Kapitel 19

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POV Ella

Ich öffne meine Augen und sofort fällt mir der schwere Arm
um meine Hüfte auf.

Ohne hinzusehen, weiß ich, dass es Santiago ist.

Leise winde ich mich aus seinem Griff und stehe auf.

Gestern habe ich geduscht und gegessen, dann bin ich gleich
ins Bett gegangen.

Ich möchte für heute ausgeschlafen sein, damit ich einen
schönen Tag mit Marlon verbringen kann.

Schleichend begebe ich mich ins Ankleidezimmer.

Die Sachen liegen nach wie vor auf dem Hocker.

Die Schublade mit der Unterwäsche öffne ich und hole eine
schwarze elegante Unterhose raus und einen mit
spitzenverzierten BH.

Nachdem ich beides anhabe, muss ich schon sagen, dass ich
nicht schlecht aussehe.

Ich schüttle den Kopf und widme mich dem Anziehsachen.

Ich ziehe die Sachen an, allerdings stört mich irgendwas an
dem Outfit.

Ich betrachte mich im Spiegel, dann entscheide ich mich die
Hose zu wechseln.

Statt der schwarzen Hose, ziehe ich mir eine beige Stoffhose
an.

Das Hemd, passt aber jetzt nicht.

Also ziehe ich das auch wieder aus.

Was ein schweres Leben ich doch habe. *Hust, Hust*

Wenigstens darf ich heute raus mit Marlon.

Ich werde die Gegend etwas beobachten und so meine Flucht
planen, am besten vor der Hochzeit.

Nun zurück zu meinem Oberteil.

Ich krame eine langärmlige schwarze Bluse heraus. Sie ist an
den Ärmeln mit Spitze versetzt.

Also es sieht aus wie ein Muster, nur aus Löchern.

Es sieht sehr schön aus, mir gefällt es.

Ich lasse die obersten zwei Knöpfe offen, sodass man meine
Brust erahnen kann, allerdings nicht zu nuttig wirkt.

Danach öffne ich die Schubladen mit Schmuck. Die Uhr, die
auf dem Hocker liegt, habe ich angezogen und jetzt suche ich
noch nach einer schönen Kette.

Doch ich finde keine, die mir gefällt.

Ich bin vor der Schublade in die Hocke gegangen, da es zu
angstregend wurde mich runter zu beugen.

Plötzlich geht die Türe auf und ich schaue in Nathans
verwirrtes Gesicht.

„Was machst du da?", fragt er.
„Nach was sieht es denn aus? Ich suche nach einer schönen
Kette."

Er nickt nur und widmet sich seiner Schrankhälfte zu.

Erst jetzt fällt mir auf, dass er oberkörperfrei und nur mit

einer Boxershorts vor mir steht.
Er hat einen muskulösen Rücken, allerdings nicht so, dass er
als Muskelprotz durchgehen würde.

Den Rücken immer noch zu mir gewendet sagt er: „Mach ein
Foto, hält länger."

Ertappt wende ich mich ab.

Mein Gesicht wird warm, ich kann schwören, dass ich rot
werde.

Was ist mit mir los? Ich bin noch nie wegen irgendjemanden
Rot geworden.

Dann drehe ich mich komplett um, um die Schublade zu
schließen und rauszugehen.

Ich flüchte schon fast.

OMG war das peinlich.

Vielleicht sollte ich mir heute Schmuck holen, einfach nur um
Santiagos Kreditkarte zum Glühen zu bringen.

Ich laufe runter und sehe die Gelegenheit.

Ein Geldbeutel liegt auf dem Sideboard im Eingangsbereich.

Wenn das ein Schicksal ist.

Ich öffne ihn und sehe viele Kreditkarten.

Will der mich verarschen?

Ich schmunzle, tja, dann wird heute geshoppt.

Mir fällt eine schwarze in die Augen.

Heißt es nicht, dass da kein Limit drauf ist?

Ein böses Lächeln stiehlt sich auf mein Gesicht.
Ich brauche für sie auch keinen PIN, wie bei vielen
Kreditkarten.

Das ist perfekt.

Ich stecke sie mir ein. Das ist mehr als perfekt.

„Marlon?", schreie ich durch das Haus.

Keine Sekunde später höre ich wie er durch das Haus rennt,
wie ein Elefant.

„Was? Ist irgendwas passiert?", fragt er außer Atem.

„Du musst mal Lauftraining machen. Und nein es ist nichts
passiert. Ich wollte fragen, wann wir denn heute losfahren?"

Er kratzt sich verlegen am Nacken. „Wir können heute nicht fahren. Santiagos Dad kommt. Du musst hierbleiben."

Ich lächle zuckersüß. „Bitte. Ich muss nicht hierbleiben, hat
Santiago mir gesagt."

Es ist eine Lüge, aber das muss er ja nicht wissen.

„Ernsthaft? Gestern hat er mir noch was anderes gesagt."
Hakt er nach.

Ich nicke. „Er hat es zu mir gesagt, also, wann wollen wir
losfahren?"

„In einer Stunde? Dann wären wir weg, bevor Santiagos Dad
kommt."

Zustimmend nicke ich. „Ja. In einer Stunde vor dem Haus."

Ich laufe nach oben, um mir die Zähne zu putzen und mir meine Haare zu machen.

Im Badezimmer begegne ich Santiago. Er rasiert sich gerade
seinen drei Tage Bart.

„Was bist du so gut drauf?", grummelt er.

Seine gute Laune von vorhin ist weg.

Ich antworte ihm nicht und streiche meine Zahnpasta auf
meine Zahnbürste und beginne mir die Zähne zu putzen.

Dann fällt mir ein, dass ich noch mein Tampon auswechseln muss und mir welche mitnehmen muss.

Nathan und ich werden gleichzeitig fertig und ich spüle mir
noch den Mund aus, während er aus dem Bad läuft.

Das wird ein Spaß heute.

Ich wechsle das Tampon und fange dann an nach einem
Glätteisen oder Lockenstab zu suchen.

Am Schluss finde ich nur ein Glätteisen und Taft.

Vielleicht hole ich mir heute einen Dyson für die Haare? Ja mal schauen.

Ich mache mir locken mit dem Eisen und kämme sie danach
durch, dann sprühe ich mir noch Taft in die Haare.

Als ich auf die Armbanduhr schaue, bemerke ich, dass ich nur
noch fünf Minuten habe.

Scheiße. Schnell stecke ich alles aus und nehme mir zwei
Tampons mit, danach laufe ich in das Ankleidezimmer.

Dort nehme ich mir eine schwarze Umhängetasche mit goldenem Band.

Schnell verstaue ich meine Tampons darin.

Ich hoffe wir fahren in ein Einkaufzentrum oder in eine Mall.

Dann laufe ich nach unten und suche nach schuhen.

Ich ziehe mir Nike Schuhe an und laufe dann raus. Als ich
durch die Türe bin, knalle ich fast in einen älteren Herrn.

„Junge Dame, wo wollen Sie denn so schnell hin?", auch
wenn der Satz nett klingt, so sagt er es in einer nicht so
netten Art.

Er sieht Santiago sehr ähnlich. Die gleiche Augenfarbe,
gleiche Haarfarbe.

Allerdings strahlt er mehr Autorität aus als Santiago, und das
muss man mal schaffen.

Ich lächle.

„Entschuldigen Sie. Es tut mir leid. Allerdings muss ich los.
Wir sehen uns vielleicht nachher, Sir."

Ich nicke ihm zu und laufe dann an ihm vorbei Richtung
Marlon, der verblüfft an einem Auto gelehnt steht.

„Das war Santiagos Dad, das weißt du schon?"

Ich nicke. „Ja? Und worin liegt das Problem."

Er schüttelt nur den Kopf und öffnet mir die Türe. Es ist eine
R8.

Ein richtig cooles Auto in der Farbe matt schwarz. Einfach wow.

Drei weitere Autos stehen auf dem Hof.

In zwei von ihnen sitzen je zwei Bodyguards. Die Autos sind
G-Klassen.

Das dritte Auto gehört wahrscheinlich Santiagos Dad.

Ich steige in das Auto und Marlon läuft, während ich mich
anschnalle um das Auto und steigt selbst ein.

„Ich kann nicht glauben, dass Santiago uns erlaubt hat, dass
wir fahren dürfen."

Wenn er nur wüsste.

Ich zucke mit den Schultern. „keine Ahnung, aber vergessen
wir das jetzt. Ich habe Nathans schwarze Kreditkarte."

Ich hole sie aus meiner Hosentasche. „Ich brauche einige
Sachen und diese hat kein Limit."

Grinsend sehe ich ihn an.

Er fährt vom Hof und sieht mich überrascht an. „Wow. Das
wird ein toller Tag."

Ich stimme ihm zu und stecke die Kreditkarte in meine Umhängetasche.

„Wo schlägst du vor Fahren wir hin?" fragend blicke ich zu
ihm.

„Ich würde als erstes Frühstücken gehen. Wir haben beide
heute noch nichts gegessen. Was hältst du davon?"

Wie aufs Kommando knurrt mein Magen. Wir beide fangen
an zu lachen.

„Ja, ich glaube ich habe meine Antwort schon." Lacht er. „Ich
kenne ein gutes Café."

Während der Autofahrt herrscht eine angenehme Stille.

Als wir aussteigen, erstreckt sich vor mir ein kleines Gebäude.

Im Gegensatz zu den anderen Gebäuden hier. Ist es eher
unauffällig und klein.

Es ist in einem schönen Besch-Ton gestrichen.

Über dem Eingang ein Schild mit: ‚Goldgebäck'

Verwirrt sehe ich zu Marlon. „Viele Kunde kommen her nur
wegen dem Goldgebäck. Das ist irgendein spezielles Gebäck,
dass nur die machen und niemand sonst. Deswegen heißt es
Goldgebäck."

„Okay, interessant." Wir gehen hinein und sofort umgibt uns
eine vertraute Wärme.

Ein Hund kommt angerannt.

„Das ist Fluffi. Sie gehört der Besitzerin." Er kniet sich zum
Hund hinunter und streichelt ihn.

Nachdem er sich wieder aufstellt, kommt der Hund zu mir.

Ich knie mich auch hinunter und er schnüffelt an meiner
Hand, dann dreht er sich.

Ich fange an ihn zu streicheln. Irgendwann läuft er davon.

Meine Hände reibe ich aneinander, dass die Hundehaare
abfallen.

Marlon sieht mich an, dann geht er vor und sucht uns einen
Platz aus.

Ich folge ihm und wir setzen uns.

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1418 Wörter

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