Die Feier verließ großartig. Das kleine Mädchen, dass Geburtstag hatte, schien Spaß zu haben von den Großen verwöhnt zu werden. Sanders hatte mit ihr Flugzeug gespielt und sie durch die Luft gewirbelt.
In diesem Moment hatte ich nicht wegsehen können. Seine Augen hatten gefunkelt und das kleine Mädchen hatte gelacht. So laut und so schön, dass man gar nicht anders konnte als zuzusehen.
Und Sanders hatte recht behalten. Es war genug für alle da. Ich hatte erwartet, dass drei Kuchen, zehn Muffins und 30 Cookies viel zu viel war, doch ich hatte mich wohl getäuscht. Mittlerweile waren nur noch fünf Stück des letzten Kuchens da, ein Muffin und zwei Cookies. Das Rudel war... gefräßig, wie man so sagen würde.
Daraufhin hatte Ava mir erklärt, dass Werwölfe viel mehr essen konnten als Menschen, da sie auch mehr Energie am Tag verbrauchten und deswegen ihre Bäuche voll halten mussten, wenn sie es auch nur schaffen wollten, sich zu verwandeln.Ich saß weiterhin neben Ava. Mir war nicht entgangen, wie sie Sanders beobachtete hatte und wie sie auch noch jetzt immer wieder einen Blick in seine Richtung wagte. Allerdings schien Sanders heute keine Notiz davon zu nehmen.
Er war viel zu beschäftigt sich um das Geburtstagskind zu kümmern, dass die Aufmerksamkeit mehr als nur genoss und Spaß zu haben schien.
»Und? Hat Kane noch etwas gemacht, nachdem ich gegangen bin?«, fragte Ava leise, doch ich war mir sicher, dass alle sie trotzdem hören konnten. Trotzdem erwiesen sie uns den Respekt und sahen nicht in unsere Richtung.»Er hat sich mir nur erklärt. Er hat nichts gemacht. Er quält sich eigentlich selbst. Er versucht mir aus dem Weg zu gehen, weil er wohl glaubt sich nicht unter Kontrolle zu haben. Dabei bin ich mit ihm in einem Auto gefahren und er hat mir nichts getan. Ich glaube irgendwie, dass er sich zu sehr quält.«
Ava verzog leicht die Lippen. Ein Ausdruck, den ich nicht ganz beschreiben konnte.
»Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Kane ist der Alpha und er hat gesehen, wozu Alphas fähig sein können. In der Geschichte der Werwölfe gab es leider viele von ihnen, die ihre Mates gezwungen haben, weil sie sich nicht mehr unter Kontrolle hatten. Kane aber ist in meinen Augen ganz anders. Nur sieht er das leider manchmal nicht so. Er versucht sich als Bösen darzustellen. Ich meine, hat er dich auch aus Egoismus zu sich geholt? Ja. Aber er hat dir ja die Möglichkeit gelassen sein Angebot nicht anzunehmen. Deswegen verstehe ich nicht ganz, wo sein Problem ist.«
Ava hatte also doch irgendwie gewusst, was sie dazu sagen sollte Denn das hatte sie gerade getan und sprach mir dabei aus der Seele. Denn ich war der festen Überzeugung, dass Kane etwas zu streng zu sich selbst war und zu viel darüber nachdachte, was passieren würde, wenn er die Kontrolle verlor. Und bis jetzt war dieser Fall ja nicht eingetreten.
Bis jetzt hatte er nicht die Kontrolle verloren und machte mir auch keine Angst. Und Kane musste das selbst verstehen. Musste begreifen, dass ich nicht glauben würde, dass er mir wehtun würde. Denn das würde er nicht.»Ich verstehe das auch nicht so ganz. Er geht total auf Abstand und hat sich nicht getraut auch nur in meiner Nähe zu sein. Er redet kaum und setzt sich sehr weit weg von mir. Das... das macht mich ganz verrückt.«
Ava nickte und warf einen Blick in die Richtung, in die Kane vorhin verschwunden war. Er befand sich wohl wieder auf dem Klo. Sicher konnte ich das aber nicht wissen.
»Kane war schon immer so. Er versucht immer alle vor sich zu beschützen. Dabei weiß er einfach nicht, wie wir ihn alle sehen. Ich hätte dich nicht allein mit ihm gelassen, wenn ich das Gefühl gehabt hätte, dass er dir wehtun würde. Ja, seine Gedanken sind nicht immer jugendfrei und ja, manchmal kann er das Tier, das aus ihm spricht nicht zurückhalten, aber das passiert mir auch oft genug. Und er... er versucht einfach immer es allen rechtmachen zu wollen und denkt, dass er der Böse ist. Besonders nach dem Vorfall mit dem Feuer. Er sieht sich nicht als Held.«
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Her Destiny
WerewolfJuly war sich in ihrem Leben eigentlich immer sicher: Josh würde ihr Ehemann werden. Doch am Anprobetrag ihres Kleides fühlt sich plötzlich nichts mehr gut an. Sie fühlt sich eingeegnt und Fehl am Platz. Alles wird anders und dann steht Kane Bennett...