22. Kapitel

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      Ich glaubte kaum, was ich im Wohnzimmer sah. Der Tisch war mit einer weißen Tischdecke überzogen, darauf stand eine kleine Vase mit einer Lilie darin und daneben stand eine Kerze, die leuchtete. Diese Kerze leuchtete tatsächlich.
     Ich blinzelte. Der ganze Raum wurde von Kerzenschein erhellt. Es gab kein Licht, das aus einer Lampe kam. Die Stimmung war... romantisch. Mein Herz pochte wie wild in meiner Brust.
     Es war so lange her, dass ich das hier auch nur gesehen hatte, geschweige denn gehört. Es war so lange her, dass das jemand für mich getan hatte. Und nun hatte Kane es getan. Er hatte es einfach getan.
     Der Mund blieb mir offen stehen, während ich den Anblick in mich aufsog. Alles davon. Ich war wie verzaubert. Konnte es kaum glauben. Und wollte es auch nicht glauben. Doch ich war hier. Er war und er hatte es getan. Er ganz allein. Er. Kane. Für mich.
     Meine Gedanken drohten sich leicht zu überschlagen. Weil er das für mich getan hatte. Er hatte nicht nur gekocht, sondern auch dekoriert. Für mich.
     Mein Mund wurde trocken, während ich versuchte das alles zu verstehen. Während ich versuchte mir über alles klar zu werden. Was gar nicht so leicht war. Ich wusste nur, dass Kane hier war. Hier bei mir. Und er das für mich getan hatte. Ein breites Lächeln stahl sich auf meine Lippen. Das hier. Das war es, was ich gewollt hatte.

     Von Josh. Dieser aber hatte es mir nicht geben können. Hatte es nicht mehr geschafft mich auf ein Date einzuladen. Vor einer Weile hätte mich das komplett kaputt gemacht. Vor einer Weile hat es mir verdammt wehgetan. Jetzt aber? Jetzt aber war es mir egal. Es spielte keine Rolle mehr. Weil ich jetzt hier war. Bei Kane. Und nicht mehr an Josh denken sollte.
     Langsam drehte ich mich zu Kane, sah ihn wirklich an. Mir stockte der Atem. Er hatte sich nicht umgezogen. Er trug noch immer sein Hemd und seine Hose. Und doch war da etwas in seinem Blick. Etwas, das Hitze in meinem Körper entfachte und dafür sorgte, dass mein Herz noch schneller schlug. Er hatte so viel getan. Für mich. Allein für mich. Ich fragte mich, ob er das wusste. Fragte mich, ob er verstand. Ein warmes Lächeln lag auf seinen Lippen und in seinen Augen lag ein Funkeln, das vom Schein des Kerzenlichtes nur noch unterstrichen wurde. Kane war... wunderschön. Und ich fragte mich, ob er das wusste. Ob er es verstehen konnte. Ich wusste es nicht. Doch ich fragte mich, ob er es wusste. Ob er es verstand.
     Sein Blick haftete auf mir. Ein warmes Lächeln auf den Lippen.
     Und ich spürte wie mein Herz einen großen Satz machte. Weil er hier war. Er war hier. Und hatte das für mich gemacht. Fragte sich nur, ob er es verstehen würde.

     »Kane das ist... traumhaft«, hauchte ich und spürte wie mir meine ganzen Gefühle die Kehle zu schnürten. Sie schnürten mir alles zu. Einfach alles. Und doch spürte ich wie ich lächelte. Wegen Kane. Weil er hier war. Bei mir. Und ich konnte nicht anders. Ich musste einfach lächeln.

     »Es gefällt dir?«, fragte er und klang dabei so unsicher, dass ich mich fragte wieso. Er hatte keinen Grund unsicher zu sein. Den hatte er nicht. Doch wieso war er es dann? Wieso war er so unsicher? Alles lag doch auf der Hand. Einfach alles. Er hatte keinen Grund so unsicher zu sein.

     Und würde ihn auch nicht brauchen. Doch er war es. Ich erkannte es daran, wie er sich am Nacken kratzte und sein Blick durch den Raum flirrte. Dabei musste er das nicht. Er musste nicht unsicher sein. Sollte es auch nicht. Das wollte ich nicht.

     »Ja. Es gefällt mir. Sehr sogar«, hauchte ich und sah ihn an. Nun lächelte er wieder und schien zufrieden mit sich selbst zu sein. So gut es eben ging.

     »Danke, Kane«, bedankte ich mich und spürte, wie mir Tränen in die Augen schossen. Weil es alles andere als selbstverständlich war, dass er das für mich getan hatte. Alles andere als selbstverständlich.

     Und das musste er verstehen. Kane sah meine Tränen und schluckte.

     »Wieso weinst du?«, krächzte er und trat näher an mich heran.

Her DestinyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt