7. Kapitel

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     Dunkelheit umfing uns, als wir durch den Wald fuhren. Durch den Wald... Kane wohnte wohl nicht nur abseits der Stadt, sondern mitten im Wald.
     Mein Verstand geriet leicht in Panik und riet mir dazu, vorsichtig zu werden. Kane könnte mich entführen. Das alles könnte eine Finte sein.
     Kane Bennett wirkte auf mich allerdings nicht wie ein Mann, der Hilfe vortäuschte um eine Frau entführen zu können. So wirkte das alles ganz und gar nicht. Es wirkte eher so, als würde er zurückgezogen leben, fernab von all dem Lärm, der Stadt, den Leuten, die ihn und sein Rudel verachteten.

     Das Licht des Firebird erleuchtete den Schotterweg vor uns, während wir stumm durch den Wald fuhren.
     Viel gab es hier kaum noch zu sehen. Es war helllichter Tag und doch war es stockdunkel. Das Blätterdach hielt das Tageslicht davon ab durchzukommen. Hätte ich jetzt im Dunkeln Angst, hätte ich mich wohl an Kane geklammert wie ein Klammeraffe, in der Hoffnung, dass er mich vor dem Bösen beschützen konnte, dass dort im Dunkeln lauerte.
     Doch in den letzten Tagen, Monaten, hatte ich gelernt, dass die wahren Monster nicht im Dunkeln lauerten. Sie lauerten unter uns, am helllichten Tag und zeigten ihr wahres Gesicht dann, wenn man im Begriff war etwas zu tun, dass ihnen nicht in Kram passte.

     »Willst du mich nicht fragen wo wir hinfahren?«, fragte Kane mich.

     Ich warf ihm einen kurzen Blick zu. »Wir fahren zu deinem Haus. Das hast du doch gesagt.«
     Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen und ich erwischte mich bei dem Wunsch, dass er dieses Lächeln öfter zeigte.

     »Das stimmt. Aber andere Häuser befinden sich nicht mitten im Wald.«
     »Das von Edward Cullen schon.«

     Ein Lachen kam über seine Lippen. Und es war der schönste Laut, den ich je gehört hatte.

     »Hast du mich gerade mit einem glitzernden Vampir verglichen? Ernsthaft?«

     Nun lachte auch ich kurz auf, der Laut eher ein Schnauben.

     »Ja. Hat dich das jetzt in deiner Männlichkeit gekränkt?«, zog ich ihn auf.

     Er schüttelte den Kopf. »Nein. Nicht wirklich. Ich meine, ich glitzere doch auch. Manche nennen es nur Schweiß.« Er zwinkerte mir zu.
     Kane Bennett zwinkerte mir zu. Und ich? Ich drohte wohl den Verstand zu verlieren. Sprachlos starrte ich ihn an. Flirtete ich gerade mit ihm? War es das?
     Kane sprach weiter, ehe ich mir weiter darüber Gedanken machen konnte. »Ich dachte eher du würdest sagen, dass auch Bruce Wayne abseits der Stadt wohnt. In einer Höhle.«
     Ich blinzelte und brauchte eine Weile seine Worte zu verstehen. Dann lächelte ich. »Ja, das stimmt. Bruce Wayne wohnt aber nicht im Wald. Sondern wie du sagtest in einer Höhle. Möchtest du damit andeuten, dass du in einer Höhle lebst, Kane?«

     Wieder lachte er und schüttelte den Kopf. »Um Gottes Willen, nein. Ich lebe in einem größeren Haus. Das Haus diente früher als Rudelhaus, aber mittlerweile ziehen es viele vor allein zu leben. Besonders, wenn sie ihre Gefährtin oder ihren Gefährten finden. Dann wollen sie allein sein. Wieso? Möchtest du in einer Höhle leben? Ist das dein Kink? Von Batman mit in seine Bathöhle genommen zu werden?«
     »Die Bathöhle ist cool, ja? Die hätte ich wirklich gerne mal gesehen.«
     »Ja, ich auch. Und ich würde auch gerne mit dem Batmobil fahren. Oder mit dem anderen Ding fliegen. Das sah auch sehr cool aus.«

     Ein kleines Lachen schlüpfte über meine Lippen, während ich mir vorstellte, wie Kane Bennett in diesem Flugding sitzen würde oder das Batmobil steuern würde. Und Kane hatte eines geschafft: Er hatte mich beruhigt und meine Gedanken vollkommen von Josh weggelenkt.
     Mir war nicht klar, ob er dies bewusst oder unbewusst getan hatte, doch ich hatte nicht mehr an Josh gedacht, sondern hatte mich nur auf das Gespräch fokussiert. Das sehr, sehr lustig war.
     Ich liebte es. Liebte es so mit ihm umgehen zu können. Das war wundervoll. Sehr schön. Einfach toll.
     »Das würde ich wohl gerne sehen. Könntest du dann aber bitte das Kostüm tragen?«

Her DestinyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt