22. Kapitel

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Alekto japste auf, als sie über sich etwas durch die Luft schnellen sah. Wie eine Peitsche kam es wieder auf sie runter und sie konnte sich nur knapp auf die Seite rollen. Ein weiterer Angriff traf auf ihr Knie, aber der Schmerz war lange nicht so schlimm wie der in der Schulter. Der Schmerz lähmte ihren kompletten Arm und sie rutschte und schlitterte weiter über den Boden, bis keine neuen Angriffe mehr kamen.

Verstört drückte sie sich mit dem gesunden Arm in eine aufrechte Sitzposition. Die peitschende Weide schüttelte ihre Zweige, als wäre sie zufrieden mit ihrer Attacke. Alekto schloss für einen Moment die Augen. Zuerst den Werwolf und jetzt noch dieser verdammte Baum. In der Nacht sahen alle Bäume gleich aus, sie hatte gar nicht mehr daran gedacht.

Jemand kam neben ihr ruckartig auf den Boden und zuerst dachte sie, sie müsste noch eine dritte Attacke abwehren, aber es war nur wieder Black, der sie so hart an der unverletzten Schulter packte, dass es wehtat. "Du wurdest gebissen", keuchte er.
Alekto riss die Augen auf. "Was?", brachte sie nur hervor, wurde sie gebissen? Wann? Wo?

Ihre panischen Blicke blieben an ihrer Schulter hängen, wo die peitschende Weide sich durch die das Fleisch gebohrt hatte wie ein Speer. Ihre Schulter war immer noch taub vor Schmerzen, daher konnte sie nicht spüren, ob sie blutete, aber der Rest ihres Körpers schien unversehrt zu sein.

Black atmete erleichtert aus und ließ von ihr ab. "Ich habe das Blut. . . bei Merlin." Er rieb sich über das Gesicht.
"Dieser verdammte Baum, den werde ich niederbrennen", murmelte Alekto und kämpfte sich auf die Füße und versuchte das Knie zu belasten.
"Der schlägt dich windelweich, bevor du das hinkriegst", antwortete Black nur und kam auch auf die Beine. Er schien einen Moment zu zögern und den Horizont zu kontrollieren, dann meinte er: "Ich bringe dich in den Krankenflügel, sonst kommst du da nie leben an."

Mit dem unversehrten Arm um seine Schulter humpelte sie in den Krankenflügel. Es war ihr unangenehm, so nahe bei ihm zu sein und auch er schien sich bessere Orte vorstellen zu können. Den verbotet Wald zum Beispiel.

"Mr Black. . . Miss Myrddin?" Madam Pomfrey sah die Slytherin überrascht an.
"Sie ist die Treppe heruntergefallen", sagte Black ohne zu zögern. "Ich habe sie gefunden, ich glaube, sie hat sich auch den Kopf gestoßen."
Madam Pomfreys Blick wechselte kurz zwischen den Schülern, bevor sie die beiden in den Krankenflügel und Black Alekto auf einen Stuhl fallen ließ.
"Helfen Sie Ihr, die Jacke auszuziehen", befahl Pomfrey ihm, während sie ihr Medizinschränkchen öffnete. Zögernd sah Black zu Alekto, wieder schien er nicht recht zu wissen, was er tun sollte. Alekto handelte, bevor er noch etwas Dummes tat, wie ihr zu helfen, die Jacke auszuziehen, und öffnete bereits die Knöpfe. Black bekam die Message und machte einen Schritt zurück.

"Wo gehen Sie hin, Mr Black?" Madam Pomfrey reichte Alekto einen Becher mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit.
"In meinen Schlafsaal", sagte Black und alle Beteiligten schienen die offensichtliche Lüge zu ignorieren.
"Kommen Sie her, ich will mir diese Schramme an ihrem Nacken genauer ansehen."

Alekto schlüpfte aus ihren Schuhen und legte Schall und Mütze ab, bevor sie es sich auf einem der Betten gemütlich machte. Madam Pomfrey hatte sie dazu angewiesen und versprach, sich gleich um ihre Schulter zu kümmern, nachdem sie kurz Black inspiziert hatte.

Alekto ließ sich in das weiche Kissen sinken. Die Medizin dämpfte den Schmerz ab, vernebelte aber auch ihren Kopf. Zusammen mit dem nachlassenden Adrenalin war sie plötzlich unglaublich müde. Kurz nickte sie weg, wurde aber wieder wach, als Black sie an der unverletzten Schulter schüttelte.

Kurz warf er einen Blick über die Schulter, um sich zu vergewissern, dass Pomfrey gerade nicht da war. "Wir haben immer noch die Abmachung?", fragte er. "Mir ist egal, was du Pomfrey erzählst, was du vor deinem Treppensturz gemacht hast, aber wir trafen uns nur zufällig am Fuß der Treppe." Trichterte er ihr ein.

Merlins SecretWo Geschichten leben. Entdecke jetzt