54. Kapitel

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"Die Prüfungen sind in zwei Wochen", erinnerte Lea sie, als hätte sie nicht schon genug Stress.
"Ich kann nicht noch schneller lernen, Lea", erwiderte Alekto. "Es will einfach nicht in meinen Kopf rein." Alekto strich sich durch ihre Haare, die weiße Strähne wurde langsam wieder sichtbar unter dem Zauber.
"Ich habe keine Ahnung, wie ich die UTZ überleben will", meinte Helen und raufte sich das blonde Haar.
"Wenn wir heute das Kapitel fertigkriegen, können wir uns einen gemütlichen Abend machen, mit Butterbier und ein paar Schokofröschen", schlug Lea vor.
"Ich bin heute Abend schon verabredet", meinte Helen leise, worauf Lea ihre Feder in das Tintenfass knallte, dass Tinte auf ihr Pergament spritzte.

"Ich nehme an, man braucht keine Bildung, wenn man mit einem Todesser verheiratet ist, oder hast du das Gefühl, dass dein reines Blut dir so oder so einen guten Job verschafft?", fragte sie und Alekto sah von ihrem Text auf.
"Du bist wie eine kaputte Platte, Lea", rief Helen, bevor Alekto etwas sagen konnte, um die Situation zu deeskalieren. "Niemand von Charles und seinen Freunden ist überhaupt ein Todesser."
"Zumindest nicht offiziell", gab Lea zurück.
"Ich denke, wir kommen so nicht mit dem Lernen voran", versuchte Alekto vergebens, die Situation unter Kontrolle zu bringen.
"Du bist die, die voreingenommen ist, Lea!", rief Helen und stand auf. "Du hast ihnen einmal für fünf Minuten eine Chance gegeben, mehr nicht."
"Verzeihung, dass ich keine Leute mag, die das Gefühl haben, meine Geburt, die Vereinigung eines Zauberers und einer Muggel, ist eine verdammte Sünde. Das Leben meiner Mutter hat absolut keinen Wert für sie, nur weil sie keine Magie beherrscht."
"Es geht um das größere Wohl und es geht um unser Wohl! Wir müssen im Geheimen leben und wenn die Muggels könnten, dann hätten sie uns schon lange ausgerottet."
"Aber dem ist nicht der Fall" Alekto erhob ihre Stimme. "Wir sollten nicht im Geheimen leben müssen, aber Muggels durch Mord und Zerstörung das Zepter aus der Hand zu reißen ist nicht die Lösung. Und Momentan müssen wir die Muggels schützen, nicht uns selbst."
Helen sah sie mit offenem Mund an. "Du bist ein Reinblut! Du bist eine Myrddin, dein Vorfahr war ein verdammter Gott, die Muggels können sich so etwas nicht einmal vorstellen."

Alekto überlegte ihre nächsten Worte vorsichtig. "Merlin war eine Ausnahme von magischen Kräften und wenn man meine Blutlinie weiterverfolgt, dann sieht man. . .-" doch sie kam nicht viel weiter, bevor Lea sie unterbrach.
"Genau, Alekto mit ihrem reinen Blut ist anderer Ansicht und so ist Sirius Black. Gegen deren Blutlinien sind deine mickrigen drei Generationen reines Blut nicht existent."
Alekto warf Lea einen wütenden Blick zu und bevor sie etwa sagen konnte, hatte Helen schon ihre Sachen gepackt und war aus dem Zimmer gestürmt. Sie kniff die Augen zusammen und vergrub ihr Gesicht in den Händen. "War das wirklich nötig?", murmelte sie. Wann haben sich ihre Rollen vertauscht? Normalerweise war Lea die intelligente und rationale gewesen.

"Ich habe mit Ilya gesprochen", meinte Lea und starrte auf ihr Blatt, ohne etwas zu schreiben. "Er und Irina werden ihren Eltern schreiben."
"Hast du das Gefühl, sie hört auf ihre Eltern?", fragte Alekto ohne aufzusehen. Wieso musste in ihrem Leben immer etwas kaputtgehen, sobald sie etwas anderes repariert hatte.
Lea legte ihren Kopf auf Alektos Schulter. "Denkst du, wir kriegen Helen irgendwie zurück?"
"Natürlich", erwiderte sie wieder sanfter. "Es ist Helen. Teenager sind manchmal einfach etwas hormonal und Charles ist ihre erste Liebe", sagte sie, als sei sie kein Teenager.

Eigentlich hatte Alekto geplant, James direkt nach Zaubertränken nach seinem Tarnumhang zu fragen, aber dann war ihr Trank in die Luft gegangen und sie musste zu Madam Pomfrey, die ihre Augenbrauen nachwachsen lassen konnte.

"Der Prüfungsstress scheint dir ganz schön zuzusetzen", meinte er, als sie ihn, Sirius und Peter auf einem der Gänge herumlungern fand. Alekto brauchte eine Sekunde, um zu realisieren, dass er ihre weiße Strähne meinte. Seit dem Streit mit Helen wollte sie diese verständlicherweise nicht nach dem Spruch fragen und Lea traute sie so etwas lieber nicht zu.
"Du bist nicht einmal Sucher, was ist mit dem Schnatz?", fragte sie, als er die goldene Kugel zwischen den Fingern drehte.
"Das nennt sich Reflexe", erwiderte Sirius und Alekto verdrehte die Augen. Schön, dass sie ihren Spaß hatten, ihr Leben war momentan die Hölle.
"Wie auch immer, ich bin mir sicher, Sirius oder Remus haben dich schon informiert, dass ich gerne deinen Tarnumhang ausleihen würde, um erneut in diesen Raum zu kommen."
"Ja, Remus hat das erwähnt. Weißt du, wenn sie sich das nächste Mal treffen?"
Alekto schüttelte den Kopf. "Aber es wird wohl bald sein, bevor alle an ihren Prüfungen sitzen."
"Gut, sag mir Bescheid und dann bringe ich ihn dir."



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⏰ Letzte Aktualisierung: 6 days ago ⏰

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