Kapitel 32

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Sicht Lorena

Die Vorlesung in Jura zog sich wie Kaugummi, und ich konnte die Müdigkeit in meinen Augen kaum verbergen. Die Sache mit meiner Mutter hatte mir ein wenig den Schlaf geraubt, und die Gedanken daran schwirrten wie lästige Mücken in meinem Kopf herum. Keine Ahnung, es ist so komisch...

Endlich brach die ersehnte Pause an, und ich eilte hinaus, um meine Mädels zu treffen. Der Campus war erfüllt von lebhaftem Geplapper und Lachen. Elisa, Aurelia und Celia saßen bereits an unserem Stammplatz.

„Na, Schlafmütze, schlechte Nacht gehabt? Zufällig Besuch von Eliano?" Elisa grinste mich provozierend an, und ich setzte mich mit einem Gähnen.

„Ach, halt die Klappe! Als ob du besser geschlafen hättest. Deine Schnarchgeräusche könnte man in ganz Barcelona hören", konterte ich lachend.

Die anderen lachten, und Aurelia warf ein: „Also, worüber hast du in Island so geschlafen, Lorena? Unter den Polarlichtern oder unter einem Eliano?"

Celia stimmte angeekelt ein. „Ihh! Hört auf über sowas zu reden, wenn ich dabei bin, vor allem wenn es um mein Bruder geht!"

„Wir wissen doch sowieso alle, was die beiden machen, sobald sie kurz allein sind. Damit musst du leben, Celia", sagte Elisa.

„Bah! Ich schlag euch alle gleich! Hört auf!" schrie Celia fast.

Wir alberten herum, und die Sticheleien flogen hin und her.

Dann wurde Elisa ernster und sagte: „Übrigens, meine Lieben, mein Romeo und ich haben uns wieder vereint. Der Sommerurlaub ist geplant, und die Liebe blüht wie ein Unkraut."

Celia verdrehte theatralisch die Augen. „Ach, wie romantisch. Ich hoffe, er vergisst nicht, dich mit zum Flughafen zu nehmen."

„ Wie poetisch."

„Könnte ich bei seiner Dummheit erwarten!"

Alle lachten, aber dann wurde es still, als Celia mit einem breiten Grinsen sagte: „Übrigens, Leute. Wisst ihr, was Miquel getan hat, während Lorena in Island war?"

„Was denn?" fragte Aurelia neugierig.

„Sich umgebracht?" frage ich sarkastisch.
Woraufhin Celia ihre Augen verdrehte.

„Miquel hat gefragt, ob wir zusammen sein wollen." Celia strahlte, und die Worte explodierten wie eine Überraschungsbombe am Tisch. Ich freue mich wirklich, aber hoffe inständig, dass er es ernst meint.

Das Chaos aus Freude und Glück brach los. Jubel, Glückwünsche und neckende Bemerkungen flogen durch die Luft. Wir scherzten darüber, wie Miquel wohl um Erlaubnis gefragt hatte und ob er vielleicht Kniefälle gemacht hätte und... Was Eliano wohl davon halten wird...

Die Pause verging viel zu schnell, aber wir verließen den Tisch mit einem Gefühl der Verbundenheit und Freude. Der Tag, der mit einer schweren Last begonnen hatte, wurde von der Leichtigkeit der Freundschaft überlagert. Ich liebe diese Momente.

Sicht Eliano

Der Raum war erfüllt von der Schwere der Entscheidungen, als der Mann vor mir, dessen Namen ich kaum beachtete, versuchte, sich gegen meinen Willen zu stemmen.

Seine Worte zitterten in der Luft, während er versuchte, mir eine Möglichkeit bezüglich unseres nächsten Schritts  klarzumachen.
Ein schwacher Versuch, die Dominanz herauszufordern, die ich über dieses dunkle Geschäftsfeld ausübte.
Die ersten Tage nach dem Trip waren chaotisch und stressig, bis tief in die Nacht habe ich mich um sämtliche geschäfte gekümmert, weshalb ich auch kaum zeit für Lorena hatte.
Ich vermisse sie und will sie ma liebsten die ganze zeit bei mir haben, nur erfordert die Arbeit meine Aufmerksamkeit.

rosa della mia vitaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt