Kapitel 50

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Sicht Celia,
3 Jahre Später

Die Atmosphäre im Café war gespannt, als ich auf Miquel wartete. Die Tage seit unserem zufälligen Treffen im Club waren wie eine emotionale Achterbahnfahrt für mich. Es war so unerwartet, ihn im Club zu sehen, besonders da er schon lange nicht mehr zur Uni ging. Ich hatte gehört, dass er das Unternehmen seines Vaters übernommen hatte. Ich konnte kaum glauben, dass ich nach all den Jahren wieder vor ihm stand.

Als er endlich auftauchte, spürte ich einen Kloß im Hals, und mein Herz schlug schneller. War es eine gute Idee?

"Hey, Celia", sagte er kühl, und ich konnte die Unsicherheit in seinen Augen sehen. Wir setzten uns, und ich versuchte, mein aufgewühltes Inneres unter Kontrolle zu halten. Warum hatte ich ihn überhaupt gefragt, ob wir einen Kaffee trinken sollten? Schuldgefühle nagten an mir. Unsere Beziehung war damals so kompliziert geworden, und ich trug die Last der Verantwortung für das, was passiert war.

Ich konnte mich noch gut an den Tag erinnern, als alles auseinanderfiel. Ich dachte, mein Vater würde sterben, Lorena wurde entführt, ich hatte unbeschreibliche Schuldgefühle, weil ich dachte, Lorena hätte sich... Und dann lag Eliano im Koma, und ich war innerlich zerrissen. Die Unsicherheit und Angst um sie hatten mich völlig überwältigt. Miquel hatte mich unterstützen wollen, aber ich war in meiner eigenen Welt gefangen, und meine Familie wusste nichts von unserer Beziehung. Die Geheimniskrämerei, die Angst vor der Entdeckung, all das hatte zu unserer Trennung geführt. Ich war nicht stark genug, um uns beide zusammenzuhalten, und ich ließ ihn uns nicht retten...

Als wir uns nach all den Jahren wieder gegenüber saßen, konnte ich nicht anders, als ihn genau zu betrachten. Er sah muskulöser aus, erwachsener. Ein Schauer lief mir über den Rücken, als ich daran dachte, wie er sich verändert hatte. Doch die Unsicherheit blieb. Würde er mich verurteilen? Hätte er überhaupt Interesse daran, mein Leben zu verstehen? Was, wenn er eine Freundin hat?

In seinen Augen konnte ich eine Mischung aus Melancholie und Abwehr erkennen. Er war kalt, distanziert. Es fühlte sich an, als ob eine unsichtbare Mauer zwischen uns aufgebaut worden wäre.

Die Gedanken in meinem Kopf überschlugen sich. Hatte er mich vergessen? Wollte er überhaupt etwas von mir hören? Der Gedanke, dass er mich vielleicht nicht mehr wollte, schnürte mir die Kehle zu. Die Angst, allein zu sein, ohne ihn, fühlte sich wie ein bleierner Klumpen in meiner Magengrube an.

„Wie geht's dir?" frage ich nun.
„Gut, und dir?" Er hört sich kalt an...
„Auch. Ich habe gehört, dass du das Unternehmen deines Vaters führst."
„Ja, stimmt. Und du studierst noch Medizin." Ich nicke.
„Komm jetzt auf den Punkt, Celia. Ich weiß, dass du mich nicht ohne Grund auf einen Kaffee eingeladen hast, nachdem du dich von mir getrennt hast, weil du dich gegen mich entschieden hast."
Er fasste endlich den Mut, mir tief in die Augen zu sehen. Ich spürte, wie sich etwas in mir auflöste. Sein Blick verriet mehr als Worte es je könnten. Er dachte, ich hätte mich gegen ihn entschieden. Habe ich das? Vielleicht war da noch etwas zwischen uns. Vielleicht war es möglich, dass wir die Vergangenheit hinter uns lassen konnten. Ich muss ihm alles erzählen. Ich hatte ihm damals nur sehr wenig über die Mafia erzählt, daher gab es viele Fragezeichen.

„Ich weiß, dass nichts mein Verhalten entschuldigt, doch Miquel, du musst wissen, ich liebe dich immer noch und habe nie aufgehört. Es war nur eine wirklich schwere Zeit, ich konnte nicht mehr, ich war kaputt und wollte dich nicht verletzen und dachte, es sei besser, wenn wir getrennte Wege gehen. Ich hatte nicht den Mut, meinen Eltern von uns zu erzählen, weil es so viele Probleme gab..."

Ich erzählte und erzählte, ihm alles Mögliche, was geschehen ist und warum ich so kaputt war. In diesem Moment wusste ich, dass ich ihn vermisst hatte. Seit Jahren hatte ich keinen anderen Mann getroffen, der mich auch nur annähernd so berührt hatte wie Miquel. Seine Nähe war vertraut, und ich sehnte mich nach dieser Vertrautheit. Er glaubte mir, seine Augen zeugten mir von seiner Liebe.

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