Kapitel 34

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Sicht Eliano

Die massive Tür zu meinem Büro fiel mit einem gedämpften Knall ins Schloss. Der schwere Duft von Zigarrenrauch haftete in der Luft, als ich mich in meinen Ledersessel hinter dem Schreibtisch fallen ließ.

Der Tag hatte mich wütend und frustriert zurückgelassen. Die Russen hatten nicht nur unser Waffen- und Drogenlager zerstört, sondern auch eine Grenze überschritten, die sie besser gemieden hätten. Sie werden leiden, mehr als sie es sich vorstellen können. Mordlust macht sich in mir breit.

Mit jedem Schluck von meinem goldenen Whiskey fühlte ich, wie die Wut in mir brodelte. Es war nicht nur der Verlust von Geld; es ging ums Prinzip, um die ungeschriebenen Gesetze, die die Machtverhältnisse regelten. Meine Fingerspitzen trommelten ungeduldig auf dem polierten Holz meines Schreibtischs, während die Dunkelheit draußen langsam hereinbrach.

Mein Blick fiel auf ein gerahmtes Bild aus meiner Jugend, als ich mit 17 begann, mich in illegale Boxringe zu begeben. In dieser Zeit ließ ich mich von Wut und Aggression leiten. Ich fand damals heraus, was für Geschäfte mein Vater führte und dann ging alles auch viel zu schnell. Auf Grund meiner wachsenden Aggressionen tötete ich im Alter von 17 Jahren einen Lehrer von mir. Er hatte mich damals viel zu aufgeregt, und da ich keine Kontrolle über mich hatte, begann ich meinen ersten Mord. Und das schlimmste für meine Eltern ist es gewesen, dass ich es nicht einmal bereut habe.

Eine Zeit, in der meine Eltern, besorgt um mein aufbrausendes Temperament, mich weggeschickt hatten. Sie hatten angst, dass ich schlimmeres tue, meine Mutter vor Allem. Der Grund für meine Teilnahme an den Kämpfen war meine Wut, ich weiß selber kaum warum es so schlimm war. Als meine Eltern es herausfanden, beschlossen sie mich weg zu schicken, nach Amerika auf ein Internat, sie wollten damit erreichen, dass ich mich zügle, sie wollten das beste für mich und ich bin ihnen nicht böse, jedoch gab es mir Freiheit meine Wut auszuleben. Mir war schnell klar, dass ich eines Tages die Mafia übernehmen würde und ich fand es nie wirklich schlimm, ich kann das alles einfach gut. Dennoch schon bevor ich zurück kam, wusste ich, dass es nicht einfach werden wird. Ich gebe nur ungern zu, dass ich mir die ganze zeit schon sorgen darum mache, dass ich meinen Vater enttäuschen werde. Es zu viel Druck auf meinen Schultern und auch wenn ich weiß, dass er und meine Mutter mich lieben und mich nicht unter Druck setzen würden, setzt es mir zu. Ich will einfach nur nicht versagen, es staut sich wieder so viel Wut in mir auf.

Über die Zeit in diesen Internat mag ich es nicht gerne zu sprechen, überall waren diese reichen Schnösel, denen ich ständig die Fresse polieren musste. Drogen und Alkohol Konsum gehörten zum Alltag, jedoch ohne, dass die Lehrer was mit bekamen. Als ich meinen Abschluss hatte und meine eltern bemerkten, dass ich nicht vor habe einen anderen Weg als mein Vater zu gehen, durfte ich nach Italien und mit Onkel Xavier die Geschäfte dort führen. Doch die Abgeschiedenheit verschärfte nur meine inneren Dämonen. Ich hatte es aber geschafft die Aggressionen ein wenig zu kontrollieren, mein Onkel half mir dabei, wir verstanden uns schon immer gut.

Der Vorfall im Boxstudio vorhin hatte diese Dämonen wiedererweckt. Als ich meinen alten Feind, Malino erblickte, loderte die Wut in mir auf wie ein loderndes Inferno.
Ohne zu zögern betrat ich den Ring, die Erinnerungen an meine wilden Jugendjahre pulsierten durch meine Adern. Jeder Schlag, jeder Haken, ein Ausdruck meiner unterdrückten Wut. Der Ring wurde zum Schlachtfeld meiner inneren Kämpfe, und ich ließ mich von meinen Emotionen in eine gewalttätige Symphonie der Aggression entführen.
Sein Gesicht verlor jede menschliche Form, wurde zu einem leblosen Abbild dessen, was er einst war. Ich hatte die Kontrolle über meine eigenen Dämonen verloren. Das Blut auf meinen Knöcheln, der metallische Geschmack in der Luft – eine erneute Bekanntschaft mit meinem wahren Selbst. Ich schlug ihn tot ohne gewissen, ohne nichts. Ich hörte nicht mal auf als sein lebloser körper vor mir lag. Es erinnerte mich an die Kämpfe.

rosa della mia vitaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt