Prolog

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Charlie packte seine letzten Sachen in seinen Koffer. Dann verschloss er ihn. Kurz bevor er durch die Tür trat, drehte er sich um und warf noch einen letzten Blick in das Zimmer in dem er bis heute gelebt und geschlafen hatte. Charlie nickte, als würde er versuchen sich selbst Mut zuzusprechen. Dann lief er die hölzerne Treppe des hohen Hauses herunter. Unten im Wohnzimmer wartete die ganze Familie versammelt. Sogar Bill war gekommen. Molly versuchte sich abzulenken, in dem sie durchgehend am Herd stand. Charlie betrat das Wohnzimmer und stellte seinen Koffer ab. Sein Vater Arthur legte den Tagespropheten zur Seite und lief auf ihn zu.

„Viel Glück, mein Junge.", sagte er und nahm Charlie in den Arm. „Wir sind stolz auf dich."

Dann kam Percy. Er schüttelte ihm lediglich die Hand. So richtig gefühlsdusselig war er noch nie gewesen. Auch Bill verabschiedete sich. Dann rannten Fred und George auf Charlie zu.

„Charlie", riefen sie synchron und fielen ihrem vier Jahre älteren Bruder um den Hals. „Wir werden dich vermissen", fügte George noch hinzu und drückte sich fest an Charlie. Dieser lächelte in die Umarmung hinein. Er spürte, wie George kurz schluchzte.

„Keine Sorge, Kleiner. Ich bin doch nicht für immer weg."

„Aber wir wollen auch wie du sein.", meinte Fred, „Ich will nicht ins Ministerium, so wie Percy Langweiler Weasley."

„Hey, das habe ich gehört!", rief Percy und funkelte die beiden böse an.

„Glaubt immer an euren Traum. Dann werdet ihr alles erreichen", zwinkerte er den beiden zu.

„Wenn wir groß sind, dann...", begann Fred.

„...dann werden wir einen großen Scherzartikelladen haben.", fügte George hinzu.

„Oh Georgie...ich will erwachsen werden"

Da kam Bill auf seinen etwas jüngeren Bruder zu. „Viel Glück in Rumänien. DU packst das. Versuch nicht zu verkohlen", scherzte er, als seine Worte von Molly unterbrochen wurden.

„WIE WAR DAS BITTE?!", rief diese.

„Ach nichts Mum. Er hat nur gesagt ich soll Bilder und Briefe schicken.", erklärte sich Charlie kurz kichernd und umarmte seine Mutter, die Tränen in den Augen hatte. Er drückte sie fest an sich und sie verließen gemeinsam das Haus.

„Da geht er dahin. Schon so erwachsen mein Junge.", sagte Molly, während Charlie mit seinem Zauberstab sein Gepäck klein zauberte. Er wuschelte dem kleinen Ron noch kurz durch die Haare und drückte Ginny einen Kuss auf die Wange, genauso wie seiner Mutter.

„Ich werde euch vermissen.", meinte er. Mit einem letzten Winken disapparierte er und fand sich am Rande von England wieder. Gleich würde er den Portschlüssel nach Rumänien nehmen. Mit seinem verkleinerten Gepäck in der Hosentasche trat er an Eimer heran, der neben einem Baum stand. Einige weitere Zauberer hatten sich auf die Reise nach Rumänien gemacht und warteten ebenfalls auf die Abfahrt des Portschlüssels. Nervös wackelte er von einem Fuß auf den anderen. Er konnte einfach nicht realisieren, dass es nun wirklich losging.

„Jetzt!", rief einer und alle griffen nach dem Eimer. Sie wirbelten durch die Luft. Als alle den Schlüssel losließen wanderte Charlie, wie auf Treppenstufen hinunter und sah sich um. Er war mitten in Rumänien gelandet. Er sah sich um und packte eine Karte aus seiner Hosentasche. Er überlegte kurz und disapparierte erneut. Dann stand er vor einem hölzernen Torbogen. Er begutachtete ihn genau. Es waren die Worte Drachencamp darauf eingeritzt. Charlie seufzte und trat hindurch. In der Ferne konnte er bereits die Drachen hören. Sein Herz machte einen Sprung. Nun würde er endlich sein Traum leben.

Das Drachenmädchen||~ Fred & George WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt