Kapitel 12

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Die Wochen darauf waren ähnlich. Simona verbrachte die meiste Zeit mit Charlie und den Zwillingen, mit denen sie an Streichideen tüftelte. Sie half Molly im Garten und beim Kochen, was diese ganz toll fand. Da könnt ihr euch mal was von ihr abscheiden, ermahnte sie die Jungs, als diese abends im Wohnzimmer saßen und Zauberschach spielten. Irgendwie mochte Simi den Gedanken, dass dies irgendwie ihre neue Familie war und sie zum ersten Mal so richtig willkommen war. Fred und George fand sie irgendwie süß, doch redete sich konstant ein, dass es nichts bedeuten würde. Sie meinte sie freute sich einfach zum ersten Mal nicht verstoßen zu werden. Normalerweise schenkten ihr die anderen Teilnehmer des Camps komische Blicke, da sie noch recht jung war. Hier war sie zum ersten Mal akzeptiert worden. Charlie hatte einige Andeutungen zu den Zwillinge gemacht, die sie allerdings nur weglächelte. Sie war nun schon zwei Monate bei den Weasleys zu Besuch. Noch ein Monat, dann würden sie nach Hogwarts gehen. Mit den Drachen. Vielleicht würde sie danach die beiden nie wiedersehen. Wer weiß, was in der Zukunft passieren würde. Aber die Gedanke an die Familie machten sie genauso traurig, wie glücklich. Sie dachte oft daran, wie es war, als sie noch ganz klein war. Da waren ihre Eltern noch anders. Sie fragte sich, wie ihre Eltern so viel Hass verspüren konnten, dass sie ihre eigene Tochter rausschmeißen. Sie Enttäuschung zu nennen.

„Hey Mami. Kann ich das Eis haben?", fragte Simi und sah ihre Mutter mit großen Augen an.

„Natürlich mein Schatz."

Ihre Mutter reichte ihr das Eis und die beiden spazierten die Straßen der Stadt entlang. Neben ihnen waren Geschäfte. Zauberstäbe, Kessel, Umhänge wurden verkauft. Das damals noch sechsjährige Mädchen sah zu ihrer Mutter rauf, die ihre Hand hielt,

„Mama? Wie ist es so groß zu sein?"

„Du musst arbeiten und dafür musst du gut lernen. Dann wirst du in unserer Firma einsteigen. Wir alle zusammen.", sagte sie und rückte sich ihren Hosenanzug zurecht.

„Aber Mami, was wenn ich etwas anderes machen will?"

„Warum solltest du etwas anderes machen wollen? Komm. Wir kaufen dir ein schönes Kleid. Du brauchst ein neues für den Empfang am Freitag."

„Okay Mama."

„Worüber grübelst du?", fragte Fred, als er sich mit Georg links und rechts neben sie auf die Couch fallen ließ.

„Ach über nichts wirklich. So Jungs. Was habt ihr vor?"

„Wir dachten...", begann Fred.

„...du hättest Lust mit uns einige unserer Kotzpastillen herzustellen?", beendete George seinen Satz und sah sie erwartend an.

„Klar doch.", sprang sie auf und war bereit loszulaufen. Grinsend sprangen auch die Zwillinge auf und die drei liefen ins Zimmer hinauf. Fred mischte alle Zutaten zusammen und George und Simona formten die Pastillen.

„Hey, mach das etwas mit mehr Gefühl.", sagte George und stellte sich hinter sie. Seine Hände griffen um sie herum nach ihren. Simona bekam eine Gänsehaut. Ein kurzes Kribbeln durchzog ihre Haut und sie starrte verwirrt auf ihre Hände und achtete darauf, wie George die Pastillen aus dem Teig formte, den Fred ihnen auf den Tisch gelegt hatte. Sie drehte ihren Kopf nach rechts und sah ihn direkt an. George machte einen Moment weiter, bis er bemerkte, dass Simona gar nicht darauf achtete, was er ihr zeigen wollte. Kurz sahen sie sich in die Augen. Ein kurzer Moment, der für sie wie Ewigkeiten dauerte. Sie spürte, wie ihr die Röte in die Wangen stieg und wandte sich wieder um. Beide räusperten sich kurz.

„Ähm...ja...so geht das."

„Ja...hm...danke Georgie.", kicherte sie verlegen, so wie sie es immer machte, wenn sie nervös wurde. Ein Lächeln umspielte seine Lippen und er wandte sich wieder seinem Klumpen Teig zu.

„Weißt du was? Ich habe früher mit meiner Oma gebacken. Naja, bis sie gestorben ist", sagte sie und lächelte ihm zu.

„DU kannst backen? Das ist ja toll. Ich liebe backen, aber sag das keinem", meinet George und zwinkerte ihr zu. „Aber das tut mir leid. Das mit deiner Oma."

„Sie war diejenige, die gesagt hat, dass ich meinen Traum verfolgen soll., wenn es das ist, was ich wirklich will."

„Da hatte sie recht. Sie hat wirklich ein ganz tolles Mädchen aus dir gemacht." Sie lächelte und wandte sich wieder dem Kneten und Formen zu. Nachdem sie fertig waren, belegten sie die Pastillen mit einem Zauber, um sie endgültig fertig zu machen. Als sie aus der Tür waren, verschloss Fred die Tür mit einem kleinen Zauberspruch, sodass Molly auch wirklich nicht merkte, was die drei da trieben. Zusammen liefen sie die Treppe hinunter und trafen auf den Rest der Familie, die im Wohnzimmer saß. Ginny saß auf einer der Sessel mit einem Buch. Ron naschte von den Keksen, die auf dem Tisch standen und unterhielt sich mit Bill und Charlie über Quidditch, vor allem über die bevorstehende Weltmeisterschaft.

„Hey Drachenmädchen!", rief ihr Charlie zu und zeigte ihr, dass sie sich zu ihm setzten, sollte. Sie ließ sich neben ihn auf das bequeme Sofa fallen und er legte den Arm um sie. „Na, was habt ihr so getrieben?"

„Ach dies, das Ananas", kichert sie und sah auf die Zwilling. Charlie lachte kurz auf.

„Was ist denn so lustig?", fragte Fred und George sah sie fragend an, während er genaustens Charlies Arm beobachtete, der um Simona gelegt war.

„Sie sagt das ständig.", winkte Charlie ab und widmete sich wieder seinem Gespräch mit Bill. Simi lehnte sich an Charlie ran, der inzwischen fast wie ein Bruder für sie war, den sie nie gehabt hatte. Sie sah nach einiger Zeit kurz zu den Zwillingen rüber. Freds Blick ruhte mit einem schiefen Seitenblick auf ihr und presste die Lippen aufeinander. Als sich ihre Blicke trafen sah er schnell weg und Simi lächelte vor sich hin. Abends kam Arthur aus dem Ministerium nach Hause und Molly rief alle zum Tisch.

„So Kinder. Wie war euer Tag? Was habt ihr so gemacht?", fragte Arthur, nachdem das Essen an alle verteilt war. Sein Blick schweifet über den Tisch und blieb bei Fred und George hängen, da die beiden immer was anstellten.

„Warum schaust du uns so an?", fragte George.

„Wir waren ganz brav"

Plötzlich musste Simona ganz laut lachen. Charlie und Bill stiegen drauf ein. Genauso wie Ron und Ginny. „Schon klar. Jungs", lachte sie.

„Okay, was habt ihr gemacht?", nun hob Arthur fragen die Augenbraue.

„Ach dies das Ananas.", sagten die Zwillinge synchron und Fred sah zu Simi rüber und zwinkerte ihr zu. Sie lächelte verlegen und sah schnell weg, als sie merkte, dass sie rot wurde. Nach dem Abendessen lief sie hinauf in ihr Zimmer und las etwas. Tatsächlich konnte sie sich nicht richtig auf das geschriebene konzentrieren. Irgendwie schwankte ihr Gedanke immer wieder zu den Zwilling. Wie sich ihr und Georges Hände berührt hatten, oder wie sie und Fred sich angesehen hatten. Nein, das war falsch. Das durfte sie nicht. Sie durfte nichts empfinden.

Das Drachenmädchen||~ Fred & George WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt