Kapitel 44

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„Komm. Es ist schon spät.", meinte Ginny und zog Simi an ihrem Ärmel rauf ins Bad, um sich bettfertig zu machen. Simi machte sich auf den Weg ins Zimmer, als Ginny noch schnell die Treppe hinunter lief, um Harry Gute Nacht zu sagen. Ganz oben im Fuchsbau angekommen, schlüpfte sie wieder in ihren Weasley Pullover, auf den sie mächtig stolz war. Es kam ihr vor, als wäre sie ein Teil von einem Ganzen. Für einen kurzen Moment setzte sie sich auf ihr Bett und schloss die Augen. Obwohl Weihnachten war, merkte man, dass dunkle Zeiten aufkamen. Der Streit zwischen Fred und George lag in der Luft. In manchen Momenten konnte man sehen, oder abends, wenn sie nicht schlafen konnte, hörte sie ihre Stimmen durch die Wand, wie sie versuchten es zu klären. Doch egal mit wem von den beiden sie Zeit verbrachte, der andere würde demjenigen Vorwürfe an den Kopf werfen. Also hatte sie versucht etwas Abstand zu halten. Es fehlte ihr mit ihnen Streiche zu planen und die ganze Nacht zu reden, bis die Sonne wieder aufging. Die beiden fehlten ihr. Wenn sie in Rumänien war und ihr Herz schmerzte höllisch, dass es so kompliziert war. Sie würde alles dafür tun, zu wissen, wie es um ihre Gefühle steht. Eine einzelne Träne lief ihre Wange herunter und tropfte auf den Boden. Von draußen waren Stimme zu hören. Tonks und Remus machten sich wohl auf den Weg nach Hause. Doch was war das? Etwas pechschwarzes und dunkler als die Nacht flog auf das Haus und direkt auf Simi zu.

Aus der einen Figur wurden plötzlich zwei. Fratzen bildeten sich in dem schwarzen Rauch und Simi erkannte sie.

„Greyback und Lestrange", war das letzte was sie sagen konnte, bevor die beiden Todesser durch die Wand in das Haus stürzten und es dabei in Flammen setzten. Mit einem großen Satz sprang Simi in Deckung, als das oberste Geschoss in zwei Hälften geteilt wurde und hohe Flammen aufstachen. Mit aller Kraft zog sie sich vom Abgrund hoch und lehnte sich gegen die Wand, die als das einzig Sicherste vorkam. Sie musste sofort raus, sonst würde sie hier vermutlich verbrennen.

Derweil hatten sich die restlichen Weasleys nach draußen und in Sicherheit gebracht. Molly sah mit verletztem Gesichtsausdruck auf ihr Haus, das in Flammen stand und dabei war abzubrennen. Da kamen auch Arthur, Harry und Ginny dazu.

„Ist irgendjemand verletzt?", fragte Mr. Weasley in die Runde hinein. Da fiel es Ron wie Schuppen von den Augen. „Simi ist da drin! Wir müssen ihr helfen.", rief er und ehe jemand anders reagieren konnte, rannte Fred, dicht gefolgt von George in das brennende Haus.

„Diese Idioten...", murmelte Ron, da die beiden einfach ohne nachzudenken losgerannt waren, doch auch er rannte ins Haus. Er konnte nicht zulassen, dass seine Brüder, oder Simi, die inzwischen wie eine Schwester für ihn war, mit dem Haus abbrannten. Die drei teilten sich auf. Ron rannte nach oben, während Fred den zweiten George den ersten Stock absuchten. Dort fand er Simi eingekesselt zwischen den Flammen. Ein Riss im Boden trennte sie.

„Simi!!! Ich bin hier""

„Ron! Ich komm hier nicht raus", schrie sie ihm tränenerfüllt entgegen. Eigentlich war Feuer kein großes Problem für sie, da es ja zu den Drachen gehörte, doch der Gedanke in dem brennenden Haus zu sterben machte ihr Angst und ihr Herz raste vor Panik. Kalter schweiß lief ihre Stirn herunter. Da kam Fred dazu.

„Spring! Ich fange dich.", meinte Ron und hielt ihr die Hände entgegen. Sie schüttelte energisch den Kopf und drückte sich noch mehr in die Ecke, in der sie festsaß.

„Vertrau mir", fügte Fred hinzu, „Wir sind genau hier." Nun standen die drei Jungs ihr direkt gegenüber. Simi atmete tief ein, nahm ihren ganzen Mut zusammen und sprang ab. Bei jeden Schritt wackelte der Boden. In der Luft griff sie nach Freds und Rons Hand.

„Lasst mich nicht los", wimmerte sie als die drei sie hochzogen und mit ihr vor das Haus traten. Dort fiel sie sofort der besorgten Molly in die Arme.

„Es geht mir gut,", flüsterte sie mit einer rauen Stimme. „So ein heißes Weihnachtsfest hatte ich auch noch nicht gehabt", lachte sie und begann zu husten.

Molly lachte leicht auf. „So kennen wir unsere Simi." Bevor sie ordentlich Luft holen konnte, drückten Fred und George sie an sich.

„Es tut uns alles so leid.", meinte George.

„Bitte geh nicht mehr auf Abstand.", fügte Fred hinzu.

Nachdem das Feuer gelöscht und alles aufgebaut war, was durch Zauberei nicht allzu lange dauerte, ging Simi kurz ins Zimmer der Zwillinge.

„Ich wollte nur Gute Nacht sagen."

„Simi...DU bist nicht schuld an unseren Streitereien. Wir bekommen das schon hin", begann George.

„Aber halt dich nicht mehr auf Abstand.", fügte Fred hinzu. „Wir wissen, dass du verwirrt bist. Mach dir keine Sorgen."

„Sag uns, wenn du soweit bist."

Dann drückte George sie fest an sich und strich ihr durch die Haare. Ihr Herz setzte einen Schlag aus und sie bekam eine Gänsehaut.

„Ich hatte so Angst um dich."

„Es geht mir gut. Gute Nacht ihr zwei.", umarmte sie auch Fred und ging dann ins Bett.

Das Drachenmädchen||~ Fred & George WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt