Kapitel 49

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Es war düster, als Simona und Charlie den kleinen Pfad zum Fuchsbau entlang liefen. Die Sonne ging gerade hinter dem Wald unter. Harry, Ron und Hermine waren monatelang unterwegs, um die anderen Hokruxe zu finden. Ginny hatte Simi Briefe geschrieben, während sie auf Hogwarts war. Die Zustände in Hogwarts waren wohl schrecklich. Snape als Schulleiter und Todesser als weitere Lehrer. Sie konnte sich gar nicht vorstellen, wie es sein würde, wenn sie dort ankommen würden.

„Machst du dir Sorgen?", fragte Charlie.

„Ja. Meinst du wir werden, das Überleben?", entgegnete sie ihm und seufzte. Die Frage war überflüssig gewesen, denn er wusste ganz genau, dass sie sich Sorgen machte. Sie machte dann immer das gleiche Gesicht.

„Ich weiß es nicht, aber hey.", blieb er stehen und sah sie ernst an, „Danke, dass ich dich kennenlernen durfte. Weißt du noch, wie du mich zusammen gefaltete hast, weil ich dich Kleine genannt habe?"

„Ja, und du hast mich gerettet.", lachte sie leicht auf.

„Ich bin froh, dass ich dich getroffen habe. Du bist die beste Freundin, die ich je hatte und die man sich nur vorstellen konnte. Ich hab dich lieb." Sie trat auf ihn zu und drückte ihn fest.

„Ich hab dich auch lieb. Du bist mein Bruder, mein bester Freund. Ich brauche dich lebend.", flüsterte sie ihm zu. Dann traten sie in den Fuchsbau ein. Der Orden, zu dem noch Kingsley, Remus und Tonks, und die ganze Weasley Familie gehörte, waren in Alarmbereitschaft. Heute Nacht sollte es los gehen. Heute Nacht würden sie nach Hogwarts gehen. Simi setzte sich besorgt neben Fred auf die Couch.

„Hey Drachenmädchen", grinste er leicht.

„Das ist nicht witzig Freddie.", murmelte sie und musste doch leicht grinsen.

„Komm mit", sagte er, als er ihren besorgten Gesichtsausdruck bemerkte und sie am Handgelenk hinauf zog. Die Treppe hoch, in das Zimmer von ihm und seinen Bruder, wo George auf dem Bett saß. Sie drückte ihn kurz und schon war Fred auf das Dach des Hauses geklettert. Zu dritt setzten sie sich hin und sahen in den, inzwischen dunklen, Nachthimmel hinauf.

„Hier kannst du kurz an etwas anderes Denken.", meinet Fred.

„Meint ihr wirklich, dass wir das schaffen können? Das wir das Überleben können."

George legte den Arm um sie. „Hey, daran darfst du nicht denken. Wir schaffen das schon. Es wird alles gut werden."

Sie presste die Lippen aufeinander, denn ein Richtiges Lächeln bekam sie aus Sorge nicht zustande. „Wie wärs mit ein paar Sternschnuppen.", kicherte sie leicht.

Fred und George hatten bereits ihre Zauberstäbe gezückt, als eine einzelne Sternschnuppe über ihren Köpfen hinweg im Himmel flog.

„Ich war das nicht", sagten die Jungs beide gleichzeitig.

Simona sah genauer in den Himmel. „Das ist keine Sternschnuppe. Das ist ein Flugzeug."

„Ein Was?", riefen die beiden wieder gleichzeitig.

„Ein Flugzeug. Das ist so ein Ding, mit dem Menschen in verschiedene Länder. Können wir so tun, als wäre das Flugzeug am Nachthimmel eine Sternschnuppe? Ich könnte jetzt wirklich einen Wunsch gebrauchen."

„Selbstverständlich.", erwiderte Fred. Einige Zeit saßen sie noch so da. Es war so unfassbar still. Das einzige was zu hören war, waren die Herzschläge der Drei. Vielleicht versuchten sie einfach den Moment der Stille zu genießen, oder sich geistig darauf einzustellen, was sie gleich erwarten würde. Plötzlich wurden die Stimmen des Ordens lauter. Sie waren wohl nach draußen getreten. „Es geht los!", meinte Mr. Weasley und die drei liefen so schnell sie konnten die Treppe herunter.

„Ich habe Professor McGonagalls Patronus erhalten. Es ist so weit.", sagte Kingsley. Er streckte die Hand aus. Alle griffen danach und disapparierten nach Hogwarts. Dort liefen sie schnell in die Große Halle und betraten diese. Snape war in diesem Augenblick, wie ein dunkler Schatten durch das Fenster verschwunden.

„Na, Los! Einer muss ihn schnappen", rief ein Mädchen aus Slytherin, wie Simi an ihrer Schulrobe erkannte. Ginny stellte sich vor Harry. Dann der Orden, das Gryffindor Haus, sowie alle anderen.

„Mr. Filch? Geleiten sie das Haus Slytherin bitte hinaus", sagte Professor McGonagall.

„Und wohin soll ich sie bringen", stammelte der Hausmeister, der etwas heruntergekommen und schmierig aussah.

„Ich denke, die Kerker, während ein Passender Ort." Dann gingen die Lichter in der Großen Halle wieder an. Das Licht vertrieb die düstere Atmosphäre. Allerdings nur für ein paar Sekunden, denn dann begangen alle hektisch durcheinander zulaufen. Manche rauf und manche die Treppe hinunter.

„Fred, George. Ihr kommt mit mir", sagte Arthur.

„Wehe einer von euch beiden stirbt, dann komme ich und bringe euch um", fiel Simi den beiden um den Hals. Ihr Herz raste so sehr, dass sie Angst hatte es könnte genau in diesem Moment explodieren. „Wenn wir uns aus den Augen verlieren. Dann treffen wir uns hier."

„Gut. Wir sehen uns nachher Simi", sagte George und die beiden folgten ihrem Vater. Dann wandte sie sich um und lief die Treppe in den Hof hinunter. Alle wirkten nach Außen so stark, doch noch nie hatte sie sich ängstlicher und machtloser gefühlt, wie in diesem Moment. Sie kam gerade aus dem Gebäude, als Professor McGonagall mit einem anderen Lehrer sprach, den Simona allerdings nicht kannte.

„Sein Name ist Voldemort. Sie können ihn ruhig benutzten, Filius. Er wird versuchen Sie zu töten. Egal, wie sie ihn nennen.", sagte sie und wandte sich dem Schulgebäude zu.

„Wo kann ich helfen", wandte Simona sich fragend an Molly. Diese sah sich um. In all dieser Hektik war es schwer einen ruhigen Gedanken zu fassen.

„Hilf doch bei der Schutzwand. Professor Slughorn und Flittwick. Der Zauberspruch lautetet. Protego Maxima. Fianto Duri."

„Das mache ich. Danke Molly."

„Pass auf dich auf."

„Das tue ich doch immer", erwiderte sie. Das Adrenalin schoss durch ihren Körper. Vorher merkte sie alles noch wie in einem Nebel, einem Rausch und nun war sie endgültig wach. Es war so als wären ihre Sinne geschärft, um das tausend fache und sie könnte sogar ein Reiskorn zu Boden fallen hören.

Das Drachenmädchen||~ Fred & George WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt