Die Sonne ging langsam hinter den Felder unter. Simi saß auf der Fensterbank, des Fensters im Flur, mit einem Buch und sah wie die Sonne den Himmel in die verschiedensten Farben tauchte. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen.
„Hey, schöne Frau, was machst du hier?", sagte Fred, der nun ihr gegenüber saß. Kurz zuckte sie zusammen und kicherte dann.
„Du hast mich erschreckt"
„Das ist meine Spezialität.", grinste Fred und warf einen Blick auf das Buch, das Simi aufgeschlagen auf dem Schoß lag. „Drachen? Du bist wirklich ein Nerd." Die beiden begannen zu Lachen.
„Habt ihr schon eine neue Idee für eure Scherzartikel?", fragte Simi und sah ihm dabei in die Augen. Ein kurzes Kribbeln durchzog ihren Körper, dass sie allerdings gekonnt ignorierte.
„Tatsächlich ja. Wenn du willst, zeigen wir sie dir heute Abend."
„Gerne", damit sah sie wieder in den Sonnenuntergang, der den Himmel nun rubinrot gefärbt hat.
„Schöne Aussicht, nicht wahr?", meinte er, ließ sie allerdings keine Sekunde aus den Augen. Dann sprang er auf, griff blitzschnell ihre Hand und zog sie mit sich.
„Komm Drachenmädchen. Flieg mit mir in den Sonnenuntergang.", zwinkerte er ihr zu und lächelte sanft. Zu zweit liefen sie in den Schuppen und er warf ihr einen der Besen zu.
„Komm schon, Drachenmädchen!!"
„DU sollst mich doch nicht so nennen. Das darf nur Charlie."
„Seit wann halte ich mich denn an Regeln?", fragte er belustigt, „Außerdem bist du süß, wenn du dich aufregst."
Simona stemmte ihre rechte Hand in die Hüfte und presste die Lippen aufeinander, während sie sich mit ihrer linken Hand auf dem Besen abstützte, den sie in der Hand hielt. Da kam ihr eine Idee. Schnell setzte sie sich auf den Besen und stieß sich von Boden ab. Kurz schwebte sie auf der Stelle und grinste Fred herausfordernd an. Die letzten Wochen hatte sie viel geübt und war ziemlich gut geworden.
„Wer als erster da vorne bei der Lichtung ist!", rief sie und war im nächsten Moment davongebraust, bevor Fred überhaupt verstehen konnte, was gerade passiert war. Lachend rief er ihr noch etwas nach, was so ähnlich klang, wie Das ist unfair. Lachend flog sie davon. Der sanfte Sommerwind blies ihr ins Gesicht, während sie Richtung Horizont flog. Fred tauchte kurze Zeit später neben ihr auf. Die beiden lieferten sich ein Rennen, als Simi als erste auf der Lichtung ankam.
„Das war unfair. Aber ich hab dich gewinnen lassen, weil man das so macht."
„Natürlich hast du das", meinte sie belustigt und ließ sich dann neben den einzigen Baum nieder, der mitten auf dem Feld stand. Er setzte sich zu ihr und legte den Arm um sie. Die Geste irritierte sie zwar, doch sie überspielte es mit einem Lächeln. Einige Zeit saßen sie Still da, bis Fred zu reden begann.
„Charlie ist toll, oder? Er war immer mein Vorbild. Ich wollte immer so sein wie er.", sagte er. Er war so ernst und aufrichtig. SO kannte Simi Fred gar nicht.
„Ja. Er ist wie der große Bruder, den ich nie hatte. Ich bin froh ihn zu kennen.", lächelte sie zu Fred, dessen Mundwinkel kurz nach oben zuckten.
„Wie lange warst du alleine?", fragte er plötzlich. Auf diese Frage war sie eindeutig nicht vorbereitet. Verwirrt sah sie ihn an.
„Wie kommst du darauf, dass ich alleine war?"
„Weil ich dich sehe Simi. Du freust dich über jeden familiären scheiß. Du freust dich über jedes gemeinsam Abendessen und du freust dich über jeden Moment dieser Ferien. So als hättest du das lange nicht mehr erlebt."
„Okay. DU hast recht. Ich war lange alleine. Vor allem, bevor ich ins Camp kam und Charlie traf. Ungefähr ein Jahr.", erklärte sie und legte sich mit ihrem Kopf auf seinem Schoß ab. Das war nichts neues. Das hatte sie bereits öfter gemacht. Fred spielte mit einer ihren feuerroten Locken und sie musste kichern.
„Das tut mir leid. So jemand wie du sollte nicht alleine sein.", er sah ihr tief in die Augen. „Jetzt musst du nicht mehr alleine sein." Ihre Blicke trafen sich und ein Blitz durchzog ihren Körper. Gott, was war das jetzt schon wieder gewesen. Gerne hätte sie weggesehen, doch sie verlor sich im braun seiner Augen. Ihr Herzschlag beschleunigte sich rasant. Er strich ihr sanft durchs Haar und lächelte sie an. Sie wurde leicht rot. Es war so schön da zu liegen und einfach zusammen zu sein. Ihre Haut kribbelte kurz, als er über ihre Wange fuhr.
„Du hast schöne Augen", sagte er. Sie kicherte verlegen. „Ich glaube wir sollten zurück."
Sie nickte zustimmend und stand auf. Dann reichte sie ihm die Hand, um auch ihm aufzuhelfen. Sie zog ihn hoch und er grinste sie herausfordernd an.
„Wer als erster zurück beim Fuchsbau ist.", schwang er sich auf seinen Besen und flog los.
„Na warte", rief sie ihm hinterher und flog ihm nach so schnell sie konnte. Am Fuchsbau angekommen winkte ihr Fred bereits vom Schuppen aus zu. Da entdeckte sie George am Fenster sitzen.
„Kommst du?", schrie Fred zu ihr rauf.
„Ich komme gleich", antwortete sie und flog ganz nah an George heran, der gedankenversunken in einem Buch blätterte.
„Buhh", rief sie ihm zu und schwebte dann vor seinem Fenster.
George zuckte zusammen und ließ das Buch aus der Hand, aus dem Fenster fallen, welches Simi gekonnt auffing. „Wow. Du hast mich erschreckt." Sie kicherte.
„Das war auch meine Absicht". Er schüttelte lachen den Kopf und sah ihr in die Augen.
„Wo warst du?", fragte er.
„Fred und ich waren etwas fliegen" Das Lächeln aus seinem Gesicht verschwand und er wurde etwas ernst. „Mit Fred also. Okay."
„Er hat mir gesagt, dass ihr ein paar neue Ideen habt. Hast du Lust sie mir vorzustellen?"
„Klar. Wann denn?", er feixte leicht.
„Naja. Ich könnte mich am Abend rausschleichen, zu euch kommen und ihr erzählt es mir"
„Du willst dich nachts zu mir schleichen? Da freue ich mich drauf.", er zwinkerte ihr zu. Dann flog sie davon und landete neben Fred, der am Schuppen lehnte und auf sie wartete. Zusammen betraten sie den Fuchsbau. Ron, der mit Ginny im Wohnzimmer saß, drehte sich zu ihnen um.
„Wo wart ihr denn?", fragte er. „Knutschen?"
Simi lachte verlegen auf und wurde etwas rot. „Nein, wir waren etwas rumfliegen." Fred legte den Arm um sie.
„Bist du eifersüchtig, Ronnie, weil dir das nicht blüht", er zwinkerte ihm zu und die beiden wollten hochlaufen, als eine Eule gegen die Fensterscheibe flog und alle zusammenzucken ließ.
„Errol, du dämlicher Vogel.", schüttelte Fred den Kopf und griff dann nach dem Brief in seinem Schnabel und sah auf den Absender. „Ron für dich", warf er ihm die Briefe zu, die er sofort öffnete. Simi lehnte sich an die Küchentheke und Fred stellte sich neben sie. Er legte den Arm um sie und sie lehnte ihren Kopf an seiner Schulter an. Fred und George, waren ihre besten Freunde geworden. Sie spürte, wie seine Wärme sie durchdrang und sie sich wohl fühle. Bei Fred als auch bei George. Reiß dich zusammen. Du darfst das nicht. Gefühle sind verboten. Schimpfte sie in sich hinein. Ron sprang auf und fing an herumzutanzen.
„Was ist denn hier für ein Lärm?", fragte George, der nun die Treppe heruntergekommen war.
„Hey Georgie, komm zu uns und schau dir die Show an", lachte Simi und zog ihn an der Hand zu sich.
„Harry und Hermine kommen nächste Woche her. Wir sollen sie per Kamin abholen", meinte Ron.
„Das sind seine besten Freunde", sagte George.
„SO wie ihr meine?", fragte sie und lächelte erst ihn und dann Fred an.
„Klar doch"
Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte sie sich angenommen. Die beiden gaben ihr nicht das Gefühl komisch, oder anders zu sein. Sie gaben ihr das Gefühl normal und ein Teil dieser Familie zu sein. Deswegen mochte sie die beiden so sehr. So wie Charlie, der für sie der Bruder war, den sie nie gehabt hatte und den Rest, der sie so herzlich aufgenommen hatte.
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Das Drachenmädchen||~ Fred & George Weasley
FanfictionCharlie Weasle ist fasziniert von Drachen. Sie sind sein leben und sein Beruf. Im Drachencamp in Rumänien trifft er auf Simi. Ein Mädchen, dass seine Leidenschaft genauso teilt. Die beiden werden beste Freunde und da Simi allein ist, nimmt er sie mi...