Chapter 04- Do We Have a Deal?

10K 553 38
                                    

Sie konnte seinen Blick auf sich spüren.


Die grauen Augen durchdrangen sie, und bereiteten ihr ein sehr unbehagliches Gefühl. Er versuchte ihre Aufmerksamkeit zu erlangen; versuchte sie dazu zu bringen, Blickkontakt mit ihm aufzunehmen. Aber anstatt ihren Blick zu heben um seinen zu treffen, traf sie die sehr bewusste Entscheidung, sich auf ihren Professor zu konzentrieren, anstatt...nun ja, anstatt auf Jude.


Das einzige Problem bei diesem Szenario war, dass sie es fast unmöglich fand, sich auf das aktuelle Thema des Vortrags zu konzentrieren (oder vielmehr, das Thema, das jeden in einen nahezu katatonischen Zustand ausgesetzter Bewegungen versetzte): Werkzeuge der frühen Neandertaler auf dem Europäischen Kontinent.


Wie konnte ein Mädchen womöglich etwas seine Aufmerksamkeit schenken, dass so überaus langweilig war, wie das? Also, führte ihre Langeweile wiederum nur dazu, dass sie sich Judes Blick, der sich immer noch in ihren Hinterkopf brannte, überaus bewusst war.


Zumindest, schrieb sie es der Langeweile zu. Sie saß ungefähr noch zehn Minuten da, bevor sie schließlich entschied, dass sie sicher keine Informationen aus der Vorlesung erhalten würde, und sie genauso gut nachsehen konnte, was Jude wollte. Völlig egal, dass sie schon eine ziemlich gute Vorstellung von dem hatte, was das war.


Sie sammelte schnell ihre Sachen zusammen, ging zu Tür, und schaute über ihre Schulter, um sicherzustellen, dass Jude ihr folgte. Es schien plötzlich, als wären alle Augen auf sie beide gerichtet, als sie das Klassenzimmer verließen.


Lira fragte sich, ob sie es wussten...ob sie wussten, was am Wochenende passiert war. Nein, das war absolut lächerlich. Woher sollten sie es wissen? Es sei denn, sie hatten alle kleine Kristallkugeln, und saßen herum wie der Kobold-König, und spähten den ganzen Tag hinein.


Sie schüttelte diese Gedanken, aus ihrem Kopf. Trotzdem konnte sie das Gefühl, völlig bloßgestellt zu sein, nicht abschütteln. Es war, als wäre sie so transparent wie Glas, und dass jeder einfach nur durchs ansehen in der Lage wäre, deutlich zu sehen, dass sie ein Wochenende voller Ausschweifungen und.....und.... hinter sich hatte.


Schlanke Finger fuhren an der Innenseite ihrer Oberschenkel entlang, berührten sie so leicht und sanft, dass sie sich nicht ganz sicher war, ob sie es überhaupt fühlte.


„Lira!" riss Jude sie aus ihren Gedanken.


Sie schlang die Luft hinunter, von der sie nicht einmal wusste, das sie sich derer selbst beraubt hatte.


„Okay, du hast meine Aufmerksamkeit."sie funkelte ihn böse an, wütend auf sich selbst, wegen der Richtung, die ihre Gedanken eingeschlagen hatten. „Was willst du?"


„Sicher bist du nicht so dämlich." Er gab ein amüsiertes Schmunzeln von sich und fragte sich, was ihr durch den Kopf gegangen war. Vermutlich Gedanken darüber ihn aufzuspießen, entschied er. (Er war sich fast sicher, das Lira eine direkte Abstammung von Vlad dem Pfähler war. Schließlich hatte sie mehr als einmal den ziemlich finsteren Wunsch geäußert, ihn aufzuspießen. Was für ein gruseliger Gedanke, schauderte er.)

Hello Kitty | deutsche ÜbersetzungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt