Kapitel 30

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Lysander POV

„Nein Lysander, tu das nicht! Wenn du sie jetzt umbringst, dann wirst du deinem Bruder ein Messer in den Rücken rammen und er wird dir nicht mehr vertrauen!", Glacier riss an meinem Stoff meines Hemdes.

Wütend riss ich mich los.

„Wir hatten einen Plan!", knurrte ich und bewegte mich auf die Eisstatue zu.

„Ich weiß! Aber bitte Lysander. Überleg doch mal genau, was passiert, wenn du jetzt deinen Bruder hintergehst, ohne mit ihm vorher drüber gesprochen zu haben was du vorhast mit seinem Volk. Er wird zu deiner Schwester rennen. Du bist vielleicht um Längen stärker als deine Geschwister, doch du weißt nicht, was sie noch im Petto haben. Wenn du jetzt mit seinen Vertrauen spielst, dann stehst du auf der Abschussliste", erneut packte Glacier den Zipfel meines Hemdes, um mich aufzuhalten. Dass er sich so bemühte, hieß für mich, dass er seine Aussagen absolut ernst meinte.

„Diese Bastarde denken, die könnten mich unterschätzen und mich angreifen. Denken, dass sie eine Chance gegen uns haben. Denen werde ich als erstes das Maul stopfen und töten", der Raum wurde durch meine Emotionen immer kälter. Normalerweise hatte ich mich immer unter Kontrolle, was meine Fähigkeiten betraf. Aber ich hasse es, wenn man mich unterschätzte.

Diese Welt, diese Länder, sie gehörten mir. Ich teilte sie mit meinen Geschwistern und kein normaler Bewohner mit lächerlichen Kräften. Sie hatten nicht das Recht, mich irgendwie anzugreifen, oder irgendwelche Spielchen mit mir zu spielen. Passierte dies, dann wurde derjenige sofort eliminiert. Und da machte ich auch keine Ausnahme. Bei niemanden.

Ich musste zugeben, dass ich kurze Zeit, in dem Schrank, abgelenkt war und fast den Plan verfehlt hätte. Doch ich war froh, dass ich irgendwann die Gespräche der unbekannten Männer aufgeschnappt hatte. Sonst hätte ich auch nicht gehört, wie sie meinem Bruder hintergehen wollten. Und da ich das gehört hatte, war alles um mich herum vergessen. Sofort versank der Raum um uns herum in Minusgrade. Alles bis auf Glacier und meine Wenigkeit fror ein. Selbst die Schranktür musste ich aufbrechen. Nur um festzustellen, wie die Männer hinter den Stimmen, nun vor uns in einer eisigen Hülle glänzten.

„Denen werde ich jetzt erst mal den Kopf abreißen".

„Nein!", mit kompletter Kraft, stellte der jüngere sich vor mich und hielt mich fest.

„Wenn du mich jetzt nicht sofort loslässt, dann bist du der erste auf meiner Liste!", drohte ich ihm. „Bitte Lysander. Bitte!!! Hör auf mich! Ich meine es nur gut", schrie er schon fast. Nun stand Glacier selbst vor der Statue, die ich gerade attackieren wollte und daher blickte ich zu ihm.

„Ich weiß du bist sauer. Dafür habe ich vollstes Verständnis. Doch bitte überleg. Bring deinen Bruder auf deine Seite!", gab Glacier nicht nach und ich fuhr mich so gut es ging hinunter. Mich von Emotionen leiten zu lassen wollte ich nicht. Und ich musste verdammt nochmal zugeben, dass er recht hatte.

Wütend biss ich mir auf die Unterlippe und versuchte mich einfach zu beherrschen.

„Wir gehen, in Ordnung! Aber sie sollen selbst auftauen. Wie lange dies dauert und was in dieser Zeit mit ihnen passiert, liegt nicht in meiner Hand", zischte ich und erleichtert, schloss der Jüngere vor mir kurz die Augen. „Ruf deine Leute zusammen und lass den Wagen kommen. Wir werden meinem Bruder Bericht erstatten und er soll entscheiden, was passiert!", befahl ich und Glacier nickte knapp. So langsam, hatte ich mich wieder vollständig unter Kontrolle.

Diesmal musste ich ihm den kühlen Kopf anrechnen. Dennoch war ich sauer.

So ein ungezogener Bengel, welcher sich viel zu viel erlaubte. Linke Hand hin oder her. Es gab Grenzen und diese hatte Glacier deutlich überschritten. Er tanzte mir immer auf der Nase herum. Und das durfte keiner. Wäre es jetzt nicht wichtiger zu verschwinden, dann würde Glacier sein blaues Wunder erleben.

Mr. Winters Right Hand || boyxboy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt