Kapitel 43

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Lysander POV

Mein Körper schwächelte deutlich. An Schlaf war nicht zu denken und ich stolperte in Richtung des Zimmers von Glacier. Wir hatten mitten in der Nacht und ich musste zu ihm, damit er mir ein Schmerzmittel geben konnte.

Mir ging es dreckig.

Trotzdem zerrte ein Grinsen meine Lippen, denn ich konnte gar nicht mehr wütender werden.

Es stank fürchterlich nach Hinterhalt.

Ohne zu klopfen, betrat ich das Zimmer vor Glacier und stockte, als ich zusah, wie seine Hose sich ihren Weg über seinen Hüftknochen bahnte. Er begrüßte mich, seinen unvorhergesehenen Gast, also nur in Unterwäsche.

Und dass es sich um diese Reizwäsche handelte, musste ich ja nicht erwähnen. 

Sofort, drehte ich mein Gesicht weg und knurrte. „Musst du dich gerade jetzt ausziehen?", fuhr ich ihn an, da war Glacier bereits schon zusammengezuckt. „Hätte ich nicht, wenn du wenigstens angeklopft hättest", der jüngere griff nach einer lockeren Stoffhose in die er reinschlüpfte, während ich weiter in sein Zimmer trat.

Nach unserem erneuten Kuss, über den ich nun nicht sprechen wollte, hatte er mein Büro irgendwann verlassen und ich sollte mich ebenfalls ausruhen.

„Du musst mir ein Schmerzmittel verpassen. Meine Wunde brennt und ich habe wirklich Formen von Entzugsentscheidungen", erklärte ich ihm und er trat zu mir. Kurz musterte Glacier meine Wunde. Und seine Reaktion, ein schweres seufzen, ließ mich nicht gerade gut fühlen.

„Ähm...", wollte er ansetzen, doch ich unterbrach ihn direkt. „Lüg mich nicht an", stellte ich klar. „Die Wunde sieht nicht gut aus. Ich habe Angst, dass dir der Angreifer Gift oder sowas eingeflößt hat. Aber ich möchte dir auch nicht etliche Mittel geben, ohne die Auswirkungen zu kennen", erklärte er mir und ich schüttelte den Kopf. „Lächerlich. Schau dass ich heile. Ich kann es mir nicht erlauben zu schwächen. Und erst recht nicht, dass jemand davon mitbekommt", ich krallte mir sein Handgelenk und sprach die Worte drohend aus. „Verstehe. Wenn dies deine Forderung ist, dann gehe ich dieser nach", na endlich. Ohne weiteres ließ ich sein Handgelenk los und er stolperte dadurch zurück.

Mich interessiere dies nicht, warf ihm einen achtlosen Blick zu und Glacier zog sich ein Shirt über.

Nachdem er mir später eine erneute Spritze setzte, grummelte ich unzufrieden. Ich saß auf seinem Bett und blieb weiterhin wütend. Meine Gedanken brachten mir Kopf schmerzen ein und ich bekam sie nicht gesammelt.

„Sag mir, Glacier, dass ich der Meister bin", forderte ich ihn auf, als er die Utensilien wieder wegräumte. Verwirrt blickte der jüngere mich an, doch ich verzog keine Miene. Er verstand und lächelte dann. „Das bist du. Du bist und bleibst der Meister", sprach er. „Das reicht mir nicht", ich schüttelte den Kopf. „Ich möchte meine Macht spüren und jemanden erniedrigen", mein Grinsen blieb dunkel. Stumm räumte Glacier alles zur Seite und gelangweilt beobachtete ich ihn dabei. Ich machte nicht mal den Anschein zu gehen, doch es schien den jüngeren nicht zu stören. Eher dachte er nach, bevor er schmunzelte und zu mir blickte. „An deiner Stelle, würde ich alles kurz und klein schlagen", Glacier verschränkte selbstsicher die Arme vor der Brust. „Alle Achtung, ganz nach meinem Geschmack", ich lehnte mich ein wenig nach hinten. „Und bei dir fange ich an?", innerlich staunte ich nicht schlecht, als ich spürte, wie ich meinen Körper kaum ohne Kraftaufwand stützen konnte.

„Das kannst du machen, aber ich denke, dass solltest du vermeiden", der Junge ließ sich neben mir nieder. „Immerhin..bin ich an deiner Seite, oder?", ein wenig, schüchtern würde ich behaupten, kratzte das Narbengesicht an seinem Hinterkopf. Erst dann bemerkte er die Verletzung. Schmerzvoll zischte Glacier auf.

Mr. Winters Right Hand || boyxboy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt