Kapitel 35

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Glacier POV

Ich hatte ihn bereits gewarnt und zwar, dass er mich nicht unterschätzen sollte.

Verdammt, natürlich war es blöd, dass er anscheinend bemerkt hatte, dass ich ihn in letzter Zeit etwas eingeflößt hatte. Doch nichts, was ich nicht vor mir abweisen konnte. Das musste ich nur schlau anstellen. Und ich war schlau und ein ziemlich guter Lügner.

„Scheiße. Dir ist es also aufgefallen", murmelte ich und trat wieder zurück zu ihm. „Dass es mir wegen dir immer schlechter geht in den letzten Tagen? Ja. Das ist mir aufgefallen", erwiderte Lysander.

Irritiert, natürlich gespielt, sah ich zu ihm hoch. Seine Augen hätte ich nun echt gerne gesehen.

„Warte mal? Wie bitte?", ich stellte die leeren Gläser ab. „Du denkst jetzt aber nicht, dass ich verantwortlich bin, für deine schlechte körperliche Verfassung?!", ich schob die Anschuldigung direkt von mir. „Für was solltest du denn sonst mir etwas in mein Glas gemischt haben?", der junge Meister schien nun auch verwirrt. Ich räusperte mich und tat auf peinlich berührt. „Das ist mir wirklich unangenehm", hauchte ich nun. „Ich verlange, dass du mir die Wahrheit sagst, Glacier", berichtete er mir. Ich biss mir fest auf die Unterlippe. Doch er gab mir die Möglichkeit mich zu erklären. Und ich schätzte, das würde er nicht für jeden machen.

„Na gut. Ich bin ehrlich, aber ich möchte dass du dich dazu nicht äußerst", forderte ich und es war mir klar, dass ich nun ein großes Opfer brachte. Es würde einiges zwischen uns ändern, doch mir blieb keine andere Wahl. Ich musste nicht nur die Wahrheit beschützen, sondern auch meine Crew.

„Hör zu Lysander, ich dachte nie, dass mir das auch passiert. Aber...ich fühl mich hingezogen zu dir. Und eben weil ich Panik hatte, dass sich das im Gegensatz zu dir, zu romantischen Gefühlen entwickelt, hab ich mich um so eine Art „Blocker" gekümmert. Ein Blocker den ich dir einflößen konnte, damit du Abweisung zu mir aufbaust, im Sinne, dass es nicht mehr zu bestimmten Zwischenfällen kommt", erklärte ich. „Und wie lange verabreichst du mir das schon?", wollte er wissen. „Heute das erste mal, deswegen kann das nicht der Grund für deine schlechte Verfassung sein", behauptete ich. Kurz schien junger Meister zu überlegen, bevor er seufzte. „Du willst also bloß nicht in die Versuchung kommen, irgendwas an Gefühle für mich zu entwickeln?", hinterfragte er und ich konnte nicht glauben, dass ich mir so eine dämliche Geschichte ausdachte. Er musste nun wirklich glauben, dass ich komplett ihm verfallen war. Doch es brachte nichts. Jeder andere Ausrede würde mich verdächtig machen. Deshalb stimmte ich zu.

„Deine Gefühle interessieren mich wirklich null. Du bist nicht die erste und auch nicht die letzte Person, die mir verfällt. Dafür musst du mir nicht irgendwelche Substanzen in mein Getränk schütten. Und jetzt sieh zu, dass wir die Crews zusammentrommeln. Nach der zweiten Vorstellung, verschwinden wir von hier. Ich kann diesen dämlichen Gesang nicht mehr hören", wenn ich nicht mich nicht irrte, dann wirkte der junge Meister definitiv distanziert und auch ein wenig kühler. Es schien ihn überhaupt nicht zu interessieren, was ich gerade offenbart hatte. Es schien wieder irgendeine Genugtuung für ihn zu sein und ich hasste mich gerade Dafür, dass er meine Ausrede abkaufte. Zwar war es auf eine Art irgendwie erleichternd, doch ich wusste nicht, wie sich das auf unsere nächste Zeit auswirken würde.

Anscheinend schien er meine Worte wirklich zu Herzen genommen zu haben, denn in den nächsten Stunden, sprachen wir nicht miteinander. Zwar verhielt er sich normal, doch es gab keinerlei Interaktion zwischen uns zwei.

Zumindest konnte mir FearB freudig mitteilen, dass er Mr. Spring etwas ins Getränk schütten konnte. Das einzige, was er nicht sagen konnte, war, wie viel er daraus getrunken hatte. Ich bedankte mich bei ihm für seine gute Leistung und behielt die Sache zwischen dem jungen Meister trotzdem für mich. Ich wollte nicht, dass meine Crew heute auch noch mit diesen Neuigkeiten bombardiert wurde. Ich teilte ihnen einfach mit, dass auch ich ihm erfolgreich etwas ins Glas schütten konnte, und schickte sie erst mal in den Feierabend. Oder besser gesagt, schickte ich sie nach Hause zu ihren Familien. Ich gab ihnen in den nächsten Tag frei und nutzte diese Zeit einfach um zu trainieren.

Mr. Winters Right Hand || boyxboy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt