Kapitel 48

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Glacier POV

„Steh auf und komm mit mir. Wir werden spazieren gehen. Du musst dich ein wenig bewegen", forderte ich, als ich das nächste Mal bei Lysander war. Harris schien die Dosis doch umgehauen zu haben. aber es waren bis jetzt auch nur zwei Stunden vergangen.

So aufgeregt auf die Eisbären, wollte ich daher mit Lysander eine Runde gehen, um mit ihm nochmal alleine zu sprechen und vor allem auch auf das Angebot von ihm zu reagieren. Dies hatte ich eben nämlich nicht getan. Ohne großes Murren stand der Ältere also auf und rüttelte ein wenig an den Handschellen. „Die müssen leider bleiben. Vertrauen tue ich dir nicht", war ich der Meinung. Es war übrigens kalt hier unten. War es schon immer so kalt, oder hatte ich es nie gespürt? Normalerweise liebte ich die Kälte, ja, aber frisch war es wirklich. Ich fragte mich, wie kalt es den beiden war, wenn sie ohne Kräfte hier unten saßen. Doch normalerweise hatten wir uns abgesichert, dass die Dosis nicht lebensbedrohlich war. Doch wenn selbst ich schon die Kälte spürte... Aber sonst, hatte ich sie auch nicht gespürt. Merkwürdig.

„Ich kann sowieso nicht abhauen und ich werde es bestimmt nicht, wenn sich Harris hier befindet. Außerdem fühlt sich mein Körper immer noch zu schwach an", auch wenn ich seine Ehrlichkeit schätzte, blieb ich bei meiner Meinung. Ich wollte nach seinem Arm greifen, doch er zog direkt zurück. „Ich kann alleine gehen und braucht deine Hilfe nicht, danke", kam mir auch schon der kühle Unterton entgegen und ich zog belustigt eine Augenbraue hoch. Dass er sich immer noch aufführte, wie der junge Meister. Doch nicht mit mir. Er würde schon sehen, was er davon hatte. Allerdings fasste ich ihn tatsächlich nicht an und trat mit ihm zum Lastzug. Wie letztes Mal, fuhren wir beide gemeinsam hoch, und in der Zeit rieb ich einmal kurz meine Arme. Dies beobachtete er kurz, bevor er sich wieder von mir wegdrehte.

„Und worüber willst du mit mir reden?", wollte der ältere neugierig wissen, als wir uns von der Lichtung entfernten und ich verschränkte die Arme, um mir ein wenig Wärme zu spenden. Gänsefüßchen „Ich möchte mit dir,ä über die Option sprechen die du mir angeboten hattest. Dass du aus meinen Charaktereigenschaften ein Kind zeugen möchtest. Und darüber, wie abscheulich ich das von dir finde", während er langsam neben mir lief, war ich froh über dieses Tempo und dass er schwach war, denn ich humpelte ja noch selber wegen der Schusswunde. „Abscheulich? Andere würden sich darüber freuen", entkam es sarkastisch von ihm und ich schmunzelte. „Andere würden dich aber auch nicht gefangen nehmen und ihr Leben aufs Spiel setzen", war ich der Meinung. „Punkt für dich", kommentierte er und blickte gerade aus. Die Bäume verließen uns langsam und wieder, konnten wir nur den Schnee erkennen. Irgendwo war's eine Gewohnheit mit ihm zu reden, aber es war nun mal den Umständen entsprechend. Die Gewohnheit wie vorher, würde ich niemals wieder haben. Das hatte ich riskiert. Und dass er wirklich dachte, durch seine Angebote würde ich zurückrudern...Vielleicht kannte er mich doch nicht so gut.

„Du willst doch nicht etwa, dass ich dir glaube, dass du mir nichts tun wirst, wenn ich dich freilasse. Lektionen hin oder her. Du wirst mich umbringen. Und mein toter Körper reicht dir doch für das Kind, oder nicht?", behauptete ich. „Im Prinzip würde er mir ausreichen, das stimmt. Das kann ein Vorteil sein, das kann aber auch ein Nachteil sein. Allerdings gibt es auch Regeln, an die ich mich halten muss. Zwar ungewollt, aber ich muss es. Und deshalb habe ich dir gesagt, dass dein Plan zum Scheitern verurteilt ist. Doch gerade bin ich selber gespannt, was alles passieren wird", nun zog ich meine Augenbrauen skeptisch zusammen. „Von wem redest du denn überhaupt immer? Rückt doch endlich mal mit der Sprache heraus", bestand ich darauf. Zum Rätsel lösen war ich nicht hier. „Eigentlich sollte ich es dir nicht sagen. Aber selbst mit dem Hinweis wirst du nichts anfangen können, denn vor dieser Gottheit, wirst du dich nicht schützen können. Wenn wirklich einer dieser Götter hier auftauchen sollte, dann wirst du einen Krieg erleben, den du dir niemals hättest erträumen lassen könntest. Da wird dir auch dein Gift nicht helfen. Sie sind stark und ich kenne sie persönlich selber nicht. Doch auch ich würde mich niemals mit ihnen anlegen", berichtete er. „Mir ist klar, dass es jemanden gibt, der über euch steht. Aber wie du sagtest, auch du musst dich an Regeln halten und das hast du nicht gemacht. Eigentlich, sollten sie sich darüber freuen, dass ich dich aus dem Verkehr gezogen habe", war ich der Meinung. „Nun gut, aber du wirst es ja nicht bei mir belassen. Du willst schließlich auch meine Geschwister. Und das werden sie nicht zulassen. Früher oder später werden sie auftauchen, darauf wirst du dich nicht vorbereiten können. Die Frage ist nur, wann bekommen sie etwas mit. Deswegen hättest du das Angebot annehmen sollen. Auf eine verkorkste Art und Weise hätte ich dich davor schützen können. Doch wenn du dich so selbstüberschätzt, dann wünsche ich dir natürlich nur, dass du Begegnung mit ihnen machst", Lysander, was sich seiner Sache sicher. Ich glaubte ihm natürlich jedes Wort. Doch die einzigen, um die ich mir Sorgen machte war nun mal meine Crew. Einzig und allein hatte ich Angst, dass ihnen was zustoßen würde. Und ich musste sie mit all meinen Kräften beschützen.

Mr. Winters Right Hand || boyxboy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt