Kapitel 41

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Lysander POV

„Das ist doch nicht dein Ernst. Eine Vision?".

„Leider ist das mein Ernst, du Vollidiot!".

„Aber...das geht doch nicht?! Ich meine, wie sehe ich da aus?!".

„Ich hab es mir nicht ausgesucht und es bedeutet nicht, dass da ein Funke Wahrheit dran ist".

„Na hoffentlich. Hast du gesehen wie fett ich da bin? Als hätte ich ein Babybauch".

Unverständlich starrte ich Glacier durch meine Brille an. Kurz blieb ich ruhig, um zu verstehen, ob er das gerade ernst meinte. Doch er erwiderte nichts und ich packte mir an die Schläfe. „Du Trottel. In diesem Szenario bist du auch schwanger!".

Erschrocken öffnete Glacier den Mund. „Was?! Wie kann das denn sein?! Schwanger?! Von dir?!", schrie er und ich deutete ihm mit einer Handbewegung an, leise zu sein. „Das schockiert dich, aber dass wir beide eine Vision hatten nicht?!", zischte ich ihm entgegen. „Wir können Eisstrahlen aus unseren Fingern schießen, wie soll mich eine Vision dann noch schocken. Aber schwanger zu sein, als Mann? Das ist biologisch gar nicht möglich", Glacier schüttelte den Kopf. „Biologisch ist das nicht möglich. Da hast du recht. Bei uns Meistern gibt es jedoch eine andere Möglichkeit, aber...selbst dann ist die Vision sehr weit hergeholt. Ich meine, wir beide?", belustigt, aber auch verzweifelt lachte ich auf. Glacier tat es mir gleich.

Danach kurze Stille.

„Ich ähm...ich sollte jetzt besser", er zeigte auf meine Tür. „Ja solltest du, ich brauch deine Hilfe auch nicht mehr", der Jüngere flüchtete schon fast.

Doch das war ich gewohnt. Die meisten Menschen wollten mir entkommen. Und dass er nach so einer Vision abhaute, zeigte mir nur, wie unwohl er sich fühlte. Wahrscheinlich würde sich dies nun auch nicht ändern. Aber, was sollte mich das interessieren? Ich hatte mehr Macht, als alle zusammen. Das reichte mir. Eine Zukunft mit einem Partner brauchte ich nicht und bestimmt nicht mit Glacier.

Schluckend sah ich auf das Bett, wo ich zuvor mit dem jüngeren gelegen hatte. Ich sollte dies definitiv nicht mehr tun. Er hatte nichts in meinem Bett zu suchen.

Plötzlich wurde erneut die Tür zu meinem Zimmer aufgerissen. Ein großer junger Mann, mit hell dunkler, schöner Haut, betrat meinen Raum und musterte mich verzweifelt. Es war Harris, und überrascht zog ich eine Augenbrauen hoch.

„Lysander. ich kann das nicht. Ich kann nicht mehr und ich muss mit dir reden", setzte Harris an, doch ich unterbrach hin. „Ich glaub ich hab ein großes Problem", murmelte ich und verwirrt schloss er direkt die Tür hinter sich. „Was ist los?", wollte er wissen und schluckend ließ ich mich auf mein Bett nieder. Aufgebracht fuhr ich mir durchs Gesicht. Vorsichtig nahm Harris neben mir Platz und ich sah zu ihm. Seine Hand legte sich auf meine Schulter. Gerade interessierte mich nicht, wie die jetzige Situation zwischen uns war. Für mich blieb Harris der einzige, mit dem ich über alles reden konnte.

Und so erzählte ich ihm von meiner Vision mit Glacier, welche, mich zugegebenermaßen immer noch beschäftigte. Es war eben nichts dahingesagtes und sie erfüllte ihren Sinn und Zweck.

„Du weißt doch noch gar nicht, ob du der Vision trauen kannst und selbst wenn...sie wird ihren Grund haben. Nichts für ungut, aber ist ja jetzt nicht so, als lief zwischen euch noch nichts. Zudem kann ich mich an keinen Fall erinnern, dass du jemals mehr als Sex wolltest. Korrigiere mich, wenn ich falsch liege, aber...ihr hattet keinen Sex miteinander. Scheint, als sei da schon ein bisschen mehr Ernsthaftigkeit dahinter", Harris grinste schief. „Verdammt, wir reden hier gerade von Glacier. Von dem Teufelskind! Das ist doch nicht möglich", ich schüttelte den Kopf. „Wir haben uns nur geküsst, das heißt doch nicht, dass ich für ihn etwas empfinde. Niemals würde ich das auf diese Weise für irgendjemanden tun", ich hob abwehrend die Hände. „Dennoch ist es auch deine Pflicht ein Kind in die Welt zu setzen, um es als deinen Nachfolger heranzuwachsen", erinnerte Harris mich und ich kaute mir auf die Unterlippe.

Mr. Winters Right Hand || boyxboy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt