Valentina
Amerika, ChicagoEmilia und ich schlenderten leise durch die große Villa mit den hohen Wänden und den langen Treppen. Erst jetzt fiel mir auf, wie modern die Villa eigentlich eingerichtet war. Wir durften keinen Lärm machen, da uns die Angestellten sonst hören könnten. Emilia hielt vor einer hölzernen Tür an und schloss sie mit einem Schlüssel auf. Ehrlich gesagt wusste ich nicht, was mich erwarten würde. Ich hatte keine Ahnung, ob ich Emilia wirklich trauen konnte.
Trotzdem ließ ich mich darauf ein.
Es war eine Gelegenheit, mehr über diesen Ort herauszufinden.Emilia öffnete vorsichtig die Tür, und plötzlich standen wir Layla gegenüber. Mein Magen drehte sich, als ich sie sah. Seit dem Vorfall am Frühstückstisch hatte ich ein komisches Gefühl ihr gegenüber.
Mein Blick streifte durch das Zimmer. Es wirkte wie ein unbenutztes Gästezimmer, groß und ebenso modern gestaltet wie der Rest der Villa. Ein geräumiges Bett und eine kleine Sofabank waren zu erkennen. In der Mitte des Raumes stand ein runder Tisch. Das sanfte Licht drang durch die Vorhänge, die den Raum in eine warme Atmosphäre hüllten.
„Da seid ihr ja endlich," sagte Layla und lächelte uns an. Emilia schloss die Tür hinter uns und atmete erleichtert aus.
„Lorenzo hat sie eingesperrt. Ich musste noch den Schlüssel von Elijah finden," erklärte Emilia und blickte zu mir rüber.
Ich schmunzelte und nickte ihr dankbar zu.Layla kniete sich vor das Gästebett und begann zu kramen. Mit einem triumphierenden Ausdruck zog sie zwei Weinflaschen heraus, die sie offenbar zuvor dort versteckt hatte. Ihr Lächeln wurde breiter, als sie die Flaschen präsentierte.
„Darf ich vorstellen: meine zwei Babys."
„Woher hast du die?"
„Ich habe sie aus dem Weinschrank geklaut."
Emilia und ich konnten unser lachen nicht unterdrücken.Layla platzierte die Flaschen auf den Tisch, und wir setzten uns dazu. Als ich die Flaschen vor meinen Augen glänzen sah, klopfte mein Herz wie verrückt. Aber nicht vor Angst, nein, vor Freude. Ich sehnte mich danach, den Geschmack von Alkohol auf meiner Zunge zu spüren und die Wirkung zu erleben. Nach allem, was passiert war, brauchte ich das jetzt dringend.
Ich wusste, dass Lorenzo herausbekommen könnte, was wir hier vorhatten, und er mir wortwörtlich das Herz aus der Brust reißen würde. Aber als meine Augen diese Weinflasche sahen, wuchs das Verlangen über die Angst.
Mir war egal, was Lorenzo davon halten würde. Ich wollte abschalten und für einen Moment vergessen können.
Während Emilia und ich uns auf unseren Stühlen niederließen, bereitete Layla alles vor.„Wenn die drei mal weg sind und Layla und ich die Möglichkeit dazu haben, kommen wir hierher und feiern etwas zu zweit", erklärte Emilia.
Die Idee war zwar nicht schlecht, aber warum planten sie nicht stattdessen einen Fluchtplan?
Emilia musterte mich wie ich in Gedanken versunken, nachdachte und wie aus dem Nichts antwortete sie mir, als könnte sie meine Gedanken lesen.„Du fragst dich bestimmt, warum wir das tun, anstatt einen Plan zu schmieden."
Ich nickte stumm.
Während Layla das Gespräch lauschte, platzierte sie drei Weingläser auf den Tisch.„Wir haben es versucht, aber es ist unmöglich, von hier zu entkommen. Auch wenn du sie nicht sehen kannst, überall beobachten Männer uns. Männer, die dafür bezahlt werden, aufzupassen, dass wir nicht abhauen", sagte Emilia, während ein trüber Blick die Traurigkeit in ihren Augen widerspiegelte.
Will sie mir also sagen, dass es keine Chance gibt? Niemals.Layla seufzte traurig, während sie den Wein in die Gläser goss. Die rote Flüssigkeit ergoss sich langsam, und mein Blick versank in der tiefen Röte des Getränks.
„Fast hätte ich es geschafft zu entkommen, aber dann hat einer von ihnen mich erwischt und..."
Layla stockte mitten im Satz, ihr Körper verkrampfte sich.
DU LIEST GERADE
Lorenzo de Santis | Dark Romance
Romance» Band 1 « 𝐋𝐨𝐫𝐞𝐧𝐳𝐨 𝐝𝐞 𝐒𝐚𝐧𝐭𝐢𝐬, ein gutaussehender wohlhabender Mann, präsentiert sich der Welt als seriöser Geschäftsmann, doch hinter verschlossenen Türen offenbart sich eine düstere Seite. Mit speziellen Vorlieben im Schlafzimmer, di...