»45« Hilfeschrei

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Valentina
Amerika, Chicago

Die beiden Männer schoben mich tiefer in den Raum hinein, während ich zunehmend nervöser wurde. Was meinten sie damit, mit mir Geld machen zu wollen? Hatte Luca mich etwa belogen?

„Lavinia, ho preparato tutto?"
Cosma wandte sich an die Frau namens und fragte, ob sie alles bereit gemacht hatte.
Ich schwieg, um nicht zu verraten, dass ich sie verstehen konnte.
Doch in mir wuchs die Ungewissheit:
Wofür wollen sie mich vorbereiten?

Die rothaarige, ältere Frau namens Lavinia erhob sich und näherte sich mir mit langsamen, bedachten Schritten. Ihre komplette Kleidung war schwarz, einschließlich einer schwarzen Brille, was ihre roten Haare noch deutlicher hervortreten ließ.

Sì, possiamo cominciare."
Ja, wir können beginnen.
Während Lavinia sich uns näherte, hallten die lauten Schritte ihrer hohen Schuhe durch den Raum und verstärkten die düstere Atmosphäre. Als sie schließlich vor mir stand, bohrten sich ihre giftgrünen Augen in meine, als wolle sie meine Gedanken lesen.

Was machte sie hier? Als Frau sollte sie doch Verständnis für meine Lage haben. Eigentlich müsste sie mich unterstützen und sich gegen die beiden Männer mit mir verbünden.
Girls Support Girls existiert wohl nicht.

Ihre Augen wanderten aufmerksam über meinen Körper, von unten nach oben, und musterten jede Stelle, was mich fast in den Wahnsinn trieb. Dann griff sie mit ihren rauen Händen nach einer meiner braunen Haarsträhnen und wickelte sie dominant um ihren Finger.
„Sie ist wunderschön", sagte sie mit einem einschüchternden Blick.

Sie drehte sich abrupt um und ging mit schnellen Schritten zurück. Dann stellte sie sich neben einen Gegenstand, den ich nicht erkennen konnte, da er mit einem Tuch verhüllt war.
Sie zog es schließlich herunter, und das, was darunter zum Vorschein kam, schockierte mich zutiefst.
Assicuratevi che si sdrai qui e che non scappi." Sorgt dafür, dass sie hier drauf liegt und nicht entkommt.

Ich sah ängstlich in die Augen von Cosma und dem braunhaarigen Mann und fragte leise:
„W... was geschieht hier?"

Doch beide ignorierten meine Frage und drängten mich stattdessen immer näher zu dem unheimlichen Stuhl. Er erinnerte mich an den Untersuchungsstuhl meiner Frauenärztin, wirkte aber viel düsterer und angsteinflößender.
Mein Körper zitterte vor Nervosität.

„Lasst mich los!", schrie ich, versuchte mich loszureißen, aber ihre Griffe lockerten sich kein Stück. Meine kreischenden laute hallte in dem düsteren Raum wider, aber die zwei ignorierten es gnadenlos. Ihre Gesichter waren leer, ohne jegliches Mitgefühl, während sie mich unaufhaltsam weiter auf den bedrohlichen Stuhl zudrängten.

Der Stuhl sah alt und unheimlich aus. Er bestand aus kaltem und verrostetem Metall. An ihm waren Halterungen angebracht, auf die man die Beine legen konnte, damit sie wahrscheinlich in einer offenen Position hängen konnten. An den Seiten hingen Lederriemen, wie Gurte, die dazu dienten, jemanden zu fesseln.
Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken.
Ein seltsamer Geruch stieg plötzlich in meine Nase, eine Mischung aus Rost und Verwesung.

Ich kämpfte heftig, mein Körper bewegte sich wild, während ich verzweifelt versuchte, seinem eisernen Griff zu entkommen.
Cosma, zunehmend gereizt, schlug unerwartet brutal gegen meine Rippen, was mir die Luft abschnürte und ein schmerzhaftes Stöhnen hervorbrachte.

„Fuck!", flüsterte ich mit zusammengekniffenen Augen. Ich atmete tief ein und aus, sammelte meine Kraft und zwang mich, Cosma entschlossen in die Augen zu blicken.
Obwohl jeder Atemzug schmerzte, weigerte ich mich, aufzugeben, und kämpfte weiter.

Cosma beugte sich zu mir, seine Augen glühten vor Zorn. „Kämpfe nicht dagegen an!", zischte er mit bedrohlicher Stimme.
Trotz meiner Schmerzen hielt ich seinem Blick stand und spuckte ihm mit herausfordernder Entschlossenheit ins Gesicht.

Lorenzo de Santis | Dark RomanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt