Valentina
Amerika, ChicagoLorenzo ignorierte meine Frage und legte seine Hand auf meine. Ich zuckte bei der Berührung kurz zusammen und blickte ihn verwirrt an, während seine Augen vor Eifersucht anfingen zu glühen.
„Ich habe euch beide eben gesehen", sagte er mit düsterer und gefährlicher Stimme.
„Meinst du Luca? Ja, er ist wirklich nett."
Lorenzos Hand drückte meine fest und ich keuchte leise vor Schmerz auf.
Ein finsterer Ausdruck spielte um Lorenzos Lippen, als er meinen Schmerz registrierte. Sein Griff wurde fester, und ich spürte, wie die Angst in mir aufkeimte.„Nett, ja?", sagte er mit einer eifersüchtigen Unternote.
„Er ist zu weit gegangen."
Die Bedrohung in seiner Stimme ließ mich erzittern, und ich kaute nervös auf meiner Unterlippe herum, während ich seinen Blick nicht abwenden konnte.Er hat uns wohl gerade erwischt, als ich gegen ihn gestoßen bin und dann versucht habe, sein Hemd zu säubern.
„Was kümmert dich das? Du warst doch anderweitig beschäftigt", sagte ich selbstbewusst und reiste meine Hand aus seinen festen Griff.
Lorenzo Hände ballten sich zu Fäusten während sein Ausdruck immer finsterer wurde.Unser Gespräch wurde abrupt unterbrochen, als Matteo begann, seine Ehegelübde auszusprechen.
„Meine liebe Layla, ich verspreche dir, dich zu lieben, zu ehren und zu respektieren, für alle Tage unseres gemeinsamen Lebens."
Ich musste mir daraufhin ein Lachen verkneifen. Die Ernsthaftigkeit, mit der er sprach, war fast amüsant, denn tief in sich konnte er sich selbst, nicht ernst nehmen.Nun war Layla an der Reihe, ihre Ehegelübde auszusprechen. Die Stille lag schwer über der Menge, jeder war gespannt auf Laylas Worte. Doch es kam nichts. Sie schwieg. Nur die sanfte Melodie der Geigen und das Rascheln der Blätter im Wind durchbrachen die Stille.
Der Redner wandte sich zu ihr und unterbrach somit die Stille:
„Layla, nun ist der Moment für deine Worte gekommen. Wir alle warten gespannt auf deine Ehegelübde."
Sie erwiderte sein Lächeln gezwungen und wandte dann ihren Blick wieder zu Matteo, dessen Aufregung deutlich in seinem Gesicht zu erkennen war.„Äh... lieber Matteo...", begann sie zu sprechen, doch bevor ich weiter zuhören konnte, spürte ich plötzlich eine Berührung auf meiner Hand. Lorenzo hatte seine Hand auf meine gelegt und er zog mich sanft hoch, indem er meine Hand ergriff. Ich stand automatisch auf, von seinem Zug mitgerissen, und warf ihm einen fassungslosen Blick zu. Er konnte doch nicht einfach so aufstehen.
Ich ließ mich von ihm mitreißen, bis wir weit genug von der Zeremonie entfernt waren.
„Was fällt dir ein?!" zischte ich und versuchte, mich aus seinem Griff zu befreien, doch seine Hand hielt mich fest umklammert.
Lorenzo schien genug von meinem Widerstand zu haben, denn plötzlich blieb er stehen.Er drehte sich zu mir um und trat langsam näher. Sein maskuliner Duft umhüllte mich wie ein Schleier, während ich seinen warmen Atem auf meiner Haut spürte, als er näher kam.
„Du wirst es bereuen, jemals mit einem anderen Mann gesprochen zu haben, cuore mio", raunte er leise. Seine Finger strichen sanft über meine Wange, wodurch ich langsam die Augen schloss. Lorenzos andere Hand umschlang meine Taille fest, und er zog mich näher an sich heran, sodass ich den kräftigen Schlag seines Herzens durch mein Kleid spüren konnte.Plötzlich durchdrang eine vertraute Stimme die Stille, und ich riss meine Augen weit auf. „Valentina!"
Lorenzos Griff um meine Taille verkrampfte sich, und sein Körper wich unerwartet zurück, als wären seine Gedanken plötzlich von einer anderen Welt eingenommen worden. Seine Augen suchten fieberhaft nach der Stimme, und ich folgte seinem Blick.Ein Mann in einem Anzug mit hellen Haaren und strahlend blauen Augen kam in unsere Richtung gerannt, und ich erkannte sofort, wer es war: Luca.
Was zum Teufel machte er hier? Hatte er uns etwa verfolgt? Warum in aller Welt tat er das?
Luca stand nun vor uns, keuchend und mit einem besorgten Ausdruck in seinen Augen.
„Valentina? Ich habe gesehen, wie ihr beide weggegangen seid. Brauchst du Hilfe?"
Ich starrte ihn ungläubig an. War er wirklich hierhergerannt, weil er sich Sorgen machte?
Ein Blick zu Lorenzo verriet mir, dass er Luca nur wütend anstarrte. Lorenzo fing bereits an zu sprechen, bevor ich überhaupt antworten konnte.„Valentina braucht keine verdammte Hilfe", knurrte er bedrohlich und trat einen Schritt vor, seine Hände waren zu Fäusten geballt.
Luca wich einen Schritt zurück, doch bevor er überhaupt reagieren konnte, holte ihn Lorenzos Faust mit solcher Wucht ein, dass er zu Boden stürzte. Ich schrie auf, versuchte dazwischen zu gehen, doch Lorenzo war außer sich vor Wut. Er hämmerte weiter auf Luca ein, der sich verzweifelt zu schützen versuchte.
„Was zum Teufel verschafft dir das Recht, hier aufzutauchen?" knurrte Lorenzo, seine Stimme voller Zorn.
Luca lag am Boden, sein Gesicht verzerrt vor Schmerz.
„Ich mach mir Sorgen um Valentina", keuchte er.
Lorenzos Blick wurde finster.
„Sorgen?!"
Seine Faust holte aus, und bevor ich etwas tun konnte, prallte sie mit vernichtender Kraft gegen Lucas Gesicht. Autsch.
Lorenzo zog seine Faust zurück, bereit, erneut zuzuschlagen, doch ich sprang dazwischen und hielt seine Hand fest.
„Stop!" rief ich verzweifelt.Sein Blick wanderte zu mir, und für einen Moment schien seine Wut nachzulassen. Doch dann schüttelte er mich ab und stieß mich grob beiseite.
„Hör auf! Das ist doch dein Cousin!", rief ich ihm entgegen.
Verwirrt blickte Lorenzo zwischen mir und Luca hin und her. „Was redest du da? Cousin?"Ich blickte zu Luca, der nervös zu Lorenzo hinüberblickte.
„Als ich heute aus Versehen gegen ihn gestoßen bin, hat er behauptet, dass er mit euch verwandt sei", erklärte ich.
Lorenzo fixierte Luca mit verengten Augen.
„Meine Cousins leben nicht hier, und selbst wenn, würde ich sie zumindest kennen."Ein paar Sekunden vergingen, bis ich realisierte, was er gerade gesagt hatte. Er kannte Luca nicht?
Plötzlich explodierte Lorenzo vor Wut. Er stürzte sich erneut auf Luca und setzte seine Attacke fort, während ich zusah und Lorenzo diesmal nicht aufhielt.
Luca hatte mich belogen. Aber warum?Lorenzo trat von Luca zurück, der am Boden lag und nach Luft rang. Er zog sein Handy heraus und wählte eine Nummer.
„Im Garten liegt ein Feind. Kommt und sperrt ihn ein. Ich werde mich später um ihn kümmern."Ich sah zu Lorenzo hinüber, dessen Hände mit Blut bedeckt waren. Ein paar Spritzer hatten auch sein Gesicht erreicht. Dieser Anblick löste etwas seltsames in mir aus, warum auch immer.
Nachdem er aufgelegt und sein Handy weggesteckt hatte, kamen zwei kräftige Männer in schwarzen Anzügen angerannt. Lorenzo griff nach meiner Hand und zog mich rasch weg von dem Geschehen. Zum Glück schien niemand der Gäste etwas mitbekommen zu haben; das hätte nur unnötig Aufmerksamkeit erregt.
Ich ließ zu, dass Lorenzo mich von dem Geschehen wegzog.
Ehrlich gesagt verstand ich gerade überhaupt nichts.
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Lorenzo de Santis | Dark Romance
Romance» Band 1 « 𝐋𝐨𝐫𝐞𝐧𝐳𝐨 𝐝𝐞 𝐒𝐚𝐧𝐭𝐢𝐬, ein gutaussehender wohlhabender Mann, präsentiert sich der Welt als seriöser Geschäftsmann, doch hinter verschlossenen Türen offenbart sich eine düstere Seite. Mit speziellen Vorlieben im Schlafzimmer, di...