»29« Geschäftsmeeting endet blutig

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Lorenzo
Amerika, Chicago

Wir stiegen aus der schwarzen G-Klasse aus und übergaben den Schlüssel einem unserer zuverlässigen Mitarbeiter, der den Wagen sicher parkte. Gemeinsam mit Elijah und Matteo machten wir uns auf den Weg zur Firma.
Die Elite Protection Agency.

Für die meisten Bürger war es nur ein gewöhnliches Sicherheitsunternehmen, doch für diejenigen, die mit der dunklen Seite vertraut waren, war es offensichtlich, dass hier weit mehr im Gange war.
Wir betraten unsere luxuriöse Firma und trafen unten bei der Info auf unsere Empfangsdame Alana.

Sie hatte blondes Haar und strahlend blaue Augen. Ihre Lippen waren in einem Rotton geschminkt, und ihr Hemd war großzügig aufgeknöpft, wodurch ihre Oberweite zur Geltung kam. Eins konnte ich nicht leugnen:
Sie war eine wirklich attraktive Frau.

Als ich damals noch viel öfter Überstunden gemacht hatte, hatten wir ein paar Mal Sex auf meinem Schreibtisch – nicht mehr und nicht weniger.
Doch irgendwann wurde mir das alles zu öde, und ich ließ sie links liegen.
Es war für sie wohl nicht allzu schlimm, immerhin arbeitete sie immer noch für mich.

„Guten Tag. Freut mich, Sie wiederzusehen", begrüßte Alana uns, während ich bemerkte, wie sie mich diskret musterte.
„Ist Mr. Guzmán schon im Haus?" fragte Elijah direkt und ignorierte ihre Begrüßung.
Alana tippte auf ihrer Tastatur herum, bis sie eifrig nickte.
„Ja, Mr.de Santis. Mr.Guzmán wartet bereits im Meetingraum."
„Danke, Alana."
Ich bedankte mich mit einem Nicken, und sie lächelte mir daraufhin zu, während sie zwinkerte. Hilfe.

Wir machten uns zu dritt auf den Weg zum Meetingraum.
„Was machen wir, wenn wir etwas Verdächtiges bemerken?" fragte Matteo.
„So lange sie nicht angreifen, keine Waffen.
Das zieht nur unnötige Aufmerksamkeit auf unsere Firma", bestimmte ich.
Um mögliche Probleme zu vermeiden und keine Aufmerksamkeit von den Behörden auf uns zu lenken, müssen wir äußerst vorsichtig vorgehen.

Vor der Tür angekommen, drückte Elijah die Klinke herunter und öffnete anschließend die Tür. Als ich den Meetingraum betrat, fiel mein Blick sofort auf Guzmán. Seine dunkle Gestalt dominierte den Raum, und sein selbstbewusstes Auftreten erfüllte die Luft mit Spannung. Seine fast schwarzen Haare fielen ihm ins Gesicht, während seine Brille tief auf seiner Nasenspitze saß.
Unsere Blicke trafen sich, und die Anspannung zwischen uns war förmlich greifbar.

Neben Guzmán saß Cosma, er wirkte kleiner und ruhiger hingegen zu Guzmán.
Seine schwarzen Haare waren perfekt gestylt, und sein Anzug strahlte Professionalität aus.
Trotz seiner äußerlichen Gelassenheit spürte ich, wie die Spannung im Raum zwischen den beiden Männern und uns noch mehr zunahm.
Als Guzmán uns bemerkte, zwang er ein Lächeln auf seine Lippen, und beide standen auf, um uns die Hände zu schütteln.
Nach dem Händedruck ließen wir uns alle anschließend in die Ledersessel sinken.

Mit einem finsteren Blick starrte ich Guzmán an. Als wir uns alle gesetzt hatten, entschied ich mich sofort, die Bombe platzen zu lassen.
„Also, kommen wir gleich zur Sache.
Wo bleibt unsere verdammte Ware?"

Cosma atmete laut ein und aus, während er mich ansah.
„Es gab Probleme mit dem Schiff. Es wurde von den Zollbehörden angehalten", sagte er, und sein Blick verriet seine Nervosität, als er meinem intensiven Blick standhielt. Ich warf einen kurzen Blick zu Matteo und dann zu Elijah, und wir alle wussten, dass dies eine offensichtliche Lüge war.

Matteo, der keine Ausreden akzeptieren wollte, griff sofort ein.
„Was für Probleme? Wir haben bezahlt und erwarten, dass unsere Ware geliefert wird."
Elijah, dessen Blick voller Drohungen war, fügte hinzu:
„Ihr spielt ein gefährliches Spiel. Glaubt ihr wirklich, ihr könnt uns so einfach verarschen?"

Guzmán erhob seine Stimme, um die aufgeheizte Atmosphäre zu beruhigen.
„Genug! Cosma und ich werden das Problem lösen. Vertraut uns."
Dir vertrauen?
Mit mexikanischen Drogendealern war ich noch nie vertraut, lieber Guzmán.

Ich ließ meinen Blick nicht von Cosma und Guzmán ab.
„Geduld ist nicht unsere Stärke. Wenn wir unsere Ware nicht bald erhalten, werden wir andere Maßnahmen ergreifen müssen. Verstanden?" drohte ich ihnen mit einem düsteren Blick.
Cosma und Guzmán, sichtlich nervös, versuchten weiterhin, ihre Lügen zu verteidigen.

„Wir werden alles tun, um das Problem zu lösen, ich schwöre es euch", stammelte Guzmán.
Plötzlich geschah etwas, mit dem ich nicht gerechnet hatte. Matteo verlor die Kontrolle.
Er sprang von seinem Sessel auf und presste seine Waffe gegen Cosmas Schläfe.
„Ich habe genug von den verdammten Ausreden!", brüllte er zornig.
Ich habe doch gesagt, keine Waffen, du Idiot!

Eine bedrohliche Stille senkte sich über den Raum, als Matteo fortfuhr:
„Du hast uns Zeit gestohlen, Cosma. Zeit, die wir nicht hatten. Wenn die Ware nicht in den nächsten Stunden hier sein wird, wird dein Leben verdammt nochmal nicht viel wert gewesen sein."

Cosma stammelte ängstlich: „Bitte... bitte, Matteo, ich schwöre, ich werde alles dafür tun, um die Ware zu besorgen. Ihr müsst mir nur etwas mehr Zeit geben."
„Matteo, setz dich hin", sagte ich drohend, doch er ignorierte mich komplett.
Jüngere Brüder sind so anstrengend, wow.

„Zeit? Wir hatten dir genug Zeit gegeben. Das Einzige, was du tust, ist uns weiter ins Gesicht zu lügen. Jetzt musst du die Konsequenzen dafür auch ertragen", erwiderte ich mit einem kalten Blick, obwohl Matteo gerade mit dieser Aktion unseren Plan zerstört hatte.

Matteo zog den Verschluss seiner Waffe zurück, um sie zu laden. In einer schnellen Reaktion sprang Guzmán auf und richtete seine Waffe gegen Matteos Kopf.
Elijah und ich erhoben uns mit unseren erhobenen Waffen.

„Du wagst es nicht, Guzmán. Lass ihn los", drohte Elijah mit kalter Entschlossenheit.
„Wir sind nicht hier, um Spiele zu spielen. Wenn du eine falsche Bewegung machst, wird es Blut geben", fügte ich hinzu, meine Waffe zielsicher auf seinen Schädel gerichtet. Zwei gegen einen, er hatte keine Chance.

Plötzlich explodierte die Szenerie in einem Gewaltausbruch, als Matteo verzweifelt versuchte, sich aus Guzmáns Griff zu befreien, während Guzmán die Kontrolle über seine Waffe zu verlieren schien. Ein Schuss in die Decke durchdrang die Stille.

Als Cosma sich aus Matteos Griff befreite und ebenfalls nach seiner Waffe griff, spürte ich, wie die Spannung im Raum förmlich nach Tod stank. Unsere Blicke trafen sich, und alle hielten die Finger fest am Abzug. Die Sekunden dehnten sich zu quälend langen Minuten aus, während wir uns gegenseitig mit der tödlichen Stille unserer Waffen bedrohlich fixierten.

Plötzlich durchbrach ein ohrenbetäubender Knall die Stille, gefolgt von einem weiteren und dann noch einem. Guzmán hatte zielsicher auf Elijah gezielt und abgedrückt, während die Kugeln durch die Luft zischten und ihr Ziel trafen.

Der Schuss traf Elijah mitten in den Bauch, und ein Schmerzensschrei entrang sich aus seiner Kehle. Doch trotz des brennenden Schmerzes blieb er tapfer stehen, seine Hand war fest um seine Waffe gekrallt.

Das Knallen der Schüsse hallte wider, als ich in einem Wutanfall des Zorns und der Rache sofort auf Guzmán feuerte. Die Kugeln trafen ihn tödlich in den Schädel und er fiel leblos zu Boden. Er kann froh sein, dass sein Tod so schnell und schmerzlos war.

Während Cosma eilte, um zu dem leblosen Körper von Guzmán zu gelangen, stürzten Matteo und ich zu Elijah.

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Danke für 30k und für euren Support in den letzten Tagen 🫶🏽

Lorenzo de Santis | Dark RomanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt