»46« immer noch gefangen

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Valentina
Amerika, Chicago

„Wir müssen nachsehen, ob alles in Ordnung ist", sagte Lavinia, als sie zwischen meinen angehobenen Beinen stand und Handschuhe über ihre Hände zog. Ein kalter Schauder lief mir über den Rücken, und Angst erfüllte mich.
„Wieso?", fragte ich mit stockender Stimme, doch erhielt keine Antwort.
„Das kommt dir doch bestimmt bekannt vor", sagte sie mit einem grinsen und hielt ein Spekulum hoch. Ich schluckte ängstlich.

„Lass mich los!" schrie ich in panischer Verzweiflung und kämpfte gegen die Lederriemen an. Cosma und Francesco rückten näher, ihre Schritte hallten bedrohlich. Cosma legte seine Hände auf meine Schultern und verschärfte damit meine Panik. Francesco hielt meine Knie fest, um meine Bewegungen zu stoppen, während Lavinia unbeeindruckt ihre Untersuchung fortsetzte.

Lavinia setzte das Spekulum mit einer Sorgfalt an, die erschreckend nüchtern wirkte. Als das kalte Metall meine Haut berührte, schrie ich laut auf, der Schmerz und die Angst überwältigten mich. Cosma und Francesco reagierten sofort auf meine Schreie und verstärkten ihren Griff.

Meine Versuche, mich zu wehren, wurden durch ihre festen Haltegriffe unterdrückt, als Lavinia ruhig fortfuhr. Ihre Gesichtszüge blieben unbewegt, während sie das Instrument weiter einführte, und ich brüllte vor Schmerz und Verzweiflung.

„Fuck! Nein! Nein!" schrie ich mit Tränen in den Augen, während mein schneller Atem meinen Brustkorb hob und senkte.

„Schnauze jetzt!" fauchte Cosma mit scharfer Stimme. Ich überlegte, ihn wieder anzuspucken, doch entschied mich dagegen, da ich erkannte, dass ich keine Chance gegen ihn hatte.

Das kalte Metall des Spekulums drang in mich ein, und mein Schrei hallte durch den Raum, als Lavinia es langsam öffnete. „Nun, mal sehen," sagte sie mit unheimlichem Unterton, während ihre Augen sich auf ihre Arbeit konzentrierten.

Meine Schreie wurden von Cosma und Francesco unterdrückt, die ihre Griffe noch fester zupackten, um jede meiner Bewegungen zu stoppen. Lavinia fuhr gnadenlos fort, ihre Augen suchten genau, was sie brauchte, während ich mich hilflos wand und meine Schreie ungehört verhallten.

„Nun, Jungfrau ist sie nicht," sagte Lavinia mit einem belustigten Unterton.
„Das überrascht wohl niemanden", fügte Antonio hinzu.
„Das geht euch nichts an!" fauchte ich.

„Wie ist der Sex mit Lorenzo, Süße? Du stehst doch auf böse Jungs?" fragte Francesco mit einem dreckigen grinsen.

„Insgeheim gefällt dir das Dunkle, stimmt's?" sagte Cosma und sah mich mit einem breiten Lächeln an. Ich blieb stumm.

„Vielleicht hast du ja später Lust auf ein paar Spielchen?" sagte Francesco und begann, mit seinen Fingern mein Bein zu streicheln, was mir einen Schauer über den Rücken jagte.
„Das reicht, Jungs!" sagte Lavinia streng.

Cosma und Francesco verstummten, aber ihre Blicke waren voller unangemessener Neugier. Lavinia beendete ihre Untersuchung und zog das Spekulum zurück, was mir spürbare Erleichterung verschaffte. Ich konnte endlich wieder atmen und hoffte, dass das Schlimmste vorbei war. Doch die bedrohliche Atmosphäre in dem Raum ließ mich weiter wachsam bleiben.

Lavinia klebte ein Pflaster auf die offene Wunde an meinem Hals. Doch kaum hatte sie das getan, erschien sie an meiner Seite mit einer Spritze in der Hand.

„Schlaf gut, Valentina", flüsterte sie mit einem kalten Lächeln, als sie die Nadel in meinen Arm stach. Schlafen?

Das Brennen der Injektion breitete sich schnell in meinem Körper aus, wie eine tödliche Umarmung. Lähmung durchzog mich, als meine Sinne begannen zu verschwimmen. Noch bevor ich mich wehren konnte, zog mich die Dunkelheit in ihre Tiefe.

Das Letzte, was ich wahrnahm, war Lavinias düsterer Blick. Dann wurde alles in eine schmerzlose Stille gehüllt.

-

Stunden waren vergangen, seit Lavinia mir die Injektion verabreicht hatte. Langsam begann ich wieder zu Bewusstsein zu kommen. Mein Kopf fühlte sich schwer und benommen an, und als ich meine Augen öffnete, war alles um mich herum von Dunkelheit umhüllt.

Ich lag auf dem Rücken und spürte den kalten, harten Boden unter mir. Meine Glieder fühlten sich steif und schmerzten bei jeder Bewegung.

Ich versuchte, mich aufzurichten, aber es fiel mir schwer. Meine Muskeln waren schwach, als hätte ich mich stundenlang nicht bewegt. Als ich mich langsam aufsetzte, spürte ich die Kälte des Raumes stärker. Ich war mir nicht sicher, wo ich war oder wie ich hierhergekommen war, aber das Gefühl der Isolation und Unsicherheit überwältigte mich.

Ich lauschte, versuchte, irgendein Geräusch zu hören, das mir Hinweise auf meine Umgebung geben könnte, aber es herrschte eine unheimliche Stille. Der Gedanke, dass niemand in der Nähe war, linderte meine Angst etwas. Ich wusste, dass ich einen Weg finden musste, hier herauszukommen, doch wie und wohin, blieb mir unklar.

Als sich meine Augen langsam an die Dunkelheit gewöhnten, begann ich, mehr zu erkennen. Ein leerer, düsterer Raum ohne Möbel oder Fenster, nichts, woran ich mich hätte festhalten oder aufwärmen können. Es gab nur den kalten Boden und die nicht leuchtende Glühbirne über mir.

Ich blickte an mir hinunter und sah, dass ich lediglich eine Unterhose und ein langes T-Shirt trug, das bis zu meinen Knien reichte. Die Erinnerungen an die vergangenen Stunden kamen zurück: Wie ich nackt auf einem Metalltisch lag und meine Intimsphäre schutzlos preisgegeben hatte. Die unerwünschten Berührungen auf meiner Haut, die brutalen Schläge und die erzwungene Kontrolle über meinen Körper. Warum dies geschah, blieb mir immer noch ein Rätsel. Warum taten sie all das? Es konnte nicht nur um Lorenzo gehen. Es ergab keinen Sinn.

Die Verzweiflung ergriff mich wie eine erdrückende Flutwelle. Ich sackte auf den Boden und verbarg mein Gesicht in meinen Händen, während ich laut schluchzte. Die Tränen flossen unaufhaltsam, und die Angst vor der ungewissen Zukunft würgte mich.

„Warum muss mir das passieren? Warum ich? Warum verfolgt mich solches Pech?"

Ich packte verzweifelt meine Haare und zog daran, als könnte ich den inneren Schmerz so vertreiben, aber die Qual blieb. Zittrig stand ich auf und schlug mit meiner Faust gegen die Wand, bis meine Knöchel bluteten.

Das Blut wischte ich mit meinem T-Shirt ab und ich ließ mich wieder auf den Boden sinken. Gefangen in meiner Verzweiflung, war ich unfähig zu erkennen, wie ich diesem düsteren Albtraum entkommen konnte. Ich machte mich klein auf dem kalten Boden und gab mich meinen Tränen hin.

„L..Lorenzo... w..wo bist du nur...?"
flüsterte ich, meine Stimme kaum hörbar, als ich in der Dunkelheit trostlos nach Antworten suchte.

Danke für 70k!!!♥️

Lorenzo de Santis | Dark RomanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt