»26« Zwischen Realität und Illusion

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Lorenzo
Amerika, Chicago

Ich betrachtete die leblose Leiche ein letztes Mal siegessicher und stürzte daraufhin zur Tür. Es schien unwahrscheinlich, dass sie weit gekommen war, also machte ich mir keine großen Gedanken. Die schwere Metalltür stand bereits offen, als ich dort ankam.
Ganz schön schnell, Cuore mio.

Ich sprintete den Flur entlang, die Treppen hinauf, und als mein Blick zum Boden glitt, erkannte ich eine rote Flüssigkeit.
Valentinas blutiges Bein hatte Spuren hinterlassen.

Ich folgte den blutigen Spuren durch das Haus, eilte die Treppen hinauf und rannte eilig durch die Flure. Schließlich führten sie mich zur Etage von Elijah und Emilia. Meine Schritte wurden zunehmend schneller und mein Herz pochte wild in meiner Brust. Als ich näher kam, sah ich von weitem eine zierliche Gestalt, die an einer Wand angelehnt war und schwer atmete.
Es war Valentina.

„Valentina!"
Meine Rufe hallten durch den Flur, und als sie mich bemerkte versuchte sie, wieder von mir abzuhauen. Im nächsten Moment öffnete sie vor Panik die nächste Tür.
„Oh mein Gott!"
Ihre Stimme bebte, und sie erstarrte im Türrahmen. Als ich mich hinter ihr stellte und sie packte, sah ich auch schon, worauf sie starrte.

Emilia und Elijah lagen nackt auf ihrem Bett. Sie lag mit weit ausgebreitet Beinen auf der Matratze, während Elijah kniend vor ihr saß.
Alles war zu sehen – Emilias weibliche Runden und Elijahs Schwanz. Das Valentina seinen Schwanz sehen konnte, passte mir ganz und gar nicht.

„Entschuldigung! Ich... Ich..."
Ihre Worte kamen stockend heraus, und ihr Blick flackerte zwischen mir und dem unerwarteten Anblick im Zimmer hin und her. Ich zwinkerte meinem Bruder grinsend zu, während ich Valentina hastig an der Taille packte und sie wegzog.

Sie versuchte sich aus meinem Griff zu befreien was ihr aber natürlich nicht geling.
Ich presste sie an die wand und kam ihr bedrohlich näher.
„Den einzigen Schwanz, den du jemals sehen oder berühren darfst, ist meiner", fügte ich mit einem scharfen Unterton hinzu, als ich sie gegen die Wand drückte.

Ich starrte sie herausfordernd an und umschloss sie mit meiner breiten Gestalt.
„Denkst du, du kannst einfach davonlaufen, ohne bestraft zu werden?"
Valentina presste ihre Zähne zusammen und blickte mich mit verengten Augen an.
„Du bist zwar ein verfluchter Psychopath, aber das heißt noch lange nicht, dass ich Angst vor dir habe!"
Ein belustigtes Grinsen breitete sich auf meinem Lippen aus, als ich ihre Worte hörte.
Sie war wirklich keine gute Schauspielerin.

„Ach, Cuore mio."
Ihr Gesichtsausdruck war voller Verwirrung, als meine Arme sich um sie schlossen und sie hoch hoben. Das Quietschen, das unwillkürlich über ihre Lippen kam, verriet ihre Überraschung und Wut über meine plötzliche Aktion.

Ihr Körper sträubte sich gegen meinen Griff, ihre Beine zappelten und sie versuchte verzweifelt, sich aus meinen Armen zu befreien. Doch ich ließ nicht locker. Sie sollte begreifen, dass ihr Kampf gegen mich zwecklos war.
„Lass mich runter!"

Ihr wildes Strampeln und das Schlagen mit einem ihrer Beine prallte an meinem festen Griff ab. Ich ließ mich nicht von ihren verzweifelten Versuchen beeindrucken und setzte meinen Weg unbeirrt fort. Mit jedem Schritt durch das Haus wurde mein Griff um ihr Fleisch fester.

Nachdem der Kampf nach einigen Minuten endlich vorbei war, fanden wir uns in ihrem Zimmer wieder. Ich schleuderte sie auf das Bett, woraufhin sie aufkeuchte. Die Tür musste ich hinter mir abschließen, da ich mittlerweile wusste, wie flink sie war. Valentina krabbelte rückwärts auf dem Bett, bis ihr Rücken das kalte Holz berührte. Ich eilte schnell zu ihr und platzierte mich so auf ihr drauf, dass sie nicht entkommen konnte. Trotz ihres Versuchs zu fliehen, konnte mich ihr blumiger Duft immer wieder weich werden lassen, obwohl ich wütend auf sie war.

Sie hielt ihre Hände vor ihrem Gesicht und begann ängstlich zu zittern. Ein seltsames Gefühl durchströmte mich. Mein Herz begann schneller zu schlagen, und unerwartete Emotionen wie Bewunderung begannen sich in mir zu regen. Als ich sie fixierte, wurde mir klar, dass sie nicht nur mit Schönheit gesegnet war, sondern auch über eine beeindruckende Charakterstärke verfügte.

Warte mal... Ich erwischte mich dabei, wie ich über Valentina schwärmte.
Verwirrung durchzuckte meine Gedanken, als ich sie anblickte. Was war nur mit mir los?
Valentina war für mich lediglich ein Mittel für meine dunklen Fantasien, ein Objekt, das ich benutzte und dann weitergab.

„L... Lorenzo?"
Ihre zitternde Stimme durchdrang meine Gedanken, und ich fand mich in ihren großen, braunen Augen gefangen. Ein seltsames Gefühl durchzog meinen Körper, als sie meinen Namen aussprach, etwas, das ich nicht zuordnen konnte, aber das mich auf eine unerklärliche Weise berührte.

Ihre Augen, voller Angst und Verwirrung, durchdrangen mich, und mein Herz begann schneller zu schlagen.
Verdammt, was ist nur los mit mir?
Ich zwang mich, meine Verwirrung zu verbergen, und sah sie erwartungsvoll an.
„Wieso hast du diesem Mann solche schrecklichen Dinge angetan?"
Ihre Frage traf mich unerwartet, damit hätte ich jetzt wirklich nicht gerechnet.

„Das kümmert dich nicht", entgegnete ich kalt. Langsam ließ Valentina ihre Hände von ihrem Gesicht sinken und fixierte mich mit einem intensiven Blick.
„Wieso hast du das getan?"
Ihre Stimme klang ruhig, aber ihre Augen verrieten wie neugierig sie war.
„Er hat jemandem, den ich kenne, etwas Schreckliches angetan."
Plötzlich verspürte ich den Drang, mich von ihr zu lösen und mich neben ihr hin zu legen.
Mein Blick wanderte stumm zur Decke.

„Chloe?"
Ihre Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Schockiert drehte ich meinen Kopf zu ihr und sah sie mit weit aufgerissenen Augen an.
Woher wusste sie davon?!

Valentina legte sich mit ihrem Körper seitlich auf meine Seite, und ihre Handflächen legte sie auf ihre Wange und ihren Kopf stützte sie darauf ab.
Bevor ich meine Frage stellen konnte, antwortete sie von selbst.
„Ich habe dich gehört, bevor du... ähm... mich erwischt hast."

„Chloe... Chloe Durand", flüsterte ich ihren Namen.
„Sie kommt aus Frankreich. Ich traf sie vor einem Jahr in einer Bar. Sie erzählte mir, dass sie auf der Straße als Prostituierte kaum etwas verdiente. Also bot ich ihr einen Job bei mir an und versprach ihr, dass sie hier sicher und gut versorgt wäre."
„Welchen Job?"
„In einem meiner Stripclubs."
Ich konnte sehen, wie sie schlucken musste.
„Und dann?"

„Der Mann, wegen dem du dir solche Sorgen gemacht hast, hat sie vergewaltigt. Er hat schreckliche Dinge mit ihr getan. Sie ist für den Rest ihres Lebens traumatisiert, und das ist allein meine Schuld. Ich war verantwortlich für ihre Sicherheit", gestand ich.
Ich musste tief schlucken und kurz die Augen schließen, um mich zu sammeln, bevor ich weiter sprach.
„In meinen Clubs arbeiten Frauen freiwillig. Ich zwinge niemanden, jeden einzelnen Kunden zu ficken. Aber dieser Mistkerl hat bekommen, was er wollte, und als sie sich weigerte, hat er sie vergewaltigt."

Plötzlich spürte ich eine Veränderung um uns herum, als Valentina sich plötzlich verkrampfte. Ihre sonst ruhige Haltung wurde steif, und sie schien innerlich unruhig zu sein. Ein eigenartiger Ausdruck trat in ihre Augen, als ob sie in Gedanken versunken wäre, als ob sie an etwas bestimmtes erinnert wurde.
Plötzlich huschte ein Schatten der Verunsicherung über ihr Gesicht, und ich konnte nicht anders, als mich zu fragen, ob meine Worte etwas in ihr ausgelöst hatten, das ich nicht erkennen konnte.

„Valentina?", fragte ich, als ich bemerkte, dass sie gedanklich abwesend war.
Ihre Antwort war ein leises
„Hm?", während ihre Augen in die Ferne zu schweifen schienen.
„Was ist los?"
Sie blinzelte schnell hintereinander und kämpfte darum, ihre Emotionen unter Kontrolle zu halten.

„Was soll schon sein? Ich bin nur schockiert... wegen Chloe", antwortete sie mit einem Hauch von Traurigkeit in ihrer Stimme.

Ein unangenehmes Gefühl der Unruhe überkam mich, als ich sie ansah. Etwas stimmte nicht, das spürte ich ganz deutlich. Ich konnte nicht genau sagen, was es war, aber es lag etwas in der Luft, das mich beunruhigte.

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Hey🫶🏽
Danke für eure Unterstützung in den letzten Tagen.

Falls ihr irgendwelche Verbesserungsvorschläge hast, lasst es mich ruhig wissen.

Lorenzo de Santis | Dark RomanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt