Nun stand ich wieder auf dem großen Hof. "Also los.", sprach ich "Wir schleichen uns hinein." Meine Stimme zitterte schon wieder. Elias lief mir zögernd nach. Leise rannten wir einmal quer über den Hof, zu dem Eingang des Gebäudes. Gegenüber befand sich die riesige Lagerhalle. Nun standen wir wieder vor einem Tor. Dieses war aber nicht so groß, wie das, was sich am Haupteingang befand. Gerade, als sich die eiserne Klinke herunterdrücken wollte, hörte ich Schritte. Elias packte mich am Handgelenk und zog mich ruckartig mit. "Hey!! Habt ihr gehört!? Ihr sollt stehenbleiben!!!", schrie die Frau und sprintete in ihren Pumps los. "Klackklackklackklackklackklack" Die Absätze mussten wirklich einiges aushalten...
"HAAAAALT!!", kreischte die Frau mit einer quietschenden Stimme. "KRACKS!" Und schon ist der erste Absatz abgebrochen. Das war unsere Rettung und einzige Chance. Als er vor mir her rannte, drehte sich um und sah nach der Frau. Doch diese war gestürzt und saß nun auf dem Boden. Weinend hielt sie ihren kaputten Schuh in der einen und den abgebrochenen Absatz in der anderen und versuchte krampfhaft, ihn wieder daran zu befestigen. Doch wie schon erwartet klappe das nicht. Wie sollte es auch? Nun rasten wir in eine kleine Hütte, die sich neben dem Eingang befand und duckten uns. In dieser kleinen Bude hatten die Arbeiter immer die einkommende Ware geprüft.Wir beobachteten sie durch das kleine Fenster. Die Frau saß immer noch auf dem Boden und untersuchte ihren Knöchel. Anscheinend war sie umgeknickt, denn man sah eine blaue Ader, die sich stark austretend am Gelenk entlang schlängelte. Tränen perlten an ihrer Wange herunter und ab und zu schluchzte sie. "Sie hat Sophie geschnappt. Sie war es." Elias nickte nur leicht.
"Alia!", brüllte eine Stimme. "Ja?", rief sie zitternd zurück. "Ich schicke Angelina zu dir. Bleib dort sitzen.", antwortete die männlich klingende Stimme. Eine Frau kam näher. Sie war elegant aber stylisch in einer schwarzen Hose mit einer beigefarbenen Bluse bekleidet. Dazu trug sie lässige Chucks und ihre roten Haare waren hochgesteckt. Ihr Gesicht konnte man jedoch nicht erkennen, da sie eine riesige schwarze Sonnenbrille trug.
Alia saß immer noch auf dem Boden wartete.
Sie sah aus, wie ein typisches Frauenklischée. Sie trug einen dunklen Mantel, der mich mit der doppelten Knopfreihe an Sherlock Holmes erinnerte. Darunter trug sie eine blaue Jeans und die Nägel hatte sie mit roter Farbe lackiert. Ihre Haare waren stark gelockt und gingen bis zur Mitte ihres Rückens. Als die andere Frau ihre Sonnenbrille hochschob, stockte mir der Atem. Ich ließ mich auf den Boden sinken. Elias war kniete sich zu mir, hielt meine Hand und fragte: "Was ist los? Alles okay?" Ich schaute ihn an. Ich sagte nach einiger Zeit: "Das war sie wieder." "Das war wer?", brachte er hervor. "Sie.", entgegnete ich knapp und schloss die Augen. Er spähte aus dem Fenster und schluckte. "Ich verstehe. Sie."
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Das war das 8. Kapitel. Ich hoffe s gefällt euch. Vielen Dank fürs Lesen. :)
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Katzenaugen
FantasyKlackernde Absätze auf dem Asphalt. Eine sprechende Frau. Leonies Füße bewegen sich wie von allein zum Fenster. Draußen, unter der strahlenden Straßenlaterne, telefoniert eine Frau. Sie dreht sich um. Doch gerade als Leonie sich verstecken wollte, k...