14. Kapitel

43 6 2
                                    

"Hey, Aufstehen, Schlafmützen! Wir müssen los! Hopp hopp, raus aus den Federn!", trieb Alia uns unsanft an. Wir krochen langsam und lustlos aus dem warmen Bett. Sehnsüchtig starrte ich das Bett an.

"Heute geh ich zuerst ins Bad.", murmelte er. Ich nickte und ließ mich lächelnd wieder auf mein Bett nieder. Der Wecker zeigte 3:25 Uhr an. Horror!!! "Komm, Leo. Wir suchen dir was Hübsches zum Anziehen. Komm schon." Sie griff mein Handgelenk und zog mich zu ihrem Schrank. Ihre Stimme klang wieder freundlicher und sanfter.

Wie gestern durchforschte sie ihren riesigen Schrank nach ein paar Klamotten für mich. "Alia, ich kann doch meine Sachen von gestern noch einmal anziehen, Hauptsache ich bin nicht nackt...", warf ich ein. "Schweig!", forderte Alia und suchte weiter. Dann hatte sie was gefunden. Sie hielt ein geblümtes kurzärmliges Shirt in die Höhe, um es mir zu zeigen. Dann gab sie mir noch ein Paar kurze Shorts und Strümpfe. "Danke! Das sieht echt cool aus!", meinte ich. "Komm mit! Jetzt bekommst du Schuhe!", sagte sie fröhlich und wirbelte in den Flur zu dem überfüllten Schuhschrank. "Aber ich habe doch noch meine Turnschuhe!", erwiderte ich doch Alia schnitt mir das Wort ab: "Himmel, Leo! Du kannst doch keinen orangefarbenen Schnürschuhe unter violette und rosafarbene Blümchen anziehen! Du musst noch viel lernen!" Sie lachte und reichte mir dann schneeweiße Chucks. Solche wollte ich schon immer mal anziehen! "Das kannst du alles behalten. Wollte ich eh schon mal ausrangieren. Bitte!", erklärte sie. Ich umarmte sie. "Danke! Danke! Danke! Danke!" Ich flitzte ins Bad, welches inzwischen frei geworden war und zog mich um. Ich war froh, dass wir Alia gefunden haben. Dieses T-Shirt passte gut zu meiner Haarfarbe! Und die Hose betonte meine recht schlanke Figur. Mit Alia würde ich gern mal shoppen gehen! Als ich die Schuhe angezogen hatte, betrachtete ich mich stolz im Spiegel. Ich band meine Haare zu einem hohen Zopf zusammen und steckte ein paar von meinen Haarspangen hinein, die sich noch von gestern im Bad befanden. Ich putze meine Zähne. Nun sah ich wirklich schön aus.

Punkt 3:45 Uhr saßen wir im Auto. Mit hoher Geschwindigkeit brausten wir die Straßen entlang. Dann kamen wir an. Wir standen vor dem großen Eisentor und holten noch einmal tief Luft. "Wollen wir?", fragte ich zögernd. Die beiden schwiegen. "Ich auch nicht aber wir müssen." Ich setzte mich in Bewegung und öffnete das Tor, spannte aber vorher einen Regenschirm auf, als Schutz vor der Kamera. Die anderen zwei liefen auch los. Nun befanden wir uns in dem Fabrikgelände. "Elias, weißt du, w..." Wir zuckten zusammen, denn ein schriller Schrei schnitt mir das Wort ab.

KatzenaugenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt