Es ist, als würde mir mein Blut in den Adern gefrieren. Als würde ich in Eiswasser schwimmen, denn es fühlte sich an, als steckten mir tausend Nadeln in der Haut. Denn das was ich sehe, raubt mir Atem und Verstand.
Meine Schwester, die soeben das Glas mit der Flüssigkeit bis auf den letzten Tropfen ausgetrunken hat, wird kreidebleich, lässt das Glas klirrend zu Boden fallen und kippt weg, sie fällt auf die Liege, von der sie ,bevor sie das Glas geleert hatte, aufgestanden war. Ihre Augen weiten sich und fallen dann auch gleich zu. Ihr Mund beginnt zu brodeln und sich zu verformen. Gleichzeitig verfärben sie sich ihre zarten Lippen in einen dunkleren Rotton und werden breiter. Ihre Haare beginnen wie von Zauberhand zu schrumpfen, und färben sich pechschwarz. Sie stehen auf ihrem Kopf in alle möglichen Richtungen. Dann verkürzen sich ihre Wimpern und als die Augen sich verformten, kreischt Anne vor Schmerz auf und versucht, sich aus den Fesseln um ihren Handgelenken zu befreien.
"STOPP!", schreie ich, "lasst Sie bitte in Ruhe!" Mr. Kingsley lächelte nur höhnisch. "BITTE!", flehe ich, "Bitte." Anne kreischt wieder, denn ihr Körper wird schlank und länger.
Plötzlich höre ich die Sirene der Polizei. Sie ist auf dem Weg zu uns! Elias muss sie gerufen haben. Die feigen Mitarbeiter stürmen hinaus.
Kingsleys Gesicht verzerrt sich ängstlich. "So ein Dreck!", zischte er.
Seine Hände zittern. Auf sein Gesicht treten Schweißperlen. Seine Pupillen werden groß und kugelrund. Dann zittert auch seine Unterlippe. Und einen winzigen Moment sieht es aus, als würde er schmollen. Doch wie gesagt, nur einen winzigen Moment... denn dann funkeln seine Augen zornig und er stößt einen erschlagenden Schrei aus. Anne zuckt immer noch ab und zu mit den Gliedern. Kingsleys Schrei verstummt, er brüllt jedoch: "10 verdammte Jahre suche ich nach so einer Formel. 10 verdammte Jahre warte ich diese Chance! Dann ist sie zum Greifen nah... Rum... Macht... Geld. Doch dann kommen so ein paar Kinder dahergelaufen und zerstören alles, was ich in meinem Leben erreicht hatte! Alles! Gnadenlos, bis auf den letzten Krümel. 5 LÄCHERLICHE KINDER!!!! " Sein Kopf wird tomatenrot. Er holt aus, ballt die Hand zur Faust und stürmt auf mich zu. Er kreischt wie ein Wilder (Verzeihung, er ist ein Wilder). Gerade, als er einen Meter vor mir stehen bleibt, wird die Tür aufgetreten.
3 Personen mit Atemschutzmasken stürzen in den Raum. Als ich die Masken vom Gesicht nahmen, erkenne ich die Gesichter. Elias, Sophie und Alia lächeln mich an. Doch da schlägt Kingsley mich heftig auf den Arm. Sofort zeichnet sich dort eine rote Stelle ab. Tränen schießen mir in die Augen und ich presse meine Hand auf meinen heißen Arm. Alia schlägt die Hände vor dem Mund zusammen und stößt einen leisen schrillen Schrei auf.
"Wie können Sie nur?!", kreischt sie. Elias stürmt auf mich zu: "Hey, Leo, alles okay?? Leo! Bitte wein doch nicht!" Ich nicke nur und schluchze leise. Alia rennt auch auf mich zu und wühlt in ihrem Rucksack, bis sie mir eine Atemschutzmaske unter die Nase hält. "Setz die auf! Schnell!""W-warum?", will ich noch wissen, doch dann stülpt Elias mir das Ding schon über Mund und Nase. "Red nicht so viel! Tu jetzt ganz genau, was wir dir sagen!"", fordert Elias und schaut mich abwartend an. Zur Antwort nicke ich kurz. Der muffige Geruch der Maske strömt in meine Atemwege.
Ein Klirren lässt mich aufhorchen. Kingsley hatte gerade eine kleine Schaufel, die eben noch auf dem Boden in der Ecke gelegen hatte, mit voller Wucht in die Scheibe des Kontrollzentrums geworfen, sodass die Glasscheibe in Millionen Stückchen zersprang. "Jetzt dreht er durch...", murmelt Alia.
Wo bleibt denn bloß die Polizei?
"Leo! Du gehst jetzt zu deiner Schwester und setzt ihr die Maske auf! Los, Beeilung!" Schnell springe ich auf und laufe zu Anne, die immernoch bewusstlos auf der Liege liegt.
Tut mir leid, Schwester, denke ich und setzte ihr auch schon die Maske auf. Meine Freunde hatten sich auch schon die Masken aufgesetzt und kramen nun wieder im Rucksack herum. Ich gehe zu ihnen. Triumphierend hält Alia dann eine Art Deofläschchen in die Luft, welches mich stutzig macht.
"Vorsicht, giftige Dämpfe! Können zu vorrübergehenden Bewusstlosigkeit o.ä. führen. Für Kinder unzugänglich aufbewahren!", lese ich auf der Packung. Aha! Sie wollen Kingsley "ungefährlich" machen. So sind sie also an den Wachen vorbei gekommen!
"Was wird das, hä?", zischt Kingsley. "Männer!! Määänner!!!", ruft er. Und geht nach draußen. Das war unsere Chance! Wenn jetzt alles klappt, sind wir für eine gewisse Zeit sicher.
Elias deutet mir, dass ich mich klein machen solle. Ich springe noch schnell zu Anne herüber und ducke mich. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie Elias die Flasche schüttelt und mit zischendem Geräusch nach draußen sprüht. Dann verriegeln sie sofort die dicke Stahltür und ducken sich ebenfalls. Gefühlte zwanzig Minuten bewegt sich niemand, wir sitzen einfach da und warten. Doch dann steht Alia auf, nimmt sich die Maske ab und strahlt mich an. Ich nehme ebenfalls meine und Annes Maske ab, doch da bekam ich einen riesigen Schreck:
Da liegt nicht mehr Anne, sondern die perfekte Kopie von Kingsley!!!
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Hey, meine Lieben!
Hier ist das nächste Kapitel für euch!
Ich möchte mich erstmal bedanken für die vielen Reads und Votes! Ich freu mich ehrlich über jeden einzelnen!
Danke danke danke !!!! <3 <3 <3
Weiterhin würde ich mich freuen. wenn ihr genau so wie bisher weitermacht! Meine Story lesen und wenn es euch gefällt, zu voten!
Danke nochmal! <3
Wenn euch etwas nicht gefällt/besonders gut gefällt schreibt es in die Kommentare!!!
Bis zum nächsten Kapitel!
Eure R_L_01!!!
:-)
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Katzenaugen
FantasiKlackernde Absätze auf dem Asphalt. Eine sprechende Frau. Leonies Füße bewegen sich wie von allein zum Fenster. Draußen, unter der strahlenden Straßenlaterne, telefoniert eine Frau. Sie dreht sich um. Doch gerade als Leonie sich verstecken wollte, k...