9. Kapitel

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Mir wurde kalt. Diese Angelina war die Katzenaugenfrau... Ein abschreckender Gedanke. Ich fragte mich, ob es wohl noch andere Personen gab, die diese Tabletten eingenommen haben? Und ob es ein Gegengift gab, damit sich der Charakter wieder zurück verformte? Fragen über Fragen. 

Angelina hat Alia inzwischen erreicht. Alia wimmerte noch vor sich hin, bis Angelina fragte, was passiert sei. Sie sprach diese Worte ohne jegliches Mitgefühl aus. "Ich habe mir den Fuß umgeknickt, als mein Absatz abbrach. Schau doch nur, die schönen Schuhe! Das waren meine hübschesten Schuhe!", jammerte sie doch ihre Gesprächspartnerin verdrehte bloß genervt die Augen.

 "Angelina, kannst du mir vielleicht eine Bandage holen?", bat Alia. Stumm machte sie auf dem Absatz kehrt und lief ins Gebäude. Alia stand auf, und rannte zu der Hütte, in der Elias und ich uns befanden. Wieso konnte sie so plötzlich wieder laufen? "Oh, nein...", machte ich. "Mist, die hat was gemerkt!", zischte er. "Aber wieso hat sie uns dann nicht verraten?!", zischte Elias.

Ich zuckte die Schultern. Schnell legte ich  meine Hand auf Elias' Rücken und drückte ihn auf den Boden. Ich duckte mich ebenfalls, denn die Alia hatte den Schuppen bereits erreicht. Sie legte die Hand auf die Klinke und trat ein. "Hallo? Ich weiß das ihr hier seid, Kinder.", säuselte sie. Alia knipste das Licht an. Erst jetzt konnte ich den Raum erkennen. Er war klein und sperrlich. Der Boden war mit cremeweißen Fliesen ausgelegt. Die Wände waren aus Holz und honiggelberTapete zusammengezimmert. Neben dem Fenster befand sich ein Schreibtisch. Er erinnerte mich an meinen, denn er war ebenso unordentlich und mit Papier, Stiften und Büchern überhäuft, so wie dieser hier. Ich schaute mich weiter um. Neben uns stand ein großes Regal, das viele kleine Schubladen besaß. "Kommt doch raus! Ich kann euch helfen! Bitte zeigt euch!", bat sie. Ich dachte mir, es sei ein Trick. "Bitte!", flehte sie. Konnte ich ihr wirklich vertrauen? Sollte ich das Risiko eingehen? Ich wusste es nicht. Ich wusste nur eins, nämlich das ich eigentlich nicht mehr viel verlieren kann. 

"Ich will doch auch hier nicht mehr mitmachen, seitdem sie dieses Mädchen gefangen genommen haben." Sophie. Ich beschloss, mich zu zeigen. "Kannst du uns mehr über dich und deine Aufgaben erzählen?", fragte ich. Sie nickte. "Aber wo ist dein Freund?", fragte sie und schaute sich um. "Hier...", meldete sich Elias, hob die Hand, stand auf. 

 "Alia!", schrie Angelina, die gerade auf dem Hof erschien. Alias Augen weiteten sich vor Schreck, doch sie regierte schnell: Der Lichtschalter wurde betätigt, die Tür geschlossen. Sie duckte sich und drückte  uns mit sich zu Boden. Wir lugten aus dem Fenster. Angelina tigerte wütend auf dem Hof umher. Die Bandage hatte sie auf den Boden geworfen. Nach einiger Zeit hatte Angelina verschwand Alia wieder im Gebäude. Also widmete ich mich nun ihr. "So", sagte ich "Jetzt erzähl mal." Ich zwang mich zu einem Lächeln. "Wo soll ich bloß anfangen?", fragte sie, um die Zeit ihres Überlegens zu überbrücken.  "Also, diese Organisation beschäftigt sich mit den Pillopylos Grunus, besonderen Tabletten, die eine Person mit einer völlig neuen Persönlichkeit ausstatten. Gefährliche kleine Dinger. Man kann die Eigenschaften kontrollieren und bestimmen, wenn man eine bestimmte Software auf dem Computer hat. Diese kann man sich natürlich nicht einfach aus dem Internet herunterladen, sondern es gibt nur drei Versionen auf der ganzen Welt! Wer sie einmal auf dem PC hat, wird sie nie mehr los. Die Organisation hat solch eine Fassung. Leider. Nun ja, aber wenn die Pillen ohne den Kontrolleur eingenommen werden, machen sich die Wirkstoffe selbstständig und gestalten die Person quasi nach Zufallsprinzip. Das kann zu einem großen Problem werden, denn man weiß nie, wie sich diese Person dann verhält. Das ist wie gesagt extrem gefährlich! GM besitzt diese Pillen und hatte auch schon ein Testobjekt, Angelina.", erzählte sie. "Kennst du sie persönlich?", wollte Elias wissen. Komischerweise lief ihr eine Träne die Wange herab. Dabei hinterließ die Träne einen schwarzen Streifen von der Wimperntusche. "Sie hat sich sehr verändert...", flüsterte sie und starrte zu Boden"Wer ist sie?", fragte Elias und schaute neugierig in ihre Augen. Alia hob ihren Kopf und starrte mit leerem Blick zur Wand. "Meine Schwester."

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