13. Kapitel

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Wir beide gingen durch den Flur in das vorbereitete Gästezimmer. Es waren zwei zusammenklappbare Betten vorbereitet. Ich beschloss, ins Badezimmer zu gehen. "Alia!", rief ich. "Ja?", antwortete sie und eilte herbei. "Ich hab kein Schlafzeug dabei.", jammerte ich. Sie zog mich in ihr Schlafzimmer, in dem sich ein begehbarer Kleiderschrank befand.

Sie musterte mich gründlich und kramte dann nach Sachen. Alia reichte mir eine schwarze Leggins und ein sonnengelbes bedrucktes T-shirt. Dann drückte sie mir noch ein paar Strümpfe in die Hand.  "Danke!", rief ich und fiel ihr um den Hals. Morgen früh schauen wir nach Sachen für den Tag okay?", versprach sie mir. Ich freute mich und nickte. Dann liefen wir ins Bad und Alia reichte mir zwei Handtücher, einen Waschlappen, Zahncreme, eine Zahnbürste und einen Kamm. "Das kannst du benutzen, okay?" "Okay, vielen Dank, Alia!", lächelte ich. Sie ging aus dem Badezimmer und schloss die Tür . Ich streifte die Sachen von meinem Körper und stellte mich in die große Dusche. Das heiße Wasser lief mir angenehm den Rücken herab. Eine Weile stand ich nur da und erholte mich etwas von dem Tag. Dann griff ich nach einer Flasche Shampoo und wusch mir die Haare. Es roch nach  Erdbeeren. Ich nahm mir noch einen Tropfen Duschgel, welches ebenfalls nach Erdbeeren roch. Der süße Duft breitete sich aus und erfüllte das Badezimmer mit einem fruchtigen aber beruhigenden Aroma. Langsam drehte ich das Wasser ab und trocknete mich ab. Die Haare wickelte ich ein Handtuch ein, damit sie vor dem Föhnen etwas antrocknen konnten. Als ich meine Haare fertig geföhnt hatte, putzte ich meine Zähne und zog Alias Sachen an. Ich schaute in den Spiegel. Dort sah mich ein Mädchen mit blauen Augen an. Ihr hellbraunes Haar war wellig und voluminös. Die Nase war eher klein und der Mund besaß eine natürliche rote Farbe. Ich eben.

Danach verließ ich das Badezimmer und ging zu Elias: "Elias, du kannst ins Bad. Sag mal, hast du eigentlich Schlafzeug und Wechselsachen mit?" Er lachte. "Ja klar. Du nicht?", wollte er wissen. "Das sind Alias Sachen." Er lachte wieder, diesmal lauter. "Als ich Amy geholt habe, hab ich mir auch schnell eine Tasche gepackt." Das erklärte alles. Er machte sich auf den Weg zum Bad und ich war allein. Elias'Sachen befanden sich auf dem linken Bett. Dann würde ich wohl im anderen Bett schlafen. Jetzt legte ich mich hinein. Dieses Bett war nicht halb so schön wie Alias. Aber schlecht war es auch nicht. Es war ausreichend. Die Bettdecke wärmte mich. Alia schlief bestimmt schon, aber auch mich überkam langsam die Müdigkeit. Gähnend schüttelte ich mein Kissen noch einmal auf und wartete auf Elias. 

"Na, schläfst du schon?", flüsterte er. "Nein.", antwortete ich. Er legte sich in sein Bett und sagte dann: "Leo? Warst du eigentlich lange eingesperrt in der Telefonzelle?"-"Naja, kann ich schlecht einschätzen. Kam mir jedenfalls lange vor." Ich setzte mich auf. "Danke.", sprach ich. "Wofür?", wollte er wissen. "Das du mir geholfen hast.", erklärte ich. "Kein Problem. War doch selbstverständlich. "Sag mal, Elias?", fragte ich dann. "Ja, Leo?"-"Findest du eigentlich, dass ich eine schlechte Freundin bin?"-"Wie kommst du denn darauf?", wollte er wissen. "Na, ich hab doch Sophie einfach allein bei der Frau da gelassen. Schutzlos...", erläuterte ich ihm. "Nein. Du hast doch gleich Hilfe geholt. Und du denkst ständig an sie. Ich finde du bist die beste Freundin, die ein Mädchen haben kann.", meinte er. "Gute Nacht, Leo!"-"Ja, gute Nacht, Elias." Mit einem Lächeln auf den Lippen fiel ich in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

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