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Pov. Basti 

Was war das?! Ich nahm seine Hand und er zog mich auf die Beine. Dann aber lies er leider auch schon meine Hand los und lief schnellen Schrittes voraus. Versucht er alles normal wirken zu lassen oder versucht er Abstand aufzubringen, ich steig da gerade nicht hinter. Was auch immer es ist, es scheint mir nicht so als würden wir in nächster Zeit das zwischen uns klären. Kevin schien auch zu merken, dass hier was nicht so ganz stimmte, denn er schaute skeptisch zwischen uns beiden hin und her. entschied sich aber dazu es nicht anzusprechen. Wir folgten demnach Stegi in seine Wohnung. Sein Handy lag auf der Theke in der Küche, dass erklärte wohl auch warum er bei Niemanden ans Telefon ging. 

Kevin: Kann man dir beim tragen helfen?

Stegi: Also erm ja, aber ich hab noch ein Problem. Ich bekomm meinen PC nicht in die Box, der ist zu schwer...

Er vermeidet dabei mit uns den Blickkontakt, ihn schien das sichtlich unangenehm zu sein.

Basti: Wo ist der denn? Dann können Kevin und ich dir helfen.

Stegi begleitet uns in sein Aufnahmezimmer. Dort war er auch. Kevin nahm die Kabel und wickelte diese auf. Daraufhin hielt er die Box auf und ich trug das Gerät hinein. Etwas was ich mir unterdrückte zu sagen, war das ich damit feststellen musste, dass Stegi ja absolut keine Kraft haben musste. Denn wirklich schwer war der jetzt nicht. 

Basti: So, ich würd sagen, ich nehme dein Aufnahme-Setup und Kevin deinen Koffer. Und dann könnten wir auch schon los.

Ich sah dass er eigentlich protestieren wollte, aber er schien selber zu wissen, dass er nur Probleme haben würde seine Sachen und sich selber unversehrt nach unten zu bringen. Und damit ging wir nach unten. Stegi schloss noch seine Wohnung ab und folgte uns dann die Treppen runter.

Beim Bus angekommen, verräumten Kevin und Ich Stegis Gepäck und machten uns daraufhin zur Tür auf um wieder einzusteigen. Die Stimmung im Bus war schwierig einzuschätzen. Niemand wusste so richtig was zu sagen. Das Thema beschäftigte uns alle sehr, aber wir wollten auch Stegi nicht unnötig damit belasten. Weswegen wir abwarten wollten wie Stegi damit umgehen möchte. Aufgrund von der Reaktion in Park, war ich mir jedoch fast schon sicher, dass er es totschweigen will. Ich glaub das ist verständlich. Er will wahrscheinlich einfach nicht, dass es ein Teil seiner Persönlichkeit werden könnte und ihm deswegen Leute anders wahrnehmen und behandeln würden. 

Meine Vermutungen bestätigten sich. Stegi kam übertrieben glücklich in dem Bus und tat alles daran die Stimmung zu heben. Wir stiegen mit drauf ein, um es ihn zu erleichtern. Doch irgendwo tat es trotzdem weh, dass uns die wahre unbeschwerte Freude genommen wurde. Und das alles von einer einzigen Person. Je sehr man es doch auch versuchte auszublenden, blieb es zumindest bei mir immer im Hinterkopf. Aber darum geht es jetzt nicht wie es mir oder so geht, mein absoluter Fokus lag auf Stegi.

Die Weiterfahrt wurde angestrebt. Die nächsten, die abgeholt werden sollten, waren Veto und Norisk. Also sollte jeder wieder seinen Platz einnehmen. Zu meiner Verwunderung setzte sich Stegi neben mich. Also doch kein Abstand? Nee, zu früh gefreut. Kevin streamte in den letzten Reihen des Busses und neben mir war noch der letzte Kamera frei Platz. Ob ich mit ihm Reden konnte? Bis zu unserem Nächsten Halt wird es noch länger dauern. Die Nacht war jedoch schon eingebrochen und die meisten schliefen bereits.

Pov. Erzähler:in


Der Bus durchbrach dabei die Dunkelheit der Nacht, während er sich durch die beleuchteten Straßen schlängelte. An einem Fenster saß ein junger Mann mit einem gebrochenen Herzen und einer Seele voller Schmerz. Neben ihm, nur einen winzigen Spalt entfernt, saß sein bester Freund, und doch fühlte es sich an, als ob ein unüberwindbarer Abgrund zwischen ihnen lag.

Die Stille war drückend, jedes Mal, wenn einer von ihnen versuchte, etwas zu sagen, wurde er von der Schwere des Schweigens erdrückt. Die Atmosphäre war so dick, dass sie fast körperlich spürbar war. Der größere der Beiden, Basti, fühlte sich hilflos und zerrissen. Er wusste, dass sein Freund Stegi leidete, aber er konnte die richtigen Worte nicht finden, um das gebrochene Schweigen zu durchbrechen. Es war, als ob jedes Wort, das er aussprechen könnte, zu trivial oder bedeutungslos erschien, um den tiefen Schmerz zu lindern, den Stegi durchmachte.


Stegi, der mit gesenktem Kopf aus dem Fenster starrte, kämpfte mit seinen eigenen Dämonen. Sein Körper war angespannt, sein Herz schwer vor Schmerz und Verlust. Jeder Blick zu Basti war wie ein Stich ins Herz, eine Erinnerung an sein Versagen in ihrer Freundschaft.Basti zerreißte die Situation seines Freundes und dessen Momentane Abwesenheit ihn Gegenüber sehr. Die Angst vor dem, was er sagen sollte, oder wie er helfen könnte, lähmte ihn. Stattdessen zog er sich zurück, in der Hoffnung, dass die Zeit die Wunden heilen würde.Aber die Zeit heilte nicht alles. Die Narben blieben, unsichtbar, aber dennoch spürbar, wie ein Schatten, der über ihre Freundschaft fiel.


Der Bus fuhr weiter durch die Nacht, während die Dunkelheit draußen mit den düsteren Gedanken in ihren Köpfen verschmolz. Plötzlich, wie aus dem Nichts, begann es zu regnen. Die Tropfen prasselten gegen die Fenster und vermischten sich mit den Tränen, die auf den Wangen von Stegi und Basti glänzten.In diesem Moment, als der Regen gegen die Scheiben trommelte und die Welt draußen in einen Schleier aus Grau hüllte, spürten sie beide eine unerklärliche Erleichterung. Vielleicht war es die Befreiung von den Ketten der Stille, oder vielleicht war es die gemeinsame Erkenntnis, dass sie sich gegenseitig brauchten, um die Dunkelheit zu überwinden.Basti wandte seinen Blick langsam von der regennassen Landschaft ab und sah Stegi an. Ihre Augen trafen sich, und für einen flüchtigen Moment schien die Welt still zu stehen."Ich weiß nicht, was ich sagen soll", brach es endlich aus Basti heraus, seine Stimme von Unsicherheit gefärbt.


Stegi spürte einen Kloß in seinem Hals, aber er zwang sich, zu antworten. "Ich weiß es auch nicht. Aber vielleicht müssen wir nicht sprechen. Vielleicht reicht es, einfach fürs Erste hier zu sein."Und in diesem Moment, als die Worte zwischen ihnen hingen, spürten sie beide, wie eine Teil ihrer unsichtbare Last von ihren Schultern fiel. Die Barriere des Schweigens begann langsam zu bröckeln, und in ihrem Herzen keimte die Hoffnung auf, dass ihre Freundschaft, obwohl sie durch Schmerz und Stille gegangen war, noch immer stark genug war, um die Dunkelheit zu durchbrechen.


Der Bus fuhr weiter, sein Motor ein monotoner Rhythmus, der die Zeit markierte. Aber für Basti und Stegi war es nicht mehr nur eine Fahrt durch die Nacht. Es war eine Reise zurück zu einander, durch Tränen und Stille hindurch, auf der Suche nach dem Licht am Ende des Tunnels, das ihre Freundschaft wieder erstrahlen lassen würde. Stegi schmerzte immer noch der Gedanke, dass seine Liebe unerwidert bleiben wird, aber für diesen Moment schien dies zu ignorieren. Er kuschelte sich an Basti Schutz suchend und schlief nicht viel später ein. Eins war in diesem Moment klar: Basti würde diese Nacht kein Auge zu machen.


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