Fear of falling

31. Angst überwinden?

Jolene's Pov

Es war eigentlich alles ganz okay bei Sally und Niall. Bis Niall dann diese Idee brachte, vor welcher ich mich so gefürchtet habe.

„Jolene könnte für die nächste Woche doch auch einfach mit uns mitkomme. Dann würde sie gleich mit uns Beiden heute Abend nach Irland fliegen und ihr müsstet euch nicht trennen. Wäre das nicht möglich Jo, du warst ja auch schon mit uns auf Tour und dein Studium beginnt erst in zwei Wochen?", stellte Niall die Frage.

Ich schnappte nur das Wort FLIEGEN auf, mehr nahm ich nicht mehr wahr...

Eigentlich wäre es gar keine schlechte Idee. Ich könnte die Jungs und eventuell Lucia und Perrie wiedersehen. Doch ich müsste in ein Flugzeug steigen. In eins dieser Dinger, welches meinen Dad in den Tod gerissen hatte.

Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen, doch anscheinend kannte mich Louis doch zu gut. Und gespürt hätte er es sowieso, denn ich hatte meine Finger in seine Hand, respektive seinen Arm gebohrt. Es war ein Reflex gewesen, dass ich mich einfach an ihn krallte.

Vorsichtig nahm er seine andere Hand und löste meinen starken, ängstlichen Griff. Irgendetwas hatte dieses doofe Wort „fliegen" in mir ausgelöst. Ich spürte eine solche Panik und wusste nicht, was ich tun sollte.

„Süsse, es ist alles okay. Du musst nicht mit uns mitkommen, wenn du noch nicht bereit dafür bist. Ich verstehe das. Aber das Unglück, welches dein Vater erlebt hat, kommt sehr selten vor. Also beruhige dich", flüsterte Louis mir zu, während er mich langsam und vorsichtig etwas zu sich zog.

Wenig später sass ich auf seinem Schoss und war immer noch wie gelähmt.

„Ich...Ich weiss nicht, ich habe halt einfach noch Angst und...ach ich weiß auch nicht", stotterte ich.

Meinen Kopf legte ich nach hinten auf Louis' Schulter. Dann räusperte sich Niall.

„Sorry Jo, ich habe nicht daran gedacht und habe meine Gedanken einfach ausgesprochen. Aber wenn wir schon beim Thema sind, vielleicht würde es dir auch gut tun selbst nochmals in einem Flugzeug zu sitzen?"

Langsam hatte ich mich wieder etwas beruhigt und habe gemerkt, dass meine Reaktion übertrieben war. Eigentlich hatte Niall ja gar nicht mal so Unrecht. Ich meine, vielleicht könnte ich so wieder mehr Vertrauen fassen und die ganze Sache mit dem Tod von meinem Vater besser abschließen? Louis hatte Recht, ein Flugzeugabsturz kam so selten vor und es war einfach nur Schicksal und Pech, dass Daniel genau in diesem Flieger sass. Ausserdem stiegen viele Menschen trotz Flugangst in ein Flugzeug und überwanden ihre Ängste.

Vielleicht könnte ich mich selbst dann auch definitiv davon überzeugen, dass ich keine Schuld trug. Denn er wollte ja von sich aus, mich besuchen kommen und niemand konnte vorhersehen, was passieren würde. Wenn Louis und Niall bei mir wären, dann würde ich vielleicht den ersten Flug nach diesem Unglück überleben ohne vor Panik durchzudrehen. Schließlich konnte ich nicht für mein Leben lang in kein fliegendes Gefährt mehr sitzen. Denn spätestens wenn ich mal Kinder mit Louis haben würde, möchte ich denen auch etwas von der Welt zeigen. Auch wenn dieser Grund noch etwas früh zum bedenken war...

Plötzlich spürte ich eine warme Hand an meiner Wange und Louis Stimme an meinem Ohr. Als er mit seinen Finger über meine Wangen fuhr, merkte ich, dass mir Tränen aus den Augen geflossen sind. Schnell wischte ich sie selbst weg, bevor ich einen Schluck Wasser aus dem Glas vor mir nahm und dann begann zu sprechen.

„Vielleicht ist Nialls Vorschlag gar nicht so abwegig. Ich meine irgendwann muss ich wieder in ein Flugzeug steigen, ich kann ja nicht den Rest meines Lebens hier verbringen. Ausserdem könnte ich dann vielleicht auch ganz abschließen und alle restlichen Schuldgefühle vernichten. Nicht dass ich meinen Dad dann vergessen würde, aber ich könnte einfach besser weiterleben. Und wenn ihr beide, Louis und Niall, bei mir sind, kann eigentlich nicht viel passieren. In ungefähr einer Woche würde ich dann auch wieder zurückgehen, ich muss dann ja auch endlich mit meinem Studium weitermachen um irgendwann einen Job zu mache und nicht immer diese mühsamen Tests schreiben. Aber wie wäre das für dich Louis?"