6. Das Picknick

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 Jolene's Pov

Ach, ich glaube ich habe mich schon lange nicht mehr so gefühlt wie heute. Sally probierte schon die ganze Zeit meinen menschlichen Verstand wieder hervor zu holen. Aber ich muss sagen, leicht hatte sie es nicht. Obwohl ich vielleicht langsam wieder etwas natürlich wurde.

„Okay, jetzt mal ganz von vorne Jo, was ist passiert?", drang Sallys Stimme an mein Ohr.

Oh ja, was war passiert? So detailliert wie möglich probierte ich ihr zu erklären, dass mein Handy am Nachmittag klingelte, Louis wissen wollte ob ich ihm verzeihe und mich dann auf ein Treffen morgen einlud.

„Und wo ist jetzt dein Problem Jolene? Ich meine Louis ist doch ganz in Ordnung, also wieso machst du dich so verrückt? Ausserdem sieht er doch ein, dass er gestern nicht fair war und das ist doch echt super nett, dass er sich nun entschuldigen möchte."

Oh nein, Sally kapierte aber auch wirklich nichts!

„Sally, er ist für mich irgendwie mehr als in Ordnung, verstehst du? Ich meine, welcher weltberühmte Junge ruft mich an, weil er sich entschuldigen möchte? Verdammt, ich mache mir hier zu viele Gedanken! Oh Gott, ich weiss ja überhaupt nicht was ich morgen anziehen soll? Und wie schaffe ich es, mich mit Garantie nicht vor ihm zu blamieren?" schrie ich sie hysterisch an.

Okay, sie nahm das ganze ziemlich viel lockerer als ich, aber es war ja auch nicht ihr Date. Scheisse, was sprach ich hier überhaupt, ich meinte natürlich... Versöhnungstreffen. Ja genau es war nicht mehr, als dass er sich einfach netterweise bei mir entschuldigen wollte. Mehr nicht. Aber eben auch nicht weniger.

Also musste ich mich auch nicht so verrückt machen und mir Sorgen über mein Outfit machen. Sally sprach mir nun wieder so tolle Worte wie „tief durch atmen" oder „er ist super lieb und lustig, mach dir keine Sorgen" zu.

Sie meinte es zwar nur lieb, doch eigentlich war ihr auch bewusst, dass mir ihre Worte nichts halfen. Ich wurde stattdessen nur wieder verrückter, das Gegenteil von ihrem Ziel...

Wahrscheinlich nach ungefähr 6 Stunden hatte sie es dann geschafft, dass ich mich wieder wie ein Mensch verhielt und mich nicht nur noch von Schokolade ernährte. So sehr ich Schokolade auch liebte, ich war ihr trotzdem dankbar, dass sie mich wieder auf normales Niveau brachte.

-Nächster Tag-

Natürlich war ich auch an diesem Morgen unglaublich aufgeregt und hibbelig.

Eine Stunde bevor ich los musste fing Sally an, mich zu stylen. Ja, sie hatte bemerkt, dass es wohl doch nicht so schlecht ist, wenn ich einigermassen gut aussehe. Denn was noch nicht ist, kann ja noch werden. Damit sprach ich an, ob es jetzt ein Date oder nur ein einfaches Treffen war.

Ausserdem brachte ich selbst es nicht fertig mir eine solche Frisur zu machen und mich so zu schminken, dass ich zufrieden war. Auch wenn es nicht etwas Verrücktes war, ich konnte es nicht. Und aus diesem Grund brauchte ich eben meine aller beste Freundin, welche immer da war wenn man sie brauchte.

Ein Punkt mehr, den ich Sally lassen muss: Das stylen hat sie wirklich drauf.

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Nun war es also so weit. Es war 14:15 Uhr und ich musste mich nun langsam aber sicher auf den Weg in den Hyde Park machen. Sallys Endprodukt sah wirklich nicht schlecht aus. Ich trug einen lockeren Seitenzopf, eine schwarze Skinny Jeans, ein beiges Oberteil mit meiner olivgrünen Frühlingsjacke kombiniert und etwas Schminke. Ich verabschiedete mich also von Sally und fuhr dann mit meinem Auto los.

Als ich am Treffpunkt von Louis und mir ankam, war er schon da. Wir schritten also aufeinander zu und er zog mich sogleich in eine herzliche Umarmung.

Fear of fallingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt