7. Sind die Funken gesprungen?

233 13 5
                                    

 Jolene's Pov

Kurz darauf stand auch schon ein spezieller Typ vor uns. Ich zuckte zusammen und gab einen leisen Schrei von mir. Wir sprangen beide gleichzeitig auf und Louis stellte sich schnell schützend vor mich. Ich erkannte nun auch, was das spezielle an dem Typ war. Er war ein Punk und ich schätzte ihn mal ziemlich stark auf Drogen.

„Was willst du?", raunte Louis dem Typ zu.

„Hmmm, lass mich mal überlegen. Wie wär es mit der Kleinen da?"

Louis schob mich noch ein Stück weiter hinter sich und machte einen bedrohenden Schritt näher auf den Typ zu.

„Louis, lass das" wimmerte ich.

Man weiss nie, wozu solche Leute fähig sind und ich wollte nicht, dass Louis etwas passierte nur weil er mich beschützen wollte. Ich war feige und ängstlich in solchen Situationen.

Irgendwie schaffte Louis es schlussendlich den Typ zum Gehen zu bewegen indem er ihm etwas Geld gab. Was Louis genau zum Punk sagte nahm ich nicht wahr.

Als der Punk endlich gegangen war, beruhigte sich mein Puls auch langsam wieder und ich begann etwas ruhiger zu atmen. Louis hatte meine Angst von vorher wohl bemerkt, denn er zog mich rasch in eine lange Umarmung und flüsterte mir liebe Worte zu. Ich ärgerte mich darüber, dass ich so Angst gehabt hatte.

„Louis, danke dass du das geregelt hast" sagte ich leise zu ihm.

Als ich die Worte gerade ausgesprochen hatte, merkte ich, dass ich damit nur meine Angst von vorhin zu gab.

„Schon gut Jo. Vielleicht wäre es besser wenn wir uns jetzt auf den Heimweg machen würden" erwiderte er.

Da Louis darauf bestand, mich zu meinem Haus zu bringen und es für ihn von da an sowieso nicht mehr weit bis zu ihm war, nahm ich ihn mit meinem Auto mit. Vor meiner Haustür schauten wir uns kurz in die Augen, gaben uns kurz zwei Küsschen auf die Wangen und verabschiedeten uns.

„Bis hoffentlich bald" zwinkerte er mir zu.

Mann, wie schaffte es dieser Junge, mich so aus den Socken zu werfen? Irgendwie spürte ich bei jeder seiner Umarmungen oder bei jedem seiner intensiven Blicke ein leichtes Kribbeln im Bauch. Ich gebe ja zu, ich mochte ihn, aber mehr auch nicht. Nein, ich war überhaupt nicht auf irgendeine Weise in ihn verliebt oder verspürte mehr als nur Freundschaft. Jeder der das dachte, hatte sich getäuscht. (Redete ich mir zumindest ein.)

Trotzdem glaubte ich, am nächsten Tag mit Sally reden zu müssen. Über alles was heute passiert war.

In meiner Wohnung lief ich erst mal in die Küche, um mir einen Kaffee zu mache. Danach zog ich mir meinen Pyjama an und liess mich ins Bett fallen. Es dauerte nicht lange, schon schlief ich ein. Es war jedoch keineswegs eine ruhige Nacht, denn ich wachte immer wieder durch Träume auf. Komisch, die meisten hatten mit Louis zu tun...

Da ich um 4:00 morgens nicht mehr einschlafen konnte, beschloss ich Sally eine SMS zu schicken, dass wir uns unbedingt treffen müssen. Dann liess ich mich nochmals in mein Bett plumpsen und schlief glücklicher Weise recht schnell wieder ein.

----------

Inzwischen stand ich vor der Haustür von Sally und Luke. Nachdem ich geklingelt hatte, sie mir die Tür aufgeschlossen hatte und ich auf einem ihrer Sessel Platz nahm, fing ich mit meinen Erzählungen an.

Als ich fertig war, meinte Sally nur dazu: „Tja, ich würde mal sagen, da sind die Funken zwischen dir und Louis ziemlich deutlich gesprungen."

Na super! Als ob mir das nun weiter helfen würde. Vor allem, weil es absolut nicht stimmte. Dass ihr Satz zudem noch so romantisch war, machte es auch nicht besser. Wie in einem kitschigen Liebesfilm.

„Okay, du willst es also nicht akzeptieren was? Dann schlage ich vor, du kommst heute mit zum Treffen von 1D und 5sos. Luke nimmt mich sowieso mit und ich sage dann einfach, dass ich eigentlich mit dir verabredet war und du deshalb auch mit kommen solltest" sagte nun Sally zu mir.

Wieso hatte sie mir angemerkt, dass ich ihr nicht zustimmte? Leider liess sie sich nicht abwimmeln, ohne nachher total beleidigt zu sein und so blieb mir nichts anderes übrig, als mit zugehen. Also vereinbarten wir eine Zeit für den Abend, um welche wir uns treffen wollten.

Louis' Pov

Ich weiss, es hört sich ziemlich absurd an und wahrscheinlich dachten sowieso alle, dass ich einen Knall habe. Aber das gestern, war kein normaler Abend. Ich fühlte so viel. Obwohl ich mir vollkommen bewusst war, dass ich Jolene noch nicht lange kannte und eigentlich nicht an „Liebe auf den ersten Blick" glaubte, wusste ich dass ich etwas für Jo empfand. Vielleicht sogar mehr als nur Freundschaft.

Als sie die Geschichte mit ihrer Mutter erzählt hatte, tat sie mir so furchtbar leid. Und als dieser Typ auftauchte und ich die Angst, die Jolene hatte fühlte, hatte ich sofort meinen Beschützerinstinkt aufgesetzt und wollte sie verteidigen. Hoffentlich sehe ich sie bald wieder, wünschte ich mir.

----------

Zwei Stunden später sass ich im Auto und war auf dem Weg zu unserem „Bandhaus". In diesem Haus trafen wir uns immer alle zusammen für irgendwelche Besprechungen oder Proben. Heute hatten wir (Niall, Zayn, Harry, Liam und ich) uns mit unserer Vorband 5sos verabredet, für ein paar hoffentlich lustige Stunden.

Als ich den Raum betrat, konnte ich nicht glauben, wer ich da sah.

„Jolene!", rief ich ihr zu.

Sie lief auf mich zu und meinte ganz cool.

„Hey Louis, schon lange nicht mehr gesehen."

Ich fing an zu lachen und sie stimmte in mein Lachen ein. Es waren schon alle da, ich war also der Letzte gewesen.

„Wer bist denn du?", erklang die Stimme von Zayn hinter mir und er zeigte auf Jo.

Jolene erklärte ihm, dass sie eine Kollegin von Sally sei und blickte mich kurz mit einem fragenden Blick an. Darauf fügte ich noch mit einem Augenzwinkern zu Jo hinzu, dass wir uns auch schon kennen gelernt hatten. Ich packte Jo kurz an der Hand, was bei mir sofort ein leichtes Kribbeln auslöste. Wie sie wohl fühlte? Wir liefen zu Harry, Liam, Liams Freundin Lucia, Michael, Calum, Ashton und Zayns Verlobte Perrie und Jo stellte sich auch bei ihnen vor.

Der Abend wurde ziemlich lustig und wir quatschten alle ziemlich viel. Als wir uns alle wieder auf den Heimweg machten, steckte ich Jolene noch einen „geheimen" Zettel zu.

Mit einem glücklichen Gefühl, sie wieder gesehen zu haben, machte ich mich auf den Weg in mein und Harrys Haus. Ja, wir wohnten zusammen. Wieso auch nicht? Zayn wohnte mit Perrie zusammen und Liam und Niall leben beide alleine. Da weder Harry noch ich gerne alleine wohnten (wir waren ja beide Single), beschlossen wir vor zwei Jahren, zusammen ein Haus zukaufen. Alle welche deshalb dachten, wir wären schwul und Larry wäre real, sollen denken was sie wollen. Man darf doch wohl noch mit einem guten Freund ein Haus teilen.

Naja, zurück zum alten Thema. Zuhause zog ich meine Jacke aus, marschierte in die Küche, holte mir eine Packung meiner Lieblings Chips Flips und warf mich auf die Couch. Nebenbei liess ich noch den Fernseher an.

Harry gesellte sich schon kurz danach zu mir und warf mir die ganze Zeit fragende Blicke zu, sagte jedoch nichts. Irgendwann wurde mir das zu blöd und ich fragte ihn was los sei.

„Ich glaube dich hat es echt krass erwischt, habe ich Recht?", meinte er schliesslich ganz locker.

„Nur nichts anmerken lassen Tommo" sprach ich zu mir selbst. Noch musste niemand etwas wissen.

„Öhm, wie meinst du jetzt?", fragte ich ganz unschuldig.

„Du weisst ganz genau was ich meine. Ich denke mal so ziemlich jeder hat gemerkt wie du sie angeschaut hast, ausser wahrscheinlich sie und du selbst" erwiderte er wieder.

Na gut es hatte keinen Zweck zu versuchen Harry anzulügen. Also verharmloste ich meine Gefühle ziemlich, erzählte ihm jedoch alles von da an, als ich besoffen war, bis heute Abend.

Viel erwiderte er nicht darauf, deshalb ging ich schon bald schlafen. Ich blickte noch rasch auf mein Handy und sah, dass ich eine neue Nachricht hatte. Ich öffnete sie und meine Augen weiteten sich sofort.

Fear of fallingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt