1. Das Treffen

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Jolene's POV = Point.of.View

 Durch den grellen Klingelton meines Handys wurde ich urplötzlich geweckt. Noch völlig verschlafen und in meiner Traumwelt versunken, nahm ich den Anruf entgegen.

"Ja hallo! Wer holt mich denn früh morgens aus dem Bett?", murmelte ich noch im Halbschlaf in den Hörer.

„Jo, sag nicht, dass du wieder verschlafen hast! Es ist schon fast Mittag und wir haben in einer halben Stunde im Cafè-Stella abgemacht, falls du das vergessen haben solltest" schrie mich meine beste Kollegin Sally durch das Telefon an.

Oh Shit, das habe ich nun wirklich vergessen. Ich war noch nie eine Frühaufsteherin und deshalb war es keine Seltenheit, dass ich verschlafen hatte. Ich beendete das Gespräch zwischen uns so schnell wie möglich, hüpfte aus dem Bett und sprang unter die Dusche. Das warme Wasser plätscherte auf meine Haut und allmählich wurde ich etwas wacher. Vor dem Spiegel band ich meine Haare zu einem einfachen Dutt hoch, schminkte mich dezent und holte mir in der Küche zwei Nutella Brote –made by me-.

Viel Zeit blieb mir nicht mehr übrig, wenn ich es noch rechtzeitig zum Treffen schaffen wollte. Also packte ich noch schnell die wichtigsten Sachen einer Frau in meine Handtasche, schnappte mir meinen Autoschlüssel und lief eilig zu meinem Auto. Zum Glück war nicht sehr viel los auf der Strasse und unser Lieblings Café lag nicht weit entfernt von meiner Wohnung. Ich schaffte es gerade noch pünktlich auf den Gong der Kirchenglocke die Eingangstür des Cafés zu passieren.

Hektisch schaute ich mich um und entdeckte auch schon Sally mit einem Jungen neben ihr. Ach stimmt ja, auch das hatte ich vergessen! Sie wollte mir heute ja endlich ihren Freund persönlich vorstellen. Als ob ich ihn nicht kennen würde, Luke Hemmings von 5sos. Der Typ neben ihr sah jedoch auf den ersten Blick nicht wirklich wie Luke aus, aber wenn ich genauer hinsah, erkannte ich ihn doch mehr oder weniger unter der Mütze...

Gerade als ich auf ihren Tisch zu stürmte, stellte mir mein Schicksal eine Falle in den Weg. Ich lief nämlich geradewegs in eine ältere Kellnerin hinein, welcher zur Folge meiner Ungeschicktheit das ganze Tablett mit Gläsern, welches sie trug, zu den Händen ausfiel. Somit hatte ich wieder mal alle Blicke auf mir. Ich murmelte ein „Entschuldigung" und wusste nicht, ob ich nun etwas aufwischen sollte. Die Kellnerin brummte etwas Wütendes von wegen „Die jungen Menschen sind immer mehr im Stress und nehmen keine Rücksicht". Schlussendlich gab sie mir dann doch zu verstehen, dass sie die Scherben lieber selbst aufwische als von einer Ungeschickten Person Unterstützung zu bekommen. Also eilte ich dann doch noch zum Tisch der anderen zwei, diesmal etwas vorsichtiger.

Als ich in das Gesicht von Sally blickte, sah ich gerade noch, wie sie sich das Lachen unterdrückte. Danke, war auch nett, wie man von der eigenen besten Freundin ausgelacht wurde. Tja, zugegeben vielleicht hatte mein Missgeschick wirklich ganz lustig ausgesehen und mit etwas Humor lebt es sich leichter.

Ich setzte mich dann schlussendlich auch endlich zu ihnen hin, begrüsste Sally kurz mit je einem Küsschen links und rechts und schüttelte Luke die Hand. Wow, jetzt wo ich ihn in Wirklichkeit sah und nicht nur auf Bildern oder Postern, musste ich zugeben, dass Sally noch einen besseren Geschmack hatte als gedacht.

Kaum konnte ich mal kurz durchatmen und meinen Stress etwas dämpfen, kam auch schon eine Kellnerin zu uns. Zu meinem Glück war es nicht dieselbe, wie ich angerempelt hatte. „Darf ich ihnen etwas zum Trinken bringen Miss? Ihre zwei Freunde haben ja schon bestellt.", fragte sie mich freundlich. Ohne lange zu überlegen, bestellte ich mein Lieblingsgetränk, ein Cappuccino mit Vanille und extra viel Sahne und Schokolade oben drauf.

Für eine Weile herrschte Stille zwischen uns Drei, niemand wusste etwas zu sagen. Also nahm ich mir Luke etwas genauer unter die Lupe und schaute ihn unauffällig von der Seite her an. Naja, so unauffällig war es anscheinend nicht, denn Sally gab mir unter dem Tisch einen leichten Tritt ans Schienbein.

Tja, dass mit diesem Treffen mein Leben jedoch erst so richtig in Fahrt kam, hätte ich nun wirklich nicht geglaubt. Nicht mal meinen wildesten Träumen und diese zu toppen, war dann doch schon alles andere als einfach.

Fear of fallingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt