23. Schokoladen-Stimmung

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Sally's Pov

Als mich die Jungs angerufen hatten und mir erzählten was alles passiert war und wie es Jolene ging, war für mich die Sache klar. Ich musste so schnell wie möglich zu ihr nach Australien gehen und für sie da sein. Also hatte ich meine Sachen gepackt, meinen Chef angerufen und ihm gesagt, dass ich wegen einem privatem Notfall freinehmen müsse und habe mir ein Ticket für den nächst besten Flug gebucht.

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Tja, so stand ich nun wenige Stunden später also am Flughafen von Australien. Während einem Großteil des Flugs war ich eingeschlafen und somit verging die Zeit in der Luft auch sehr schnell. Mein Gepäck hatte ich inzwischen schon abgeholt und nun wartete ich nur noch auf den wundervollsten Typen mit blonden Haaren, welcher mir versprochen hatte mich hier abzuholen.

Eine ganze Weile war vergangen, seit ich ihn das letzte Mal gesehen habe, da ich bedauerlicherweise nicht einfach Ferien nehmen konnte von meinem Job. Heute war jetzt endlich unser Wiedersehen. Auch wenn der Grund für meinen plötzlichen Flug sehr ernst und traurig war und ich mir große Sorgen um Jo machte, freute ich mich trotzdem meinen Freund endlich wieder zu sehen.

Just in dem Moment bog auch schon mein Jemand um die Ecke. Sofort sprang ich ihm um den Hals und meine Lippen fanden die seine. Etwas mehr als einen Monat hatte ich Luke nun nicht mehr gesehen. Nach einer gefühlten Ewigkeit lösten wir uns voneinander und stiegen ins Auto, welches von einem freundlichen Fahrer gefahren wurde.

"Ich habe dich so vermisst Honey", flüsterte Luke mir während der Fahrt zu. "Wir fahren jetzt direkt zur Klinik, die anderen warten dort schon auf uns", informierte er mich nach weitern süßen Worten noch.

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Und tatsächlich standen wir nun also alle zusammen wenig später vor Jolenes Zimmer. Etwas gespannt war ich schon darauf. Schließlich hatte ich meine zweite Hälfte eine ganze Weile nicht mehr gesehen und in dieser Zeit war ja leider viel Negatives passiert.

Langsam drückte Louis die Türklinke herunter. Einen Fuss vor den anderen betrat ich etwas zögernd das Zimmer.

Das Zimmer sah langweilig und kalt aus. Und schön symmetrisch an den Raum angepasst, stand ein weißes Bett, in welchem Jolene sass. Sie sah total überrascht aus, als sie uns alle sah und starrte uns schon fast geschockt an.

Doch Louis rannte gleich zu ihr, schloss sie in seine Arme und begann sie sanft zu küssen. Sie wollten sich nicht mehr voneinander lösen, weshalb ich zu ihnen hin lief und Louis leicht auf die Schulter tippte.

„Du darfst deine Freundin ja gleich wieder für dich haben, doch erstmal würde ich sie auch gerne noch begrüssen", sagte ich zu ihm.

Mit einen riesen Grinsen entfernte er sich etwas von ihr und gab mir etwas Platz. Sofort nahm ich Jo in meine Arme.

„Ich habe dich so vermisst! Es tut mir alles so unglaublich Leid, was passiert ist und bitte verzeih mir, dass ich erst jetzt wieder für dich da bin." Ich war froh, meine beste Freundin in den Armen halten zu können und für sie da zu sein.

Als Antwort drückte sie mich nur noch etwas fester. Ich spürte wie mir etwas Salziges die Wange runterlief. Es war eine Träne. Dieser Moment war einfach so unbeschreiblich. Vor nicht allzu langer Zeit verbrachten wir fast jeden Tag zusammen und waren immer für einander da gewesen. Da war auch ihre Welt noch in Ordnung, denn zu dieser Zeit wurde sie immer von ihrem Dad mit offenen Armen empfangen und er war zu jeder Zeit für sie da. Nun war er nicht mehr unter uns.

Es tat einfach gut, wieder bei Jolene, den anderen Jungs, dessen Freundinnen und natürlich bei meinem Schatz zu sein. Als sie alle fort gewesen waren, war ich mir gar nicht bewusst, wie sehr ich sie alle vermisst hatte. Doch nun wusste ich es wieder.

Langsam löste ich mich aus unserer Umarmung, wischte rasch meine Tränen weg und blickte in die Gesichter der Anderen.

„Na dann, lasst uns einen lustigen Abend verbringen und diese trostlose Stimmung von diesem Zimmer wegblasen!", rief ich den anderen zu.

Der Abend wurde super.

Perrie und Lucia hatten am Nachmittag extra noch Jolenes Lieblings-Cupcakes gebacken. Louis und Jo waren wirklich einfach so süss zusammen und ich freute mich für die beiden.

Doch irgendetwas war heute anders an Louis. Er schien so nachdenklich. Er fütterte Jo zwar so lustig mit einem Cupcake, sodass ihr Gesicht danach aussah, als hätte sie es in eine Schokoladen-Topping Schüssel getaucht, trotzdem war er in gewisser Weise in Gedanken versunken.

Naja, vermutlich beschäftigte ihn die Situation seiner Freundin einfach auch. Das war ja auch verständlich. Nach den Angaben von den Jungs, ging es Jo seit der schockierenden Nachricht wirklich schlecht. Doch heute Abend konnte sie wieder so richtig von Herzen lachen.

Da ich sie ja schon echt lange kannte wusste ich, dass Schokolade auf sie etwa dieselbe Wirkung hatte, wie Drogen auf 'normale' Menschen. Wahrscheinlich war sie deshalb auch so aufgedreht, denn in den Cupcakes hatte es wirklich sehr viel Schokolade.

Mit irgendwelchen zusammen gesuchten Sachen verzierten wir dann auch noch ihr kahles Zimmer. Auch wenn sie vermutlich nicht lange hier bleiben musste, sollte sie es so gut wie möglich haben.

Wir redeten und lachten alle zusammen viel und genossen die Zeit alle zusammen vereint.

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„Vielleicht hätten unsere zwei Turteltäubchen hier gerne noch ein paar Minuten für sich, was meint ihr? Wir können ja draußen auf Louis warten, denn soviel ich weiß, darf er nicht hier übernachten", meinte ich zu allen Anwesenden im Zimmer, als es schon später wurde und die Besuchszeit bald vorbei war.

„Ja du hast Recht. Aber falls Louis in zehn Minuten noch nicht bei uns sein sollte, kommen wir schauen. Nicht dass du uns Jolene noch aufisst", fügte Zayn hinzu.

Von Louis bekamen wir einen gespielt bösen Blick zugeworfen. Jolene lächelte aber irgendwie bei diesem Satz plötzlich wieder etwas gequält und ihr zuvor noch ehrliches Lachen war verschwunden.

Ich ging nochmals zu ihr hin, zog sie in eine feste Umarmung und flüsterte ihr zu "Das wird schon wieder. Wir sind alle für dich da, zusammen schaffen wir das". Dann verabschiedete sich der Rest auch noch und wir verließen das Zimmer.

Meine Hand verschloss ich mit Lukes Hand. Es war einfach wundervoll wieder bei ihm zu sein und seine Liebe zu spüren. Luke und ich gingen schon mal in unser eigenes Hotelzimmer, währenddessen die anderen noch auf Louis warteten.

Wie es jetzt wohl Jo ging? Lag sie wach in ihrem Zimmer und versank in Gedanken, oder schlief sie schon tief und fest? Mit diesem Gedanken schlief ich schließlich in wundervollen, kuscheligen Armen ein. Hätte ich nur gewusst, was bei Jolene wirklich passiert war...

Louis' Pov

Es war einfach wunderschön endlich wieder zu sehen, wie glücklich Jo war. Das alles hatte ich die letzten Tage so sehr vermisst.

Aber wird es so bleiben, oder fällt sie wieder in ein Loch? Wird sie tatsächlich über Daniels Tod hinweg kommen? Es waren meine Gedanken die mich etwas verunsicherten und dies merkte sie anscheinend.

Denn sobald wir alleine gelassen wurden verschwand das süße Lächeln von ihrem Gesicht und sie blickte mich traurig und auch etwas fragend an.

Eigentlich hätte ich diese Zeit noch kurz nur für uns zwei nutzen wollen und mit ihr unsere Zweisamkeit für ein paar Minuten genießen. Doch es sollte nicht so kommen. Der vorher so zauberhafte Moment wurde durch ihr Gerede zerstört und es fühlte sich für mich an, als ob ich bei lebendigem Leib verbrannt werden würde.

Ihre Worte zerstörten der zuvor so schöne Abend, ihre Worte zerstörten meine Hoffnung, dass es mit Ihr bergauf ging, dass alles wieder gut werden würde.

Einfacher gesagt: Jolenes Worte zerstörten mich.

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Fear of fallingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt