[9] Hope

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Tränen.

Die Scheiß Tränen, die nicht aufhören wollten zu fließen. Zum x-mal wischte ich sie mir stumm aus dem Gesicht. Mein Blick wanderte von meinem Spiegelbild zu der Tür, die zu Milos Zimmer führte.

Ich hatte nun einen Stuhl unter der Türklinke geklemmt. Ich blinzelte einmal und sah mich wieder im Spiegel an. Ich trug meine Jogginghose und mein oversized T-Shirt, dass ich immer trug, wenn ich meine Haare schwarz färbte.

Der Pinsel flog über das weiß und das schwarz nahm zu, während meine Naturfarbe langsam, aber sicher verschwand.

Dieser ekelhafte Typ. Ich hasse ihn, ich glaube sogar, dass ich ihn gerade mehr hasse als Ji-hoo.

Ich schluckte und als ich endlich fertig mit meinen Haaren war, ging ich zurück in mein Zimmer und sah auf mein Handy.

› Hey, ich habe schon ewig nichts mehr von dir gehört? Hat dich der Alpha oder sein Möchtegern Sohn schon aufgefressen? Oder fühlst du dich jetzt zu cool, um noch mit mir abzuhängen? ‹

Als ich Lexys Nachricht las, musste ich unwillkürlich schmunzeln. Sie war wirklich meine einzige Freundin, aber wie sagt man so gerne: Lieber eine richtige, statt viele falsche.

› Sorry, war viel Stress wegen dem Umzug und Eingewöhnung. ‹

Ich sah mein großes Zimmer an. Es war doppelt so groß, als mein altes und dank dem Alpha ging es uns wirklich gut. Er versuchte meiner Mutter jeden Wunsch von den Lippen abzulesen. Doch niemand kümmerte es, wie es mir ging. Ich wollte meiner Mutter auch nicht dazwischenstehen, sie hatte es verdient. Doch diese Prägung wurde immer gefährlicher und dass ich mit diesem Mistkerl auch noch mein Badezimmer teilen musste, machte alles nur noch schwerer.

Er hatte mich mit meinen weißen Haaren gesehen, mit meinem weißen Fell auch schon. Und es stand auf der Liste der Sachen, die er an mir verabscheute. Wenn ich da an Ji-hoo zurückdachte, er war nie so gemein zu mir. Er hielt auch kein Blatt vor dem Mund, aber er versuchte freundlich zu sein.

Auf der Party hätte ich beinahe mit beiden geschlafen. Als der Alkohol wirkte, die beiden ihren Besitzanspruch vor Marcel zeigten, es hatte mich angetörnt. Ich wusste auch nicht warum, aber es lag bestimmt an meine Wölfin, die in diesem Moment die Kontrolle übernahm. Sie wollte beide. Sie konnte sich nicht entscheiden.

Doch wennschon versuchte ich irgendwie die Prägung durchzustehen, bis ich 21 werde und damit meine Chance vertue, überhaupt noch einmal einen Gefährten zu finden oder ich wähle zwischen den beiden aus.

Ping

Die antworte von Lexy holte mich aus meinen Gedanken und ich sah auf meinen Bildschirm.

› Bin in 30 Minuten bei dir. Ich muss mir doch ansehen, wie du jetzt lebst, oh Stieftochter von unserem heiligen Alpha. 😁 Bis gleich, Girl.

Ich musste lächeln.

› Bis gleich. ‹

******

Ich richtete noch meinen Pony und richtete meinen übergroßen Hoody, den ich nur mit meiner Leggings trug. Es verdeckte meinen großen Hintern, meine Hüfte und meine Brüste.

Perfekt.
Genauso fühlte ich mich wohl.

Ich schnupperte und konnte Lexy schon riechen, bevor es an der Tür klingelte.

Ich eilte aus meinem Zimmer und eine der Angestellten, öffnete die Tür.

Ich winkte Lexy, als ich die Treppe hinunterkam.

»Fuck You, du wohnst jetzt in einer fucking Villa, Girl!« rief sie laut und sah sich mit großen Augen um.

Die Angestellte, ich glaube ihr Name war Rebeca, schloss die Tür wieder. »Darf ich den Damen etwas zu trinken bringen?«

»Für mich nur ein Was-«

»Wir nehmen Champagner.« unterbrach mich meine beste Freundin und kam auf mich zu. Sie hakte sich bei mir ein und grinste mich frech an. Ihr welliges hellbraunes Haar wippte auf und ab, wenn sie sich schnell bewegte, und ihre schwarzen Augen fixierten mich. »Ich wünsche eine Führung, meine Liebe.«

Mates - Choose your Love {OC x OC x OC} Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt