[51] Hope

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Er ... will nicht. Ji-hoo....

Traurig sah ich zu Milo, der ebenfalls noch da stand. Ich war wütend, verletzt, traurig, verwirrt, unsicher, einfach alles! Ji hatte recht, Milo hatte nicht verdient, dass ich überhaupt noch darüber nachdachte. Ohne etwas zu sagen, lief ich auf ihn zu, ich blieb vor Milo stehen und sah zu ihm hoch. Ich sah ihm tief in die Augen und fragte dann: »Bist du glücklich? Dass du mich schon wieder verwirrst? Macht es dir Spaß, mit mir zu spielen?«

Spielen?

Laut meiner Mum war ich ja diejenige, die hier ein Spiel spielte und nicht die Jungs. Ich war ganz alleine, hatte nur noch 3 Monate und war einfach durcheinander.

Er sah mir entgegen. »Ich spiele nicht. Glaubst du, du bist die Einzige, die durcheinander ist? Die Einzige, die sich nicht sicher ist? Gerade du müsstest dich verstehen, wie hart das ist, wenn man nicht weiß, was man will. Wirfst du mir dass das also echt vor?«, fragte er und hob eine Hand, um sie an meinen Hals zu legen.

Milo strich mit dem Daumen über seinen Biss. »Meine Markierung«, raunte er. »Auf meinem Mädchen. Hör zu, ich wollte in den zwei Wochen so oft zu Ana und dich aus meinen Gedanken ficken. Aber ich bin nie hin. Ich... es tut mir leid. Was sich gesagt habe, dass ich dich immer weggestoßen habe und das ich ein Arschloch war und bin. Aber ich reiße mich zusammen. Ich versuche es und wenn ich wieder Scheiße bin, tritt mir meinetwegen in die Eier, damit ich es raffe, aber ich will dich. Für mich. Alleine. Meins. Ich will nicht mehr zusehen, wie du Ji verliebt anschaust, wenn du mich so ansehen könntest. Er soll dich nicht mehr anfassen, küssen und schon gar nicht mit dir vögeln.« Er beugte sich zu mir, wartete aber ab. Gab mir Zeit und ließ mich entscheiden. »Lass es mich versuchen. Lass es mich wieder gutmachen, Hope.«

Ich sah mit halb offenen Lippen zwischen seinen Augen hin und her. Er meinte es ernst? Er wollte es wirklich versuchen. Aber Ji.... Ich ... konnte doch nicht ... er ....

Ich seufzte und meine Augen wanderten von seinen Augen, zu seinen Lippen und zu seinem Hals. »Es ist nicht dasselbe, denn immer, wenn ich mir langsam sicher wurde, dass ich Ji nehmen, kamst du dazwischen und hast mich durcheinandergebracht.« Ich sah auf seinen Arm. »Rein hypothetisch, wir würden es versuchen, müssten wir es nicht die ganze Zeit geheim halten, weil wir Stiefgeschwister sind?« Ich sah zurück zu seinen Augen. Er hatte sich richtig entschuldigt. Das erste Mal, dass er sich für etwas entschuldigt hatte.

Ein Lächeln zupfte an seinen Mundwinkeln. »Rein hypothetisch also? Nein, kein verstecken. Keine Heimlichtuerei. Ich will alles. Und vor allem, will ich alles richtig machen.«

Ich presste meine Lippen zusammen. Im Gegensatz zu ihm konnte ich mich noch nicht wirklich freuen. Zum einen, weil ich an Ji-hoo dachte und zum anderen, weil ich noch nicht an Milo glaubte. Würde er es diesmal wirklich richtig machen? Und die größere und wichtigere Frage war, sollte ich ihm diese Chance geben? Aber was, wenn ich es bereuen würde, wenn ich es nicht mit ihm probierte, richtig probierte?
»Wie geht es deinem Arm? Hast du schmerzen?«, fragte ich und strich über den Gips.

Er lachte leise und ignorierte die Frage, stattdessen legte er die Lippen auf meine und küsste mich. Leidenschaftlich und innig.
»Ähm ... Ich will ja nichts sagen, aber ist sie nicht Ji-hoos, Mädchen?«

Milo seufzte und sah zu Franky, der etwas verdattert dreinschaute. Er legte den Arm um mich. »Nicht mehr.«

Franky verzog das Gesicht. »Dude, ihr seid Geschwister.«

Milo knurrte bedrohlich. »Wir sind nicht verwandt, du Wichser. Nichts hieran ist also verwerflich. Hast du ein Problem?«

Franky sah zu mir, schüttelte dann aber den Kopf. »Deshalb ist Ji also wie ein geprügelter Wolf abgezischt, nach dem er sich eine Flasche Whisky mitgenommen hat.«

Meine Lippen schmeckten nach Milo, meine Gedanken waren jedoch bei Ji-hoo. Ich ließ die Schultern hängen und sah dann hoch zu Milo. Sanft nahm ich seine Hand und schob sie von meinen Schultern.

»Ich geh nach Hause«, informierte ich ihn und lief los. Ich konnte doch nicht wirklich von einem Kerl zum nächsten springen. Gut, ich hab's die ganze Zeit getan, aber da waren auch beide mit einverstanden. Aber jetzt habe ich Ji wirklich verletzt und obwohl ich nicht so fühlen durfte, spürte ich ein kribbeln durch Milo.

Mates - Choose your Love {OC x OC x OC} Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt