[48] Milo

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Ich hatte einen mordsmäßigen Ständer. Und alle, wirklich alle meine Gedanken, kreisten darum, Hope hier und jetzt besinnungslos zu ficken.

Ich atmete den Drang weg und schmiss in dem Zug gleich die Badehose auf den Boden.
»Was soll das mit den Badesachen? Hier ist keine Sau«, fragte ich und stellte gleichzeitig einfach fest. Ich grinste. »Lass den Mist weg. Wir ziehen ihn später ohnehin wieder aus.«

Ich musste zugeben, Hopes Idee gefiel mir. Ich war jetzt nicht der riesen Adrenalinjunkie, aber von den Klippen ins Wasser zu springen, könnte lustig sein. Gemächlich, und mit wippendem Ständer, lief ich an den Rand und sah hinab. Das Wasser glitzerte und der Wind setzte es sacht in Bewegung. Ich witterte, aber wie mir schien, waren wir tatsächlich komplett ungestört.

Kein fremder Wolf. Keine Menschen. Keine Rudelmitglieder.

Perfekt.

Ich runzelte die Stirn und sah ins Wasser. »Hey, was ist das?«

»Aber wirst du dir nicht den Schwanz brechen, wenn du so runter springst?«, fragte sie besorgt und trat neben mich. »Bestimmt nur Fische, du Idiot«, motzte sie kopfschüttelnd und sah hinunter.

Ich hob eine Braue, dann die Hand und gab ihr mit einem Geflüsterten, »Bye, Baby« einen Stoß.
Ich sah ihr unschuldig nach und dann zu, wie sie wie ein Stein im Stausee eintauchte.

Ja, es würde lustig werden.

Sie tauchte geschockt auf und fuhr sich übers Gesicht, dann sah sie hoch und zeigte mit dem Finger auf mich. »Fuck you, Milo!«, schrie sie und hustete.

Ich lachte laut und legte den Kopf in den Nacken. Ob ich es zugeben wollte oder nicht, Hopes kleines Date, würde mich von meinen Prüfungen, der Geschichte mit Ji-hoo und der Sache mit dem Eindringling ablenken. Zumindest für ein paar Stunden.

Selbst wenn ich jede Sekunde hier, gegen den Drang kämpfen musste, über meine läufige Freundin herzufallen.

Meine Freundin.

Fuck.

Kopfschüttelnd trat ich zurück, nahm Anlauf und rannte dann auf den Rand zu. Ich sprang ab, machte einen Vorwärtssalto und landete einige Meter hinter Hope in einer Fontäne aus Wasser im Stausee.

Das eiskalte Wasser, lies alle meine Muskeln zusammenziehen, und ich bekämpfte nun den Reflex einen tiefen Atemzug zu nehmen. Aber es machte einen klaren Kopf. Ich tat ein paar Schwimmzüge und brach mit dem Kopf aus dem Wasser. Ich schüttelte mir die Haare aus und strich sie zurück, während mein Blick sofort auf Hope fiel.

»Hast du gerade wirklich mich beschimpft, Schwesterherz?«, fragte ich sie in verspielter Bosheit. »Ich dachte, ich hab da ein ›Fuck you‹ gehört?«

Sie spritzte mich mit Wasser ab und lachte. »Du hättest wohl gerne ein ›Fuck me‹ gehört, nicht wahr, Bruderherz?«

Ich grinste und schwamm Richtung Ufer. »Wenigstens sah ich cool aus und bin nicht wie eine abgeknallte Ente abgestürzte.« Ich zwinkerte und stand auf. »Wie sieht's aus? Kleiner Wettkampf gefälligst? Du springst, ich springe. Und wer dabei besser aussieht, hat gewonnen.«

Göttin, was war los mit mir? Spielte ich etwa wie ein kleiner Junge? Ich sah Hope an, die grinsend auf mich zuschwamm. Es schien so.

Und wie mir das so auffiel, verschwand mein Lächeln. Das war nicht ich. So was würde nie von mir kommen. Aber ... ich machte mit. Warum? Weil ich wusste, das ich nur so gegen Ji und seine Boyfriend-Art eine Chance hatte?

Wahrscheinlich.

Wollte ich mich verändern? Nein.

Ich seufzte und sah Hope an.

Mates - Choose your Love {OC x OC x OC} Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt