[29] Hope

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2 Tage.

2 ganze Tage waren schon vergangen, seitdem Milo mir diese Worte an den Kopf geknallt hatte.
›Du bist diejenige, die widerlich ist.‹
›Du bist diejenige, die ihren Freund betrügt, nicht ich.‹
›Du bist der Part, der Fremdgeht, nicht ich.‹
›Du bist eine Bitch, wie deine Mutter.‹

Ich jaulte verletzt, als ich an seine Worte zurückdachte.

Seit 2 Tagen hatte ich mich nicht mehr zuhause blicken lassen.

Seit 2 ganzen Tagen hatte mich niemand mehr gesehen oder gehört. Ich hatte mein Handy zuhause gelassen, bin losgerannt und hatte mich dann in meinen Wolf verwandelt. Ich bin stundenlang gerannt. Erst durch den Wald, dann durch mehrere Büsche und irgendwann war ich sogar über einen breiten Fluss gelaufen. Ein Glück gab es da viele solcher Steine und Baumstämme im Wasser, so dass ich keine Probleme hatte und nicht mit der Strömung kämpfen musste.

Keine Ahnung, wo ich gerade wirklich war, aber es war gut so.

Ich konnte Ji-hoo nicht mehr in die Augen sehen. Ich schämte mich schrecklich für alles und fühlte mich dreckig und benutzt. Und ich war einfach nur dumm. Ich hätte nie auf Milo reinfallen sollen.

Er und Interesse an mir?

War doch klar, dass es eine Lüge war. Und jetzt, ja jetzt hatte ich es davon, dass ich so einem Arsch vertraut hatte. Ich war bereit gewesen es mit beiden zu versuchen, einfach nur, weil ich auch etwas für Milo empfand. Es war einfach nur krank. Ich war krank und widerlich, genauso, wie er es gesagt hatte.

Ich hatte Ji-hoo nicht verdient.

Jaulend kuschelte ich mich in eine Kugel zusammen und mein dickes Fell schützte mich vor dem Wetter.

Ich vermisse Ji-hoo, sehr sogar. Aber wie sollte ich ihm das nur erklären? Wie? Ich war es einfach nicht wert. Ich blinzelte einmal und eine Träne rollte aus meinem Auge und verschwand in meinem weißen Fell.

Ich schloss meine Augen ganz und wollte etwas schlafen, morgen würde ich weiter rennen und wenn ich irgendwann keine Kraft mehr hatte, dann würde ich vielleicht zurückkehren und mich meiner Dummheit stellen.

Ich ließ meine Gedanken freien Lauf, als ich ein Knacken wahrnahm. Ich riss die Augen auf, aber hob nur den Kopf. Es gab nicht wirklich gefährliche Tier in diesem Waldstück. Also zumindest nicht gefährlicher als wir Wölfe. Ich witterte, aber meine Nase war etwas verstopft, da es gestern aus Eimern geregnet hatte, hatte ich mich leicht erkältet.

Ich legte den Kopf schief und sah in den tief dunklen Wald hinein. Auf einmal nahm ich Wolfsaugen wahr und sofort stand ich auf alle vier und fing an zu knurren. ›Wer auch immer da ist, verschwinde! ‹ zischte ich gedanklich.

Doch als der Wolf nähertrat und ich Ji-hoo erkannte, weiteten sich meine Augen.
›Ji-hoo? Wie....wie hast du mich gefunden?‹

Er hechelte, sah mich an und lief dann auf mich zu. Bei mir angekommen, senke er den Kopf und knurrte leise, während er mir die Schnauze leckte. ›Ich bin so froh, dass ich dich gefunden habe. Weißt du, was für Sorgen ich mir gemacht habe? Wir alle? Hope, was sollte das?‹

Was? Er hat sich sorgen um mich gemacht? Sie alle? Dann....dann bedeutet es, er wusste es noch nicht.

Ich ging mehrere Schritte zurück. ›Ich kann nicht....ich....es tut mir leid.‹ ließ ich ihn meine Gedanken hören und wandte mich ab. ›Folg mir nicht mehr!‹ und mit diesen Worten rannte ich wieder los.

Ich wusste, dass ich diesmal nicht schnell genug war, um ihm zu entkommen. Und weil ich auch noch erkältet war, würde er mich ohne Probleme fangen können. Aber ich musste es versuchen. Ich konnte ihn nicht ansehen. Er hatte mich geleckt und sofort tat mein Herz weh. Ich jaulte laut vor Trauer, als ich durch den Wald rannte.

Mates - Choose your Love {OC x OC x OC} Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt