[57] Hope

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Nachdenklich saß ich als Wolf im Schnee und beobachtete das Polarlicht. Es schimmerte wunderschön und färbte den dunklen Nachthimmel. Es war zwar ziemlich kalt hier, aber mein Wolf hatte sich sofort den Klimabedingungen angepasst.

›Gefällt es dir hier?‹ fragte der Mann, dem ich gefühlt aus dem Gesicht geschnitten war. Auch er, war ein rein weißer Wolf. Seine roten Augen sahen zu mir herunter, da er einfach ein ganzen Kopf größer als ich war.

Der Alpha.
Mein Vater.
Mikel Olson.

›Es ist unglaublich.‹ antwortete ich leise. Meine Stimme, unsicher und viel zu leise. Ich fühlte mich noch nicht wirklich wohl, auch, wenn ich von allen mit offenen Armen empfangen wurde. Sie hatten mir alle sofort den größten Respekt gezeigt und mein Vater hatte mich in seine Arme gezogen. Ich jedoch fühlte mich immer noch nicht wohl. Ich hatte auch die Umarmung nicht erwidert. Er war für mich sozusagen ein fremder Mann, der sich als mein Vater bezeichnete.

›Hier ist dein Zuhause, Hope.‹ erklärte er und musterte mich weiter. Ich sah weiter in den Himmel.

›Ich wünschte, es wäre so, aber ich muss meinen Gefährten wählen, Vater.‹

›Nenn mich Daddy, bitte nur einmal.‹ flehte er schon fast. Nun drehte ich meinen Wolfskopf  doch zu ihm. Ich hatte schon bemerkt, dass er eigentlich ganz nett war. 

Ich verdrehte dennoch die Augen. War das so ein Vater Ding?
›Daddy.‹

›Das ist wie Musik in meinen Ohren.‹ freute er sich sofort.

Er sah mich anscheinend immer noch als das kleine süße Mädchen an. Aber ich war eine Frau, eine, die ihren Gefährten wählen musste.

›Und nun zu deinem Gefährten-‹ begann er und räusperte sich. Nun war er wieder der Alpha. ›-bist du sicher, dass einer von den beiden gut genug für dich ist? Du bist eine Alpha Erbin, du bist eine Prinzessin, du bist meine Tochter.‹

Ich seufzte innerlich.

›Va.....Daddy-‹ setzte ich an, weshalb sein Blick augenblicklich weicher wurde. ›-ich will einen von ihnen wählen, ich habe Gefühle für die beiden und ich möchte nicht ohne sie leben. Ich weiß nur noch nicht, wen ich wählen werde.‹

›Wähle weise, Hope. Oder lass es und wähle dir hier einen passenden Gefährten, der mit dir das Rudel führt.‹

Ich verspannte mich. ›Ich will keine Alpha Erbin sein. Ihr kennt mich nicht und ich kenne euch nicht. Das macht kein Sinn.‹

›Ich kenn dich, du bist meine Tochter. Ich habe als du klein warst, deine Windel gewechselt.‹ erklärte er stolz.

Ich lachte leise. ›Und danach haben wir uns über ein Jahrzehnt nicht gesehen.‹

›Das ist alles die Schuld deiner Mutter.‹ meckerte er und stupste mich mit seiner Schnauze an.

Ich weiß.

Seufzend sah ich wieder in den Himmel.
›Die Sonne geht auf.‹ wechselte ich das Thema, weil sich der Himmel am Horizont langsam orange färbte.

›Lass uns zurück.‹

Ich erhob mich und schüttelte mich.

Ich lief neben meinem Vater her und sah mir weiter die Umgebung an.

Diese ganzen neuen Gerüche, Tiere und Wölfe, es war wirklich unglaublich hier. Der Gedanke, wie anders mein Leben wohl gewesen wäre, wenn ich hier aufgewachsen wäre, tauchte öfter in meinem Kopf auf.

›Sag mal, hast du Mum wirklich geliebt?‹ fragte ich meinen Vater und versuchte nicht all zu neugierig zu klingen.

Er schnaubte, aber lachte so, dass ich es in meinen Gedanken hören konnte. ›Ich habe sie vergöttert, sie war meine erste große Liebe. Und wäre das bei uns Polarwölfen nicht alles so streng mit der Prägung, dann hätte ich mich auf deine Mutter geprägt, statt auf die Tochter des damaligen Betas.‹

Mates - Choose your Love {OC x OC x OC} Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt