[30] Ji-hoo

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Ich warf den Dartpfeil. Tripel zwanzig. Der Nächste, Tripel zwanzig. Nummer drei ebenfalls. Ich lief zum Brett, zog die Pfeile raus und ließ mich von Tom und Franky beglückwünschen.

Mein Blick huschte zu Hope, die etwas unsicher mit einem Drink in der Hand an einem Tisch saß und zu mir sah. Ich lächelte, hob mein Bier und zwinkerte ihr zu.

›Ich habe mich wirklich in dich verliebt und will nur noch dich.‹

Ich schluckte bei den Worten, die sie gesagt hatte, als ich sie aufspürte. Als sie mir gebeichtet hatte, dass sie diese Gefühle für mich hegte und ebenfalls, dass sie Milo rangelassen hatte. Mein Lächeln wankte etwas und ich sah zu, wie Tom warf.

Bam. Tripel zwanzig.

›Wenn es durch die Prägung passieren sollte, dann ist es so. Aber ich werde alles tun, um es zu vermeiden.‹

Bam. Fünfzehn.

›Wahrscheinlich werde ich deine ›Freundin‹ mehr ficken als du, Ji-hoo. Ist dir das klar?‹

Bam. Zwei.

›Wenn ich jetzt nachgebe, dann fick ich nicht nur die Wölfin, auf die wir geprägt sind, sondern deine beschissene Freundin! Ich bin dein bester Freund, Mann.‹

Wir klatschten auch ihn ab und witzelten über den verkackten Wurf, ehe Franky die Pfeile nahm.

Bam. Trippel zwanzig.

›Freu dich nicht zu früh, Mann. Ich verspreche nichts.‹

Bam. Trippel zwanzig.

›Sind wir also fein?‹
›Wir sind fein‹
›Danke, Bro.‹

Bam. Bullseye.

›Noch mal. Dank mir nicht zu früh. Du und ich wissen, dass irgendwas passieren wird.‹

›Die Hoffnung stirbt zuletzt.‹

»Yo, sauber, Franky.«

»Ja, Mann, guter Wurf«, meinte auch ich, war aber völlig abwesend.

Die Hoffnung stirbt zuletzt. Das hatte ich gesagt und nur ein paar Tage später, hatten die beiden es getrieben. Ich spannte mich an, zwang mich aber, meine Muskeln zu lockern.

Im Wald, als ich bei Hope war, um sie zurückzuholen, hatte ich gesagt, es sei okay. Ich sagte, ich wusste ja, dass es passierte, und wäre nur geschockt darüber, dass es so schnell geschehen war. Und das stimmte.

Darüber hinaus war ich leider aber auch verletzt und sauer gewesen. Nicht mal eine Woche? Ihr Ernst? Sein Ernst?

Ich hatte mich zurückverwandelt, ihr  mehrfach versichert, dass ich sie nicht verlassen würde, und war mit ihr zurückgegangen. Hope hatte ich zu Hause abgesetzt und bis heute, zwei Tage später, nur geschrieben.

Mir durchs Haar reibend, spielte ich gedankenverloren weiter. Hope zu verlassen lag definitiv nicht in meinem Interesse, doch es tat dennoch weh. Was sie getan hatte und was mein bester Freund getan hatte, verletzte mich.

Ssibal! Ja, ich hatte gesagt, ich könnte das ab und verbuchte das als prägungsbedingte Scheiße, die passierte, aber ich war nicht auf das vorbereitet gewesen, was ich jetzt fühlte. Wenn ich daran dachte, dass er sie hatte, mein Mädchen, wurde mir schlecht.

Mein Wolf knurrte besitzergreifend und ich hielt es nicht mehr aus. Ich warf den letzten Pfeil, neben das Brett, wandte mich mit einem »Ich geh mal nach meiner Kleinen sehen« ab und lief zu Hope.

Bei ihr angekommen, küsste ich sie, bevor sie nur ein Wort sagen konnte. Lang und innig und ein bisschen verzweifelt.

»Danke, dass du mitgekommen bist, Babe«, raunte ich an ihre Lippen und knabberte daran. Sofort witterte ich ihre Lust. »Ich weiß, dass die Bar wahrscheinlich nicht so dein Ding ist, aber ich bin froh, dass du dabei bist.«

Hope strich mir ein paar Haarspitzen aus dem Gesicht. »So lange ich in deiner Nähe sein kann, werde ich es wohl ertragen. Obwohl mir dein Bett besser gefällt.«

Mates - Choose your Love {OC x OC x OC} Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt