[40] Milo

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Ich hatte Hope gesagt, ich versuchte, keine andere flachzulegen. Versuchen.

Schnaubend trank ich das Bier und als die Pille wirkt, und ich den Rausch der Droge wahrnahm, spannten sich meine Kiefermuskeln an.

Als würde ich wirklich eine andere ficken. Fuck, ich sah nur noch sie, roch nur noch sie, und dachte ja nur noch an Hope. Eine andere? Nein. Aber warum hatte ich es dann gesagt? Versuchte ich, sie eventuell unterbewusst weiterhin von mir wegzustoßen? Ja? Möglich.

Mein Blick huschte ins Wohnzimmer, das provisorisch zu einer Tanzfläche umgebaut wurde. Ji und Hope amüsierten sich gut und mich nervte es. Es war zum Kotzen, dass er sie so offen an sich ziehen, küssen und lieben konnte. Und ich? Ich war der Bruder. Zwar geprägt, aber immer noch der Bruder.

Wäre sie zuerst mit mir zusammen gekommen, dann wäre ich das jetzt und Ji-hoo würde sich an meiner Stelle ärgern.

Ich sah zu Sowon und nahm ihr den Becher ab. »Auf gar keinen Fall.«

Sie schmollte. »Mann Milo«, maulte sie, doch ihre Wangen waren gerötet. Was mich wieder daran erinnerte, dass ich ja noch mit ihr reden musste. »Es wäre erst der dritte Becher.«

Ich schnaubte und trank ihren aus. »Und wenn du mich fragst, sind das schon zwei zu viel, Sowon. Du hast hier überhaupt nichts verloren und ich sehe eigentlich auch nicht ein, warum ich Babysitter spiele.«

Sie schnaubte. »Ich brauch auch keinen Babysitter.«

»Sagt die 15-Jährige die Scotch-Cola trinkt.«

»Ah, und wann hast du das erste Mal getrunken?«

Ich hob eine Braue. »Das tut doch gar nichts zur Sache.«

Sie verschränkte die Arme. »Ach nein? Warum, weil du der Alpha-Erbe bist?«

Ich nickte und grinste sie an. »Jap. Genau deshalb. Und weil das so ist, und ich deinen kleinen Arsch schon kenne, seit du aus einem Ei geschlüpft bist, passe ich eben auf dich auf.«

Sie grinste niedlich. »Danke.«

Ich lächelte zurück und gab ihr den letzten Rest des Bechers zurück. »Bitte.«

Ich sah wieder zu Hope und Ji.

»Die sind so happy miteinander. Ich denke, sie werden tolle Gefährten.«

Ich biss die Zähne zusammen. »Scheint so.«

Sowon kam näher und hakte sich bei mir unter. »Wenn sie meinen Bruder auswählt, das ist das auch bald nicht mehr so doof für dich. Dann kannst du dich wieder auf andere Konzentrieren.«

Ich sah zu ihr hinab und Sowon lächelte verliebt zu mir auf.

Ach FUCK!

»Sowon, wir müssen reden.«

Ihr lächeln wurde breiter. »Klar. Jetzt gleich, oder-«

Jemand rempelte uns an und Sowon wurde heftig an mich gedrückt.

Ich knurrte böse und sah dem Wichser nach, der sich als völlig besoffener Franky entpuppte.

»Sorry, ich-« Er kam nicht weiter, sondern übergab sich in Jis Spüle. Ekelhaft.

»Komm«, forderte ich Sowon auf und wollte sie eigentlich wegbringen, doch die kleine Teufelsbrut zog mich auf die Tanzfläche und begann, um mich herumzutanzen. Ich lächelte kopfschüttelnd, weil sie so niedlich aussah, und ließ mich doch tatsächlich mitreisen.

Sowon war eben wie eine kleine Schwester. Naiv, niedlich, jung.

Mein Blick huschte von ihr zu Hope, die eng umschlungen mit Ji tanzte.

Mates - Choose your Love {OC x OC x OC} Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt