[55] Hope

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Immer wieder spielte das Video auf meinem Handy ab.  Immer wieder hörte ich mein Stöhnen.

Ji-hoo.

Milo.

Immer wieder stöhnte ich diese beiden Namen, während ich Nackt unter der Dusche stand und mich selbst befriedigte.

Meine Sicht verschwamm und salzige Tropfen landeten auf meinem Handybildschirm.

Milo.....hatte das Video also nicht gelöscht. Und Ji-hoo hatte das Video auch die gesamte Zeit auf seinem Handy gehabt.

Ich fragte mich das nicht. Ich stellte Tatsachen auf. Schmerzliche Tatsachen.

Wie oft hatten sie sich dieses Video angesehen und sich über mich lustig gemacht?

Ich weinte und kniff meine Augen festzusammen.

Es tat so weh und es war so unangenehm.

Ich atmete hektisch ein und schniefte, während ich mit meinem Arm über meine Augen fuhr. Die Tränen füllten immer wieder meine Augen und rollten meinen Wangen hinab. Ich zog meine Kapuze über meinen Kopf und rannte los.

Schnell weg.

Einfach nur weg.

Die ganze Uni wusste nun Bescheid.

Ich musste zu meinem Leiden mehrere Flure durchqueren, bis ich endlich nach draußen gelang.

Und wie es das Schicksal wollte, knallte ich mit Milo zusammen.

Er sah mich an, als hätte er schon längst das Video gesehen, als wäre er auf der Suche nach mir.

Aber ich sah ihn einfach nur verletzt an, hob meine Hand und knallte ihm eine. Sein Gesicht flog sich zur Seite, seine Augen geweitet.

Ich jedoch blieb still.

Ich war noch nie von jemanden so enttäuscht, wie ich gerade von Ji und Milo war.

Ob die beiden das Video nun selbst hochgeladen hatten oder jemand anderes das getan hatte, darum ging es nicht. Es ging darum, dass sie dieses Video überhaupt besaßen.

Bevor Milo irgendwie zu Wort kommen konnte, rannte ich davon.

*******

Als ich zuhause ankam, ging ich sofort in mein Zimmer. Niemand war da, weder meine Mutter, noch Philipp. Heulend rollte ich mich unter meiner Decke zusammen und weinte. Laut und beschämend, heulte ich mir die Seele aus dem Leib. Wie konnte mir irgendjemand so etwas antun. Wie sollte ich jemals wieder zu Uni gehen?

Mein Handy vibrierte wie verrückt. Ich schaltete es daher aus und schmiss es zu Boden.

Lasst mich in Ruhe.
Lasst mich alle in Ruhe!

Ich witterte beide, bevor überhaupt jemand anfing zu sprechen.

»Hope?«, fragte Milo vorsichtig und kniete sich ans Bett. Ji stand hinter ihm und betrachtete mich genauso besorgt wie er. »Wir bekommen das wieder hin.«

»Das Video ist offline. Ich hab mich rein gehackt, es runtergenommen und die ganze Seite down gelegt.«

Ich hatte kein Zeitgefühl mehr, weshalb ich nicht sagen konnte, wie lange ich hier schon lag.
Aber es war eh egal.

»Verschwindet. Ich will euch beide nicht sehen.« sagte ich mit gebrochener Stimme.

Milo strich mir übers Haar. »Hör mal, es ist doch halb so wild.«

Ji schnaubte. »Mann, jeder hat es gesehen und du sagst, es ist halb so wild?«

Milo knurrte ihn an: »Ich versuche sie nur aufzumuntern.«

Er lachte nur böse. »Ach, weil es von deinem Handy aus gepostet wurde?«

»Fick dich, Ji-hoo. Du weißt genau, dass ich das nicht war. Fuck ich hatte mein Handy gar nicht dabei heute. Es lag die ganze Zeit in meinem Zimmer. Also warum sparst du dir dein nobles Gelaber nicht, tust du mir den Gefallen und lässt mich mit MEINER Freundin alleine?«

Mates - Choose your Love {OC x OC x OC} Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt