Mates - Choose your Love {OC x OC x OC}

[47] Hope

Ich nahm meine farbigen Kontaktlinsen raus und bürstete meine weißen Haare durch. Ich war schon mindestens 5 Monate nicht mehr beim Friseur, weshalb sie langsam bis zu meinem Dekolleté reichten.

Ich hatte sie mir bisher immer abgeschnitten, damit ich sie leichter färben konnte. Doch seit Kurzem war das nicht mehr notwendig, also könnte ich sie etwas wachsen lassen, oder?

Ich legte den Kopf schief, bewegte ihn hin und her und ließ meine Haare mit bewegen.
Dann zuckte ich mit der Schulter. »Ich überleg mir das noch«, redete ich mit mir selbst und öffnete die Tür zu Milos Zimmer. »Bist du fertig? Können wir lo-« ich blinzelte und sah mich in dem leeren Zimmer um.

Ist Milo etwa abgehauen, weil ich die Woche läufig war? Normalerweise wurden Wölfe nur einmal im Jahr läufig. Aber weil wir zu Hälfte Menschen waren, mischte sich der Zyklus mit dem des Menschen. Das hieß, wir waren einmal im Monat läufig und einmal im Jahr etwas stärker läufig. Wir Weibchen hatten es echt nicht leicht. Als ich heute Vormittag mit Ji in seinem Wagen erwacht war, hatte er es sofort gewittert. So nahe bei mir zu liegen, neben einer läufigen Wölfin, war ein regelrechter Kampf für ihn gewesen. Er wollte mich am liebsten sofort nehmen, hatte es aber gelassen und stattdessen seine Lust auf mich kontrolliert.

Vielleicht war ja Milo deswegen verschwunden, weil er es ebenfalls gewittert hatte, als ich vorhin nach Hause kam. Ich holte mein Handy aus dem Bad und rief ihn an. Heute war unser gemeinsamer Tag und ich hatte etwas Tolles geplant. Also eigentlich hatte mich Lexy darauf gebracht. Aber ich wusste, das würde Milo spaß machen, wenn ich ihn richtig einschätzte.

Es klingelte am anderen Ende und ich lief zurück in mein Zimmer.

»Ja?«

»Wo bist du? Heute ist doch unser Tag und ich habe etwas geplant«, fragte ich und suchte ein ausgeleiertes und altes T-Shirt raus, was ruhig kaputt gehen konnte. »Keine Sorge, es ist nicht in der Öffentlichkeit«, fügte ich hinzu.

»Du bist läufig. Alles, was wir machen würden, wenn wir uns heute sehen, ist ficken. Und ich dachte, das ist genau das, was du mal nicht willst.«

Ich stoppte und schmiss ein paar T-Shirts auf mein Bett. »Aber....ich habe etwas geplant«, wiederholte ich nur leise und etwas niedergeschlagen.

Milo schnaubte: »Und was?«

»Das ist eine Überraschung. Wir sind aber als Wölfe unterwegs und müssen nach Osten. Mehr sage ich dir nicht.«

»Als Wolf wird es noch schwerer, Hope. Du willst nicht, dass ich dich ›nur‹ flachlege, verlangst aber, dass ich als Wolf neben deinem läufigen Arsch hertrotte. Beide Daumen hoch, du Nuss.« Er atmete wieder angestrengt aus. »Wann und wo?«

Ich ließ mich nach hinten fallen und lag nun auf meinem Bett. Ich kenne nur die Erzählungen, dass es schwer für Rüden war, läufige Weibchen zu widerstehen.

»Wie wär's, wenn du das einfach als Prüfung siehst. Deine heutige Herausforderung: Hope nicht vögeln, bis sie es will«, schlug ich vor und verpackte es als Scherz. Er war immer so mies gelaunt. »Lass uns direkt vor dem Waldstück vor unserem Haus treffen. Da ich ja läufig bin, werde mich andere Rüden wittern, wenn du nicht in der Nähe bist. Durch deine Anwesenheit werden sie mich zwar noch riechen, aber dich ebenfalls und sich fernhalten. Und am besten sofort. Ich bin nämlich schon ready.«

Milo lachte leise. »Na gut. Ich bin in 20 Minuten da.«

Er legte auf, ich sah mein Handy an und lächelte.
Er hat gelacht. Zwar leise, aber er hat gelacht.

Glücklich sprang ich vom Bett und suchte mir einfach ein T-Shirt raus, was ich nicht mehr brauchte, und eine olle Leggings. Dann kramte ich einen Rucksack heraus und packte meinen Badeanzug ein. Ja ich trug Badeanzüge, aber ich hatte nun einmal keine Bikinis und meine Figur war dafür eh nicht ausgelegt. Zumindest war das meine Meinung. Ich packte zwei große Handtücher ein, Wasser und Bier und paar Sandwiches, die ich extra für heute gemacht hatte. Dann rannte ich wieder hoch, kramte durch die Schränke von Milo herum und fand zum Glück seine Badehose.