[59] Hope

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›Ich lehne die Prägung ab und jetzt verschwinde. Ich will dich nicht mehr sehen.‹

Das hatte er vor 2 Tagen zu mir gesagt und nun war er auf dem Weg zum Flughafen.

Ji....lehnte ab....er...lehnte mich wirklich ab.

Seit bestimmt 25 Minuten stand ich vor der Tür zu Milos Zimmer. Ich wollte eigentlich reingehen, mich um ihn kümmern. Aber ich war wie erstarrt und es fühlte sich alles gerade....... einfach nur Scheiße an.

Ich liebe dich doch auch!
Das wollte ich schreien.
Ich wollte Ji sagen, dass ich ihn ebenfalls liebe. Aber ..... liebte ich auch Milo?

Es war alles so verwirrend und anstrengend.
Am liebsten würde ich einfach alles beenden und verschwinden. Es wäre der leichteste Weg, aber ich glaube, die Mondgöttin wäre damit nicht zufrieden. Ich musste mich entscheiden.

Ji oder Milo.
Milo oder Ji.
Alpha oder Beta.
Beta oder Alpha.

Auf Milo hatte ich mich zuerst geprägt.

In Ji hatte ich mich zuerst verliebt.

Mit Milo hatte ich zuerst geschlafen.

Ji hatte mir zuerst seine Liebe gestanden.

Ich schloss meine Augen und seufzte.

Ich liebe beide, nicht gleich, nicht auf dieselbe Weise. Das wurde mir langsam aber sicher klar.

Ich musste eine Entscheidung treffen.

Und ich hatte eine getroffen.

Meine Augen wieder geöffnet, betrat ich das Zimmer und sah Milo an. Der Oberkörperfrei auf dem Bett saß und mit einer Hand etwas auf dem Handy tippte. Sein anderer Arm war wieder in einem Gips und mit einer Schlinge um den Hals gelegt. Seine dunklen Haare fielen ihm halb ins Gesicht und seine grünen Augen fixierten mich, als er aufsah. Mein Herz fing sofort an schneller zu schlagen. »Hey...« hauchte ich nur.

»Hey«, wiederholte er und kniff sowohl leicht die Augen zusammen und hob dabei eine Braue. Er legte das Handy weg. »Alles okay? Oder gab es einen Grund, warum du so lange vor der Tür standest? Haben die Polwichser was gesagt oder getan?«

Scheiß Wolfsgehör.

»Ich habe nachgedacht. Ji, er möchte, dass ich mich entscheide.« Ich schüttelte den Kopf. »Nein, er hat mich abgelehnt und ist bereits auf dem Weg zum Flughafen.« verbesserte ich mich, schloss die Tür hinter mir und ging auf Milo zu.

Milo sah zu mir hoch als ich vor ihm stand. Sagte nichts, legte aber eine Hand auf meine Hüfte und den Kopf schief. »Er hat was? Dich abgelehnt?«

Ich nickte. »Er will nicht mehr, weil ich mich nicht entscheiden kann. Wirst du mich jetzt auch ablehnen? Willst du mich auch nicht mehr, weil ich dumme Nuss mich nicht entscheiden kann?« fragte ich und suchte mir derweil die richtigen Worte zusammen.

Milo sah mich an, leckte sich die Lippen. »Nein, ich lehne dich nicht ab. Aber ich verstehe, warum er es tut. Ich kämpfe erst seit Kurzem wirklich um dich. Ich war ein Arschloch, bin es noch, und er war es nicht. Er hat viel gegeben. Möglich, dass er einfach nicht mehr kann.« Er stand auf, fuhr mit der gesunden Hand meine Seite entlang und legte sie dann in meinen Nacken. »Aber ich kann. Ich kann und will kämpfen.«

Ja, das stimmt. Ji, hatte so lange um mich gekämpft und ich....ich hatte dennoch Milo eine Chance gegeben.

Wieso nur?

Meine Augen wanderten über seine Lippen zu seinem Hals. Ich könnte Milo einfach markieren und alles beenden. Es wäre so leicht.

Aber.....

Ji-hoo hatte keine Kraft mehr, um mich zu kämpfen, Milo schon. Er kann und wollte.

Aber.....

Hatte ich Ji markiert, weil ich mich ihm gegenüber verpflichtet gefühlt hatte. Verpflichtet in die Richtung, dass ich ihm das schuldig war?

Nein, das war nicht der Grund.

Mates - Choose your Love {OC x OC x OC} Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt