Irgendwann sind wir wieder zur Arbeit gefahren. Er wollte mit seinem Onkel reden. Wegen mir meinte er. Er wolle das ich in der Bar bleibe und nur so lange, wie er es für richtig halten würde. Er weiß dass ich dort schwarz arbeite. Ohne Vertrag oder sonstige Sicherheiten. Was mir klar war. Vielleicht war es wirklich diesmal eine Gelegenheit von Dad mich abzuschieben. Er kam mich nicht mehr holen. Ob ich ihnen tatsächlich jetzt vollkommen egal war? Waren sie sogar froh, mich losgeworden zu sein? Es machte mich traurig, obwohl ich drüber erfreut hätte sein müssen. Keine Schläge mehr. Keiner der auf mir rumtrampelt und die schlechte Laune an mir auslässt. Trotzdem hätte ich mir eine normale Familie gewünscht.
"Hörst du zu? Du kannst auasteigen." Ich war wohl ziemlich in Gedanken. Er fasste dann auf mein Bein und schaute fragend.
"Du darfst ruhig was sagen, wenn dich was stört. Von mir bekommst du keine geledert. Du darfst eine Meinung haben und eigene Empfindungen. Nur eines ist untersagt ... andere Männer. Bezahlung für meinen Schutz, süße." Wieder musste er das erwähnen.
"Sag das ... ich ..." Ich fühlte mich so gekauft. Wie die Nutten um uns rum.
"Ich bin keine ..." Ich konnte einfach nicht aussprechen was ich dachte. Immer noch die Angst, ich würde es bereuen.
"Keine was? Stört dich, dass ich dir was verbiete? Im Grunde tust du mir auch einen Gefallen. Ich werde tatsächlich endlich mal gebraucht. Bin kein niemand mehr." Er sagte das so düster und klang innerlich verletzt.
"Ja, auch ich habe mein Päkchen zu tragen."
"Du bist kein niemand." Hab ich das tatsächlich laut gesagt? Ich war erstaunt. Er lächelte kurz, nahm es aber wohl nicht für voll. Es war eher ein ungläubiges Grinsen.
"Wirklich! Nicht für mich ... ich meine..." Das erste Wort schmetterte ich ihm förmlich entgegen. Er war ziemlich überrascht. Ich traute mich was. Auch wenn es nur halbe Sätze waren.
"Vielleicht klingt es besser, wenn ich sage, wir können uns gegenseitig helfen, unterstützen, oder ... halt geben." Das letzte fiel ihm wohl schwer auszusprechen. Er stieg dann aus und wartete das ich das gleiche tat. Ich lief vorsichtig neben ihn. Er nahm meine Hand und ging mit mir Richtung Bar.
Vor dem Büro sollte ich kurz warten, was sich als schlechte Idee herausstellte. Denn die Mädels vom letzten mal kamen auf mich zu. Schienen nicht begeistert von meinem Anblick.
"Da steht sie wieder rotzfrech im unseren Revier." Fing die erste an.
"Nicht nur unseren Bodyguard, sondern noch unseren Batkeeper den Kopf verdrehen." Fügte die andere mit einem Kopfschütteln hinzu.
"Durch dich gab es nur Ärger hier! Kein wunder das dich dein Vater hier abschob!" Ich drückte mich immer mehr gegen die Wand und fing an die Hände etwas zu heben. Ich befürchtete jeden Moment mir eine einzufangen. Die eine hatte eine Zigarette in der Hand und blies mir den Rauch ins Gesicht. Ich drehte mich weg und schloss die Augen. Hielt sogar den Atem an. Aber dann packte sie mich und drückte mir die Zigarette auf der Hand aus. Ich zog vor schmerz diese ruckartig weg und drückte mich in die Ecke des Flures. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Derrick sah, wie die Mädels lachend dastanden. Er zog der einen am Haar. Grob drückte er ihren Kopf in den Nacken und in zog sie in seine Richtung. Grimmig schaute er zur anderen, die versuchte sich zu erklären. Wobei die andere das Gesicht verzog vor Schmerz und Wut.
"Ich ... wir wollten ihr nichts tun! Ich meine ..."
"Halts Maul!" Presste Derrick Erzürnt hervor.
"Du solltest uns schützen, Wichser! Dafür wirst du bezahlt." Sagte die andere schweratmend.
"Ich beschütze die Damen hier. Keine ehrenlose, billige Huren!" Er zog noch einmal kräftig am Haar das sie hinten fast überkippte. Dann drückte er sie gegen die Wand.
"Sie steht unter besonderem Schutz. Jede Gewalt, ob körperlich oder Seelisch, wirst du doppelt zu spüren bekommen." Ich war erschrocken, wir er mit ihr umging. Traute mich aber nicht dazwischen zu gehen.
"Nana mein großer. Bleib geschmeidig. Ich glaube, sie hat es begriffen." Er ließ dann los und ging ein Schritt zurück als diese hübsche dunkelhäutige Frau auf ihn zukam.
"Lacey?" Er schien etwas verwundert.
"Wer sonst mein hübscher. Big Mama ist zurück." Lachte sie.
Sie schaute dann zu mir. Warf mir ein Lächeln zu und reichte mir die Hand."Ich bin alt und faul, also lass dich nicht zweimal bitten." Ich nahm dann zögerlich ihre Hand und ließ mich hochziehen.
"Gott! Die wiegt ja nichts! Lässt du sie Hungern?" Derrick verschränkte mit Hochgezogener Augenbraue die Arme.
"Hübsches Ding. Du solltest nur etwas auf die Rippen bekommen. Männer mögen sexy Schwungmasse. Nicht war Ricky?!" Lachte sie laut und zog mich dabei näher zu sich.
"Ich kümmere mich um die zwei. Uns du Mäuschen, um den da." Sanft schob sie mich gegen ihn.
Derrick packte mich am Arm und zog mich ins Büro. Er merkte dass ich mich etwas wehrte und schaute was los ist, bis er die Verbrennung bemerkte."Waren die zwei das? Ich bring sie um." Ich legte meine Hand auf seine, mit der er mich festhielt. Er sollte sich wieder beruhigen.
"Was nun. Will die nun unterschreiben? Dann ist die Tussi aber dein Problem, Neffe!" Sein Onkel saß da und schob ein paar Papiere in unsere Richtung.
"Dadurch musst du nur in der Bar arbeiten, die Offiziell angemeldet ist. Du hast auch ein anrecht auf eine Krankenversicherung. Vielleicht ist das besser als das hier hinten. Wenn ich nicht da bin, kümmern sich Bark um dich. Was so selten wie möglich passieren wird." Er schaute mir dabei ziemlich eindringlich in die Augen.
"Na macht schon, ich hab nicht ewig Zeit ... oder eher Lust." Ich ging hin und tat es. Ich unterschrieb und war offiziell Angestellte in der Bar.
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Love Yourself - Dann liebe mich
RomanceLeseempfehlung ab 16! ----------------------------- Ebby ist in eine Welt ohne leibliche Eltern. Ohne Liebe und Geborgenheit. Von Anfang an immer das Opfer. Gemobbt, geschlagen, gehasst. Trotz allem versuchte sie sich mühsam durchs Leben zu kämpfen...