Nach zehn Minuten tauchte ein Mädel auf, dass gar nicht glücklich schien sich meiner anzunehmen.
"Scheiße noch mal, was hat er da nur angeschleppt!" War ihre erste Reaktion auf meine Erscheinung.
Sie musterte mich ausgiebig, bevor sie fortfuhr."Wie hart das Leben sein kann weißt du wohl schon. Deine Narben verraten einiges. Und doch bist du echt hübsch. Ich frag mich warum er dich hinter einem Wischmopp versteckt. Egal ... einer muss es ja tun. Na komm." Ich sollte ihr folgen und tat dies auch. Sie zeigte mir einen kleinen Raum, in der nische im nächsten Stockwerk, oder eher diese Ebene war eine nische. Mehr als eine Kammer wo das Reinigungszeug stand und eine Tüe zum Dach war dort nicht. Der Flur war ziemlich klein und wirkte bedrückend.
Dieses Zimmer ist im Grunde dein Arbeitszimmer. Das wo du drin warst, dass ist im Grunde dein Hauptzimmer. Du wirst immer dort zurückkehren, wenn deine Arbeit getan ist. Alles wasdu hier hörst und siehst, bleibt auch hier. Du bekommst für nichts Geld. Ich meine Trinkgelder und so. Sollte dir doch mal einer der Gäste was zustecken, gehört es den Mädels. Du bekommst dein Gehalt vom Boss. Du sprichst mit keinem der Männer. Wenn du angesprochen wirst, gehe dem Gespräch freundlich aus dem Weg. Die Mädels sind nicht deine Freundinnen, sie sind die, die dir Arbeit geben. Höre auf sie! Will jemand vorne an der Bar was, musst du dich bei uns abmelden, dass du gerade nicht verfügbar bist. Hast du alles verstanden?"
Ich nickte. Es war eigentlich wie zu Hause. Einfach tun was man von mir verlangt und sonst einfach die Fresse halten."Du hast auch gleich zwei Zimmer die du putzen musst. Dann mal zu!" Sie nahm ein Eimer und Lappen und drückte mir beides in die Hand.
"Alle Zimmer haben ein Waschbecken. Bedien dich an denen. Und jetzt, viel Spaß." Sehr witzig! Dachte ich. Und vorallem ihr Grinsen ärgerte mich. Ich muss also in einem Puff arbeiten der nicht legal war? Na super! Aber ich konnte schlecht Nein sagen. Due Antwort von meinem Vater wäre Krankenhausreif. Ich hatte mich noch nie wiedersetzt und würde damit auch nicht anfangen. Obwohl ich manchmal dachte, auf der Straße weit weg würde es mir sicher besser gehen. Aber dann würdige ich das bisschen was ich hatte, auch wenn es nicht viel war.
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Die Zeit fühlte sich an, als würde sie stehen. Es war grauenvoll. Ich wusste gar nicht, was alles aus Menschen rauskommen konnte.
Als ich auf die Uhr guckte, war es bald halb sieben. Wie lange musste ich das noch ertragen?
Als wieder eines der Zimmer benutzt zurückgelassen wurde, riefen mich zwei Mädels. Er sei noch nicht fertig und ich sollte einfach ums Bett rumputzen. Mir war das unangenehm dass der Mann noch im Zimmer war und mich dabei beobachtete. Er schien es zu genießen. Weitere Fantasien zu entwickeln. Einmal schlug er mir auf den Hintern, als ich neben ihm die Tücher und Kondome wegräumen wollte."Bist du auch zu haben? Ich zahle gut." Sagte der rundliche Kerl. Irgendwie widerte er mich an. Er schaute nicht gerade sehr ansehnlich aus. Er konnte vor lauter Bauch sein Schwanz kaum sehen. Er stank nach Schweiß und Alkohol. Er versuchte mich dann aufs Bett zu ziehen. Aber ich befreite mich und rannte zu Tür raus. Er schimpfte empört hinterher. Ich wollte da nicht wieder rein. Plötzlich tauchte ein ziemlich junger Kerl auf. Und lehnte sich an die Tür.
"Was ist denn hier los? Bist du die neue?" Ich nickte. Der dicke Kerl saß am Bett und keuchte vor Anstrengung, als er sich vom Bett rollte.
"Ich will die! Was kostet das Mädel?!" Der junge Kerl zog mich am Oberarm hoch auf die Beine und nickte den Flur runter.
"Geh. Ich mach das." Ich stand wie angewurzelt da. Er stellte sich dann vor mich und machte dem Kerl eine Ansage.
"Sie ist nicht zu mieten! Wenn du noch eine Runde willst, geh runter ins Foyer. Dort werden die Mädels zugewiesen. Wenn du dich aber nicht an Regeln halten willst, kann ich das gern Regeln." Dabei schob er die Ärmel hoch. Layla tauchte plötzlich auf und Fragte was hier los sei.
"Macht sie jetzt schon Ärger?" Rollte sie mit den Augen.
"Nein. Der dicke da. Sie wollte nur ihren Job erledigen. Geputzt wird nur ohne Kunden. Das wisst ihr Weiber. Das nächste Mal schickt ihr sie erst rein, wenn der Raum leer ist."
"Er war noch nicht fertig meinten die beiden. Er bräuchte noch paar Minuten. Sie hätte ja warten können." Der Typ schien genervt und nicht zum diskutieren aufgelegt.
"Haltet euch an Regeln. Du bist für die Mädels verantwortlich, wenn du das nicht hinbekommst, kann ich gern dafür sorgen, dass du demnächst den ganzen Scheiß aufwischen musst." Sie grinste selbstgefällig.
"Willst du mir drohen Derrick? Was meinst du, was dein Onkel dazu sagen wird? Du bist nur hier, weil dein Vater ..." Er drückte sie gegen die Wand. Sie wurde plötzlich ziemlich still.
"Rede nie wieder über meinen Vater!" Zischte er sie an und ließ sie dann los. Er packte drückte ihr den Wischer in die Hand und zog mich dann mit hinter sich her.
"Du wirst erstmal an der Bar arbeiten, bis ich das mit meinem Onkel geklärt habe. Wenn er schon so ein scheiß Puff betreiben will, soll er vernüftige Mädels einstellen." Er schien ziemlich sauer und tat mir weh. Ich sagte nichts, aber irgendwann bemerkte er, dass ich vor schmerzen etwas schwerer Atmete und ließ mein Handgelenk los.
"Sorry." Dann schob er mich in die Bar.
"Hier geht alles etwas normaler zu. Und unser Barmann achtet auf seine Angestellten. Da oben hat jemand wie du nichts zu suchen. Auch hier waren viele Blicke der Männer auf mich gerichtet. Das machte mir nicht gerade Hoffnung. Dies bemerkte er.
"Keine Sorge. Haben alle dicke Eier und zu viel Intus, aber Bark lässt hier niemanden an dich ran. Du solltest dir ein dickes Fell und gute Sprüche zulegen." Leichter gesagt als getan. Ich hatte mich noch nie irgendwo, gegen irgendjemanden gewehrt. Und hier wird es wohl auch nicht anders sein.

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Love Yourself - Dann liebe mich
RomanceLeseempfehlung ab 16! ----------------------------- Ebby ist in eine Welt ohne leibliche Eltern. Ohne Liebe und Geborgenheit. Von Anfang an immer das Opfer. Gemobbt, geschlagen, gehasst. Trotz allem versuchte sie sich mühsam durchs Leben zu kämpfen...