Ich wollte erst gar nicht auasteigen. Saß ziemlich angespannt da.
"Pass auf, da rollt ein Strohballen über die Straße."
"Witzig. Hast du heute mit einem Clown deinen Kaffee ungerührt?"
Er schaute erstaunt. Ja ich kann kontern. Bei ihm auch notwendig."Die Sprüche haben langsam Potential, Prinzessin." Hat er mich gerade Prinzessin genannt? Mein Blick verriet wie perplex ich davon war.
"Mich beschleicht das Gefühl, dass ich was falsches von mir gegeben habe."
"Äh ..." Ich räusperte verlegen. Das war an Peinlichkeit nicht zu überbieten. Das war keine Antwort, sondern eher ein merkwürdiges Geräusch. Was er natürlich auch nicht so stehen lassen konnte und anfing zu lachen.
"Was war das denn?!" Ich fand das gar nicht witzig und stieg doch aus. Er hinterher.
"Hey! Ich habe dich nicht ausgelacht!"
"Sag das jemanden der dir glaubt!" Plötzlich wurde sein Gesicht ziemlich besorgt. Er stürmte zu mir. Ich bemerkte nicht, wie ein anderer auspacken wollte. Das Auto setzte ziemlich schnell nach hinten aus der Parklücke. Ich konnte nicht reagieren. Er zog mich zu sich und knallte mit mir im Arm gegen ein anderes gepacktes Auto. Weil er fast umfiel. Als der Fahrer ausstieg, schob er mich weg und lief zu diesem.
"Sie stand plötzlich da! Warum bleibt sie einfach stehen?" Die Antwort war die Faust von Evan. Oh Gott! Musste das sein? Ich lief hin und wollte Evan beruhigen.
"Evan! Hör auf!" Der Fahrer stieg schnell wieder ein, als ich ihn von meinem Retter befreite. Ich zog Evan etwas an Shirt zu mir. Weg von dem Auto, dass an uns vorbeirauschte.
"Was ist los? Sonst nutzt du eher Worte." Er atmete schwer. War noch etwas unter Schock. Oder vielleicht Adrenalin, was ihm dazu brachte dies zu tun. Er stützte sich dann gegen das Auto, an dem wir standen. Kesselte mich im Grunde ein. Kam dann nocg näher und senkte den Blick.
"Das du nie aufpassen kannst!" Fing er dann an. Da war er wieder.
"Ich sollte dir den Hintern versohlen! Wie oft willst du dir noch in meiner Nähe wehtun?"
"Du ... du machst mich halt wahnsinnig." Nuschelte ich kleinlaut.
"Genau so wie du mich! Du bist unvorsichtig in meiner Nähe. Achtest auf nichts mehr. Bin ich so ein schlechter Einfluss?" Es ist eher was anderes. Ich weiß nicht mal selbst, warum ich mich so verhalte. Ich bin normalerweise achtsam. Immer mit dem Gedanken, hinter jeder Ecke lauert Gefahr. Ich gehe in kurzen Schritten durchs Leben. Immer die Hand an der Wand, weil ich denke dass ich dem Abgrund nahe bin. Bei ihm ... nichts. Als gäbe es solche Sachen nicht. Als wäre die Welt still und nichts könnte mir passieren. Ich weiß nicht mal warum ich mich auch bei ihm traue den Mund aufzumachen. Er schüchterte mich nicht ein, außer er setzt diesen einen Blick auf. Bzw in manchen Situationen umgab ihn eine unglaubliche Aura. Eine starke unbeschreibliche Dominanz. Er konnte einfach zwischen beiden Gesichtern zwitchen, als wäre das nichts. Er ist herausfordernd und man könnte auch fast schon unberechenbar sagen. Das macht ihn so interessant.
"Nein. Du bist einfach ... du." Grinste ich. Irgendwie wusste ich nicht wie ich sonst antworten sollte.
"Sehr beruhigend. Genau das wollte ich hören." War seine sehr Ironische Antwort. Dann kam er kurz noch näher, dass ich mich förmlich gegen das Auto drückte und lief dann vor. Am Ende vom Parkplatz blieb er stehen.
"Was ist? Kommst du?" Ich nickte etwas Gedankenverloren und lief ihm hinter her.
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Vor der Bar saß Derrick. Ein unerwarteter Anblick.
"Ist der Herr wieder runter von seinem Trip?" Mehr als eine versteinerte Miene bekamen wir nicht. Und als ich vor ihm stand fiel mir in dem Moment nichts besseres ein als ihn eine runter zu hauen. Das traute ich mich noch nie. Aber in dem Moment dachte ich keine Sekunde nach.
"Warum läufst du weg! Ist weglaufen alles was dir einfällt wenn es schwierig wird?" Er schien verständlicherweise nicht begeistert. Dann dachte ich an das Mädel was er gegen die Wand drückte. Ich wich zurück. Er merkte dass was nicht stimmte.
"Nein, ich laufe nicht weg, sondern beruhige mich. Man sieht ja, dass du Angst vor mir hast. Schon mein Blick lässt dich zurückweichen. Was machst du, wenn ich lauter werde? Du bist sensibel und ich muss einen Weg finden meine Impulsive Art los zu werden, ohne dir zu schaden."
"Da muss ich die recht geben. Aber ... willst du es nicht versuchen? Wenn, bin ich da. Besser als immer alles in sich reinzufressen."
"Also soll ich es an dir auslassen? Willst du wieder mit Sand schmeißen wie ein Mädchen?" Der war gut. Ich musste dann meine Lippen aufeinander pressen um nicht zu grinsen.
"Ich seh das!" Dafür bekam ich einen klapps auf den Po. Ich steckte ihm die Zunge raus.
"Wenn sich Erwachsene unterhalten, sollten kleine Mädchen spielen gehen!" Was zur ... ich wollte darauf was erwiedern, aber er drückte mir Geld in die Hand.
"Hol dir was süßes Prinzessin." Sein ernst? Ich war hin und hergerissen. Genervt und gleichzeitig irgendwie verlegen.
Ich ging ein Schritt auf ihn zu und hob den Finger mit dem ich wild durch die Gegend wedelte."Du ...!" Er verschränkte die Arme. Wartete mit seiner typischen Arroganz und heißen grinsen auf weitere Worte.
"Ich ... ich hole mir nur was, was ich gerade Lust habe, nicht weil du es gesagt hast! Idiot ..." Beide grinsten. Gott war das peinlich. Ich stapfte dann zur Straße.
"Erst gucken, dann rüber." Gehts ihm gut? Er sollte die Klappe halten! Und trotzdem tat ich was er sagte. Ich habe mir einen imaginären Stirnklatscher gegeben. Peinlichkeits-Level um eine Stufe gestiegen.

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Love Yourself - Dann liebe mich
RomansLeseempfehlung ab 16! ----------------------------- Ebby ist in eine Welt ohne leibliche Eltern. Ohne Liebe und Geborgenheit. Von Anfang an immer das Opfer. Gemobbt, geschlagen, gehasst. Trotz allem versuchte sie sich mühsam durchs Leben zu kämpfen...